Verkaufen auf Amazon: Alles, was du wissen musst!

Verkaufen auf Amazon: Alles, was du wissen musst!

Amazon ist längst kein Geheimtipp mehr, wenn es darum geht, online Produkte zu verkaufen. Der Marktplatz bietet sowohl Käufern als auch Händlern zahlreiche Vorteile.

Warum sollte man auf Amazon verkaufen?

Amazon ist ein Marktplatz, der Händler und Kunden direkt zusammenbringt. Kunden haben dort eine breite Auswahl an Produkten, während Verkäufer von Anfang an ein großes Publikum für ihre Produkte haben. Tatsächlich sind 94 % der deutschen Online-Käufer auch Kunden bei Amazon (Studie 2022). Der Amazon-Umsatz wird zu 73 % durch Prime-Mitglieder generiert. Im Jahr 2021 gab es in Deutschland bereits rund 690.000 Verkäufer. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2016 nur 64.000. Die Reichweite von Amazon ist somit kaum zu übertreffen.

Darüber hinaus suchen immer mehr Menschen direkt auf Amazon nach Produkten, anstatt Suchmaschinen wie Google zu nutzen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 65 % der Online-Produktanfragen auf Amazon gestartet. Im Vergleich dazu schafft es Google nur auf 35 % der Produktanfragen. Da die Nutzerzahlen und das Produktangebot stetig wachsen, wird dieser Anteil sicherlich weiter steigen. Wenn ein potenzieller Kunde seine Suche direkt auf Amazon startet und dort fündig wird, wird er von deinem externen Online-Shop gar nicht erst erfahren, wenn du nicht auf dem Marktplatz präsent bist. Es wird also deutlich, dass die Präsenz auf Amazon eine immer wichtigere Rolle spielt.

Darüber hinaus liegt die Conversion-Rate dank des hohen Vertrauens in Amazon bei durchschnittlich etwa 10 %. Der Zahlungsprozess verläuft bequem über Amazon, sodass du dir darüber keine Gedanken machen musst. Amazon ist insgesamt für Verkäufer einfach zu handhaben und kann dir viel Arbeit abnehmen oder erleichtern.

LESEN  IKEA Matratzen – Eine große Auswahl für jeden Bedarf

Welche Möglichkeiten gibt es, um erfolgreich auf Amazon zu verkaufen?

Für den Verkauf von Produkten auf Amazon hast du die Wahl zwischen Seller Central und Vendor Central.

Amazon Seller Central

Das Seller Central bietet Händlern eine einfache Möglichkeit, ihre Produkte als Drittanbieter auf dem Amazon-Marktplatz zu verkaufen. Jeder kann sich kostenlos für ein Basis-Konto registrieren und nach Anpassung der wichtigsten Einstellungen und Informationen mit dem Verkauf beginnen. Für Verkäufer, die mehr als 40 Bestellungen im Monat haben, kann sich jedoch bereits ein professionelles Verkäuferkonto lohnen. Die Nutzung dieses Kontos ist mit einer monatlichen Gebühr von 39 Euro verbunden.

Amazon übernimmt die Zahlungsabwicklung und zahlt den Verkäufer in bestimmten Abständen aus. Sowohl Käufer als auch Verkäufer können sich auf eine sichere Zahlungsabwicklung verlassen. Als Verkäufer kannst du auch Werbung für deine Produkte über “Sponsored Products” schalten und so die Sichtbarkeit erhöhen. Das Zahlungsmodell dieser Werbeanzeigen lautet CPC (Cost-per-Click). Amazon bietet auch ein passendes Analyse-Tool an. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, die Nachfrage nach deinen Produkten zu analysieren und wichtiges Feedback von deinen Kunden zu erhalten.

Grundsätzlich hast du mit Seller Central als Verkäufer relativ viel Freiheit und kannst den Verkauf deiner Produkte eigenständig handhaben. Wenn du interessiert bist, kannst du auch “Fulfillment by Amazon” (FBA) nutzen. In diesem Fall übernimmt Amazon einige Aufgaben wie den Versand und die Lagerung der Waren sowie Rücksendungen. Laut Amazon bevorzugen viele Kunden Verkäufe, die über FBA abgewickelt werden. Durch die Nutzung von FBA sind die angebotenen Produkte Amazon Prime berechtigt.

Das Seller Central hat jedoch auch einige Nachteile. Da es die einfachste Möglichkeit ist, Amazon zu nutzen, sind die Marketing-Möglichkeiten begrenzt. Amazon bietet verschiedene Werbemöglichkeiten für Produkte (Amazon PPC) an, die sich jedoch auf Sponsored Products und Sponsored Brands-Kampagnen für Markenverkäufer beschränken.

LESEN  Babyflaschen im Test: Nuk, Mam, Avent & Co.

Im Allgemeinen ist das Seller Central jedoch gut geeignet, um kleinere Geschäfte auf Amazon zu betreiben und die Kontrolle über Produkte und Preise zu behalten. Wer zusätzlich FBA und möglicherweise die Möglichkeit der Sponsored Products nutzt, erreicht sicherlich eine große Anzahl potenzieller Kunden.

Amazon Vendor Central

Nicht jeder Amazon-Händler kann direkt über Vendor Central verkaufen, da eine Einladung seitens Amazon notwendig ist. Amazon muss also zuerst auf entsprechende Seller-Central-Händler aufmerksam werden oder Unternehmen aktiv ansprechen, die derzeit noch nicht auf Amazon verkaufen. Wenn du zustimmst, kauft Amazon regelmäßig einen Bestand deiner Produkte und wird selbst zum Verkäufer deiner Waren. Aus diesem Grund richtet sich Vendor Central vor allem an Hersteller und bekannte Marken. Wie bereits erwähnt, bevorzugen Kunden Produkte, die von Amazon versandt werden. Noch mehr Vertrauen besteht jedoch in Artikel, die auch von Amazon selbst verkauft werden. Durch die Nutzung von Vendor Central kann die Kaufbereitschaft potenzieller Kunden weiter gesteigert werden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du den Inhalt auf deinen Produktdetailseiten mit sogenanntem A+ Content erweitern kannst. Du hast nun die Möglichkeit, detailliertere Produktbeschreibungen sowie zusätzliche Bilder und Videos hinzuzufügen, um dein Angebot attraktiver zu gestalten. Darüber hinaus hast du mit Vendor Central zusätzliche Marketing-Möglichkeiten, da du nun Amazon Advertising und Amazon Marketing Services nutzen kannst. Auf diese Weise kannst du gezielt für deine Produkte werben. Außerdem sind deine Produkte nun ohne zusätzliche Kosten für Prime-Mitglieder verfügbar.

Bevor du dich jedoch dazu entscheidest, der Einladung von Amazon zu folgen, solltest du auch die Nachteile bedenken. Es ist nicht einfach, aus dem Programm auszusteigen und zum Seller Central zurückzukehren. Mit deiner Zustimmung gibst du einen großen Teil der Kontrolle ab. Amazon kann den Preis deiner Produkte frei festlegen, ohne deine Zustimmung einzuholen. Darüber hinaus führt das Vendor-Central-Programm langfristig zu einer starken Abhängigkeit von Amazon, da du alle Vorgaben einhalten musst, wenn du keinen Gewinn einbüßen möchtest. Mit dem Vendor Central gehen auch die Analysemöglichkeiten des Seller Central verloren. Wenn du dennoch Einblicke wünschst, musst du mit zusätzlichen Kosten rechnen. Außerdem besteht kein direkter Kundenkontakt mehr, wodurch du das Kundenfeedback als Informationsquelle verlierst.

LESEN  Wie du die Bauzinsen berechnest und vergleichst

Amazon Vendor Central kann sich also durchaus lohnen, um deutlich mehr Verkäufe zu generieren und die Auffindbarkeit zu verbessern. Um dich jedoch darauf einzulassen, solltest du kein Problem damit haben, die Kontrolle an Amazon abzugeben und vom Händler zum Lieferanten der Ware zu werden.