Problematisches Verhalten von Haustieren kann sich auf vielfältige Art äußern und verschiedene Gründe haben. Es kann durch bestehende Erkrankungen, arttypisches aber inakzeptables Verhalten, Unterforderung, Haltungsfehler, unbeabsichtigte Förderung des problematischen Verhaltens, mangelndes Training oder neu aufgetretener Stress verursacht werden.
Ursachen von Verhaltensstörungen
Erkrankungen und arttypisches Verhalten
Verhaltensstörungen können durch vorhandene Erkrankungen oder arttypisches Verhalten entstehen. Zum Beispiel kann Unsauberkeit aufgrund eines Harnwegsinfekts auftreten oder Rüden und Kater können in der Wohnung markieren.
Unterforderung und Haltungsfehler
Unterforderung und Haltungsfehler können zu Verhaltensstörungen führen. Wenn Haustiere nicht genügend Spielzeit mit ihren Besitzern haben, können sie die Wohnungseinrichtung zerstören. Artgerechte Pferdehaltung, wie der Zugang zu einer Weide und eine bedarfsgerechte Futterverteilung, kann dazu beitragen, Verhaltensstörungen zu verhindern.
Belohnung des problematischen Verhaltens
Das unbeabsichtigte Belohnen des problematischen Verhaltens durch den Tierhalter kann dieses Verhalten verstärken. Es ist wichtig, konsequent zu sein und unerwünschtes Verhalten nicht durch Leckerbissen zu belohnen.
Mangelndes Training und Stress
Mangelndes Training und neu auftretender Stress im Umfeld des Tieres können ebenfalls zu Verhaltensstörungen führen. Es ist wichtig, erwünschtes Verhalten zu trainieren und zu fördern, während der Tierhalter bei auftretendem Stress unterstützend wirken sollte.
Artgerechte Haltung und Prävention
Um Verhaltensproblemen vorzubeugen, ist es wichtig, sich vor der Anschaffung eines Tieres ausreichend zu informieren. Bücher oder andere Tierhalter können dabei helfen, sich über die Bedürfnisse der entsprechenden Tierart zu informieren. Es ist wichtig zu überlegen, ob man eine artgerechte Fütterung, Haltung und Pflege gewährleisten kann und genügend Zeit für das Tier aufbringen kann. Die Unterbringung während eines Urlaubs sollte ebenfalls bedacht werden. Zudem ist es bei der Erziehung eines Tieres, vor allem eines Hundes, wichtig, konsequent zu sein, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
Artgerechte Wohnung für Katzen
Junge Katzen sollten frühzeitig an den Kontakt mit Menschen gewöhnt werden, um sich zu zutraulichen Tieren entwickeln zu können. Es ist ratsam, den Kontakt mit Frauen, Männern und Kindern zu ermöglichen. Rückzugsmöglichkeiten in der Wohnung sind wichtig, um den Bedürfnissen der Katzen gerecht zu werden.
Bei der Haltung von Katzen ist es empfehlenswert, pro Katze ein zusätzliches Zimmer zur Verfügung zu stellen. Die Anzahl der Katzentoiletten sollte sich an der Anzahl der Katzen orientieren, wobei oben offene Toiletten an einem ruhigen Ort bevorzugt werden. Eine katzengerechte Wohnung sollte genügend Abwechslung beim Spielen bieten und erhöhte Sitz- und Fensterplätze beinhalten. Katzengras kann den Verbiss von Zimmerpflanzen verhindern, während ein Kratzbaum Wände und Möbel schützen kann. Es ist ratsam, zwei Katzen zu halten, besonders wenn der Tierhalter berufstätig ist.
Der Tierhalter als Rudelführer
Für Hunde ist es wichtig, dass der Tierhalter als Rudelführer anerkannt wird. Ansonsten kann es zu unerwünschtem und aggressivem Verhalten kommen. Eine konsequente Erziehung ist daher von großer Bedeutung. Bei Aggressionen zwischen Hunden im Haushalt ist es wichtig, die Hierarchiebildung zu unterstützen und dem ranghöheren Tier Vorrang zu geben.
Freier Auslauf für Pferde
Pferde sind Lauftiere und Herdentiere. Ihre natürlichen Bedürfnisse nach Bewegung und frischer Luft werden in einigen Haltungsformen nicht ausreichend erfüllt. Stallräume, Einzelaufstallungen und energiereiches Futter können zu Erkrankungen und Verhaltensstörungen führen. Daher sollten Haltungsformen gewählt werden, die den Bedürfnissen der Pferde entgegenkommen, wie Offenstallhaltung und Weidegang.
Mittel zur Behandlung von Verhaltensstörungen
Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die bei Verhaltensstörungen helfen können. Ignatia-Homaccord kann bei jungen Hunden und Katzen eingesetzt werden, die nicht stubenrein werden wollen. Calcoheel Tabletten können gegen Futterneid und Aggressivität helfen. Nux vomica-Homaccord kann bei übertriebener Ängstlichkeit eingesetzt werden, während Pulsatilla compositum die Tiere beruhigen kann, wenn sie nicht alleine bleiben wollen. Je nach spezifischem Verhalten des Tieres können weitere homöopathische Mittel wie Hyoscyamus-Injeel und Staphisagria-Injeel helfen.
Eifersucht bei Tieren
Eifersucht kann zu Verhaltensstörungen wie Aggression und Unsauberkeit führen. Es ist wichtig, das eigene Verhalten gegenüber dem Tier zu überprüfen. Homöopathische Mittel wie Cerebrum compositum, Hyoscyamus-Injeel und Platinum metallicum-Injeel können bei Eifersucht eingesetzt werden. Eine individuelle Beratung durch einen Tierarzt oder Tiertherapeuten kann bei anhaltenden Problemen hilfreich sein.
Verhaltensstörungen bei Tieren können vielfältige Ursachen haben und bedürfen einer individuellen Herangehensweise. Artgerechte Haltung, konsequente Erziehung und die richtige Behandlungsmethode können dazu beitragen, dass Tiere sich wohlfühlen und Probleme vermieden werden.
Wichtig: Bei schweren Verhaltensstörungen, die nicht verbessert werden, sollte ein Tierarzt oder Tiertherapeut hinzugezogen werden, um eine passende Behandlung zu finden.