Vergiftung bei Hunden: Erkennen und richtig handeln!

Vergiftung bei Hunden: Erkennen und richtig handeln!

Der Schutz unserer pelzigen Freunde ist uns allen sehr wichtig. Daher ist es entscheidend, dass wir uns bewusst sind, welche Gefahren für unsere Hunde lauern können. Vergiftungen können sowohl zu Hause als auch während Spaziergängen auftreten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vergiftungen bei Hunden vorkommen können und wie Sie diese erkennen können.

Welche Vergiftungen bei Hunden kommen vor?

Hunde können sowohl im Haus als auch während Spaziergängen mit giftigen Substanzen in Kontakt kommen. Im Freien sind vor allem Pestizide, Düngemittel, Giftköder sowie ungenießbare Pflanzen und Pilze eine Gefahr für unsere Vierbeiner. Im Haus hingegen müssen wir auf Reinigungs- und Frostschutzmittel, Medikamente, Alkohol, Nikotin, bestimmte Lebensmittel und einige Wohnungspflanzen achten.

Manchmal unterscheidet sich die Toxizität für Hunde von der für den Menschen. So können Substanzen, die für uns harmlos sind, bei Hunden schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie alle potenziellen Giftstoffe außerhalb der Reichweite Ihrer Vierbeiner aufbewahren.

Vergiftung durch Schädlingsbekämpfungsmittel

Der Einsatz von Insektiziden, Rodentiziden oder Herbiziden kann zu Vergiftungen bei Hunden führen. Hunde können diese Substanzen direkt aufnehmen oder indirekt durch das Fressen vergifteter Tiere oder behandelter Pflanzen.

Rattengift kann schwere Blutungen auslösen

Besonders im Frühjahr oder Herbst, wenn diese Mittel vermehrt zur Anwendung kommen, ist Vorsicht geboten. Rattengift oder Schneckenkorn können zu schweren Vergiftungen führen. Häufig basieren diese Rodentizide auf Antikoagulanzien, die die Blutgerinnung hemmen.

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Wenn ein Hund Rattengift frisst, werden wichtige Enzyme für die Synthese von Vitamin K gehemmt. Da Vitamin K für die Bildung bestimmter Blutgerinnungsfaktoren essentiell ist, kann das Blut nicht mehr richtig gerinnen. Dies kann zu schweren Blutungen der inneren Organe führen. Die Behandlung erfolgt unter anderem durch Vitamin-K-Gabe.

Neurologische Vergiftung mit Schneckenkorn

Schneckenkorn enthält Metaldehyd. Vergiftungserscheinungen treten bei Hunden, die Schneckenkorn gefressen haben, schneller auf – oft schon zwei bis drei Stunden danach. Da Metaldehyd die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, kommt es zu zentralnervösen Symptomen wie Depression, Krämpfen oder Anfällen. Begleitend tritt oft eine erhöhte Körpertemperatur auf, die zu einem Multiorganversagen führen kann. Rechtzeitige Behandlung und Entfernung des Gifts aus dem Körper können die Überlebenschancen des Hundes verbessern.

Anzeichen einer Vergiftung durch Düngemittel

Auch mineralische Düngemittel können für Hunde gefährlich sein. Blaukorn, ein NPK-Dünger (Nitrat, Phosphat & Kaliumsalz), der in der Landwirtschaft und im Hobbygarten zum Einsatz kommt, verursacht Vergiftungen bei Hunden. Es kann zu Reizungen der Schleimhäute im Verdauungstrakt führen und den Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigen. Eine Entfernung der Giftrückstände aus dem Magen-Darm-Trakt und stabilisierende Maßnahmen sind oft erforderlich.

Vergiftungen durch Haushaltsprodukte und Lebensmittel

Im Haushalt vergiften sich Hunde häufig durch die Aufnahme von Schokolade, Medikamenten, Trauben oder Rosinen sowie Reinigungs- oder Frostschutzmitteln. Schokolade enthält unter anderem das Methylxanthin Theobromin, das verschiedene Organsysteme beeinflussen kann.

Schon kleine Mengen Schokolade können bei Hunden schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Erste Anzeichen einer Schokoladenintoxikation sind oft Erbrechen oder Durchfall. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose für den Hund meist gut.

Vergiftungserscheinungen durch Steinobst

Grapes oder Rosinen können bei Hunden innerhalb von 24 Stunden ein akutes Nierenversagen verursachen. Die ersten Anzeichen sind oft Erbrechen oder Durchfall und unterscheiden sich nicht von den Symptomen anderer Vergiftungen. Die Toxizität von Trauben und Rosinen variiert von Hund zu Hund. Manche Hunde zeigen bereits nach dem Verzehr weniger Trauben oder Rosinen Vergiftungserscheinungen, während andere Hunde klinisch unauffällig bleiben. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte der Hund ausreichend Flüssigkeit erhalten, um die Nierenfunktion zu unterstützen und zu erhalten.

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Vergiftungen durch Alkohol und Koffein

Alkohol und Koffein sind für Hunde äußerst gefährlich. Alkoholkonsum kann chronische Leber- und Nierenschäden verursachen. Symptome wie akutes Erbrechen, Atemnot und Krampfanfälle sind häufig zu beobachten.

Koffein kann für Hunde tödlich sein. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass Ihr Hund keinen Zugang zu Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Produkten hat.

Symptome bei Vergiftungen durch Pflanzen

Hunde können an vielen Orten mit giftigen Pflanzen in Kontakt kommen. Wenn Ihr Hund solche Pflanzen gefressen hat, sollten Sie die Reste entfernen und ihn einem Tierarzt vorstellen. Es gibt eine lange Liste von Pflanzen, die Vergiftungserscheinungen bei Hunden auslösen können.

Hier sind einige Beispiele:

  • Kirschlorbeer
  • Weihnachtsstern
  • Osterglocke
  • Efeu
  • Farne
  • Rhododendron
  • Maiglöckchen
  • Tulpen
  • Ficusarten
  • Orchideen

Vor allem junge Hunde knabbern gerne an Pflanzen herum. Sie sollten Ihrem Hund beibringen, keine Pflanzen zu fressen, und für ausreichend Beschäftigung sorgen, um diese Situation zu vermeiden.

Wie und wann macht sich eine Vergiftung bemerkbar?

Die Symptome einer Vergiftung bei Hunden variieren je nach aufgenommener Substanz und Menge. In vielen Fällen sind Erbrechen und Durchfall die ersten Anzeichen einer Vergiftung. Ihr Hund kann zudem apathisch werden und sich zurückziehen. Weitere mögliche Symptome sind Unruhe, Taumeln, starkes Speicheln, erhöhte Herz- oder Atemfrequenz, Blutungen aus Körperöffnungen, veränderte Schleimhäute oder Zahnfleischfarbe, Muskelzittern, Krämpfe, Anfälle, erhöhte oder erniedrigte Körpertemperatur, Bewusstseinsverlust und sogar plötzlicher Tod.

Wie reagieren Sie im Notfall richtig?

Im Notfall ist es am besten, einen Tierarzt aufzusuchen, da es für Laien schwierig ist, gezielt zu helfen. Beruhigen Sie Ihren Hund und zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Legen Sie das Tier flach auf die Seite, wenn es bewusstlos ist, und sorgen Sie dafür, dass Speichel und Erbrochenes aus dem Mund ablaufen können. Es ist wichtig, den Hund nicht zum Erbrechen zu bringen, da dies gefährlich sein kann. Versuchen Sie nicht, Milch oder Öl einzugeben, da dies die Aufnahme bestimmter Gifte beschleunigen kann. Rufen Sie den Tierarzt an, wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund vergiftet wurde, und bringen Sie ihn sofort in die Praxis.

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Wie wird eine Vergiftung behandelt?

Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose bei Vergiftungen. Wenn die Giftaufnahme erst kürzlich erfolgt ist oder nicht länger als zwei Stunden zurückliegt, kann Erbrechen ausgelöst werden, um die Substanzen aus dem Magen zu entfernen. Bei schweren Vergiftungserscheinungen wird oft eine Magenspülung unter Narkose durchgeführt. Anschließend bleibt der Hund zur Überwachung und Stabilisierung des Kreislaufs sowie der Organfunktionen in der Tierklinik.

Können Kohletabletten helfen?

Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Aktivkohle (medizinische Kohle) verabreicht werden. Die Dosierung beträgt ein Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Auf jeden Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um die Organwerte und die Blutgerinnung überprüfen zu lassen. Je nach Schwere der Vergiftung kann es auch notwendig sein, eine Schonkost zu füttern, um die Magen-Darm-Schleimhäute zu erholen.

Können Sie Ihren Hund vor Giftködern schützen?

Um eine Vergiftung Ihres Hundes durch Giftköder zu verhindern, sollten Sie einige Ratschläge befolgen:

  • Halten Sie Ihren Hund während des Spaziergangs stets im Blick.
  • Beschäftigen Sie Ihren Hund, damit er keine Zeit zum Stöbern hat.
  • Beachten Sie Aushänge, die vor möglichen Giftködern warnen.
  • Führen Sie ein Anti-Giftköder-Training für Ihren Hund durch.

Die Sicherheit Ihres Hundes liegt in Ihren Händen. Seien Sie wachsam und achten Sie auf potenzielle Gefahrenquellen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund vergiftet wurde, zögern Sie nicht, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann lebensrettend sein. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund ein langes und gesundes Leben führen kann.