Vergleich der Preise für Abonnements: Überregionale Tageszeitungen

Abo-Preise im Vergleich (1): Überregionale Tageszeitungen

Die Verbreitung von Tablets nimmt weiter zu, und die Verlage versuchen, bestehende Kunden zu halten und neue Kunden zu gewinnen. Aber welche Abo-Angebote haben die Verlage für ihre Leser? Wie verhält sich das Preisverhältnis zwischen digitalen und gedruckten Produkten? Gewähren die Verlage Schülern und Studenten auch Rabatte für das Abonnement digitaler Ausgaben?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, habe ich in einer Tabelle die aktuellen Abo-Preise der überregionalen Tageszeitungen Deutschlands zusammengefasst. Hierbei wurden Boulevardzeitungen wie die BILD oder der EXPRESS nicht berücksichtigt. Auch die Zeitung Neues Deutschland wurde ausgeschlossen, da sie keine App anbietet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die F.A.Z. und die taz nur ePaper-Apps anbieten, sodass ihre Digital-Abonnements mit den ePaper-Abonnements gleichgesetzt werden können. Im Gegensatz dazu ist bei den anderen überregionalen Tageszeitungen das klassische ePaper-PDF bereits im Preis des Digital-Abonnements enthalten.

Bei der taz gibt es zudem ein dreistufiges Preismodell mit ermäßigtem Preis, Standardpreis und politischem Preis. In der Tabelle wurde der Standardpreis für das gedruckte Abonnement und der ermäßigte Preis für das Abonnement mit Studenten- und Schülerrabatt verwendet. Auch für das Digital- bzw. ePaper-Abonnement der taz gibt es nicht nur einen Preis. Allerdings ist der Standardpreis das günstigste Angebot. Daneben gibt es noch einen politischen Preis und einen politischen Preis+, die beide über dem Standardpreis für das ePaper-Abonnement liegen.

Vergleich der Abonnementpreise

(Preise pro Monat | ohne Laufzeitbegrenzung | Stand: 23.02.2014)

Medium Gedruckt Studenten Digital StudentenePaper Studenten
Frankfurter Allgemeine Zeitung 49,90 € 25,90 € 32,90 €
Frankfurter Rundschau 38,90 € 20,90 € 23,90 € (20,90 €) 19,90 €
Handelsblatt 49,90 € ° 22,92 € ° 39,99 €
Süddeutsche Zeitung 54,40 € 25,90 € 29,99 € 14,90 € 28,99 €
Die Tageszeitung 41,90 € 25,90 € 12,95 €
Die Welt 46,90 € 24,90 € 12,99 € 21,67 €
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Legende: *Ohne Sonntagszeitung | ~ nur eine ePaper App im Angebot | ‚ nur auf Anfrage | ° nur mit Prämie buchbar

Digitale Abo-Angebote für Schüler und Studenten

Die Tabelle zeigt, dass alle Zeitungen – mit Ausnahme von taz und Welt – auch im Digitalen reduzierte Angebote für Studenten anbieten. Beim Handelsblatt gilt dies jedoch nur für das ePaper-Angebot. Die Handelsblatt Live-App ist einheitlich für 39,99 EUR erhältlich, ohne gesonderten Rabatt für Schüler und Studierende.

Abo-Preise im Vergleich

Auf der Übersichtsseite über alle Abonnement-Angebote der Frankfurter Rundschau ist auch ein Digitalabonnement zum reduzierten Preis für Studenten aufgeführt. Dieses Abonnement ist online im Abo-Portal der Zeitung jedoch nicht als buchbares Paket aufgeführt. Insgesamt wird deutlich, dass die überregionalen Tageszeitungen aus Frankfurt den Studierenden das Digitalabonnement zum identischen reduzierten Preis anbieten, den sie auch für die gedruckten Zeitungen verlangen. Lediglich die Süddeutsche Zeitung gewährt Studierenden und Schülern auch bei ihrem Digital-Paket einen weiteren Nachlass.

Abo-Preisvergleich: Wieviel günstiger werden Abos für digitale Angebote angeboten?

Ein Vergleich der monatlichen Abopreise ohne Studentenrabatt der gedruckten Zeitungen und Digital-Angebote bei Frankfurter Rundschau, Handelsblatt, Süddeutscher Zeitung und der Zeitung Die Welt zeigt, dass die Spanne der Preisnachlässe sehr unterschiedlich ist. Während der Abo-Preis für die Handelsblatt-Live-App nur 19,86 Prozent günstiger ist als das gedruckte Abonnement, setzt die Axel Springer SE für das digitalen Angebot von Die Welt auf einen Preisnachlass von 72,3 Prozent gegenüber dem Abonnement der gedruckten Zeitung.

Bei der Süddeutschen ist das digitale Abonnement für die täglichen Ausgaben um 44,87 Prozent günstiger als das Abonnement der gedruckten Zeitungen. Bei der Frankfurter Rundschau ist das Digital-Abo um 38,56 Prozent günstiger als das Abonnement der gedruckten Frankfurter Rundschau.

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Insgesamt bleibt festzuhalten, dass alle berücksichtigten überregionalen Tageszeitungen ihren Abonnenten für das Digital-Abonnement Preisnachlässe gewähren. Zum Teil gibt es weitere Nachlässe auch für Schüler und Studenten. Die Verlage haben sich vier Jahre nach dem Launch des iPads in ihren Abonnementen-Angeboten auf die Wünsche der Nutzer eingestellt. Den Nutzern ist sehr wohl bewusst, dass digital keine oder geringere Druck-, Papier- und Vertriebskosten anfallen. Für die Verleger dürfte zudem das Ergebnis einer aktuellen Studie interessant sein: Demnach sollen zwei Drittel aller digitalen Gratis-Probeabos auch zu digitalen Bezahlabos führen.

Auch die Sitte, dass man beim Print-Abonnement eine Prämie auswählen muss, die man dann kostenlos dazu bekommt, scheint bei den Tageszeitungsverlagen derzeit nicht mehr so gängig zu sein.

Im zweiten Teil vergleiche ich am Montag die Abo-Angebote der nachrichtlichen Wochenmagazine bzw. Wochenzeitungen.

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  • Abo-Preise im Vergleich (2): Wochenmagazine und -Zeitungen