Du gehst spazieren und plötzlich entdeckst du einen heimatlosen Hund. Was solltest du jetzt tun? Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, in dieser Situation richtig zu handeln.
1. Vorsicht ist geboten:
Ein fremder, herrenloser Hund birgt immer ein gewisses Risiko. Schließlich weißt du nicht, was er erlebt hat, wie er auf Fremde reagiert oder ob er vielleicht krank oder verletzt ist. Beobachte den Hund unauffällig, bevor du dich ihm näherst. Gehe nie direkt auf das Tier zu, sondern bleibe seitlich und ruhig. Deine eigene Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.
2. Sichere den Hund:
Wenn der Hund freundlich und zugänglich wirkt, kannst du dich vorsichtig von der Seite nähern. Da ein herrenloser Hund nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr darstellt, solltest du versuchen, ihn zu sichern. Am einfachsten ist es, eine Leine zur Hand zu haben. Falls nicht, kannst du versuchen, den Hund vorsichtig anzulocken und hoffen, dass er dir folgt. Eine andere Möglichkeit ist, einen Passanten um Hilfe zu bitten, um den Hund zu sichern.
3. Suche nach dem Besitzer:
Schau dich in der näheren Umgebung um, ob du den Hundebesitzer finden kannst. Frage Passanten, ob sie den Hund kennen oder ob sie jemanden gesehen haben, der seinen Hund sucht. Du kannst auch in den umliegenden Häusern klingeln und dort nachfragen. Mit etwas Glück kennen die Bewohner den Hund oder können dir bei der Suche helfen. Wenn du dich im Wald befindest und keinen Menschen siehst, kannst du auch laut rufen und dich mit dem Hund gut sichtbar auf einen Weg stellen.
4. Melde den Hund beim Tierheim oder der Gemeinde:
Wenn du trotz deiner Bemühungen den Besitzer vorerst nicht finden kannst, musst du den zugelaufenen Hund beim örtlichen Tierheim oder der Gemeinde melden. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. In der Regel verlangt die Behörde, dass der Hund ins nächstgelegene Tierheim gebracht wird. Zusammen mit einem Tierarzt, der die Registrierung des Hundes in einer Tierdatenbank überprüft, versucht das Tierheim den Besitzer ausfindig zu machen. Wenn der Hund ein Halsband mit einer Steuermarke trägt, kannst du auch direkt beim deutschen Haustierregister oder beim Tierschutzverein Tasso anrufen und den Hund melden. Im besten Fall kann der Besitzer über die Nummer direkt ermittelt und über deinen Fund informiert werden.
5. Alternativ zum Tierarzt:
Eine weitere Möglichkeit ist es, den Hund direkt zu einem Tierarzt zu bringen. Das ist besonders sinnvoll, wenn der Hund offensichtlich krank oder verletzt ist oder das nächstgelegene Tierheim zu weit entfernt ist. Der Tierarzt kann über eine Tätowierung im Ohr, an der Innenseite der Schenkel oder über einen implantierten Chip, den viele Haustiere haben, die Nummer des Hundes ermitteln. Im besten Fall ist der Hund bei einem Haustierregister registriert. Wenn keine Registrierung vorhanden ist oder der Besitzer nicht leicht zu erreichen ist, wird der Tierarzt vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten in einem Tierheim arrangieren.
6. Rufe die Polizei an (wenn Schritt 4 und 5 nicht möglich sind):
Wenn du keine Möglichkeit hast, den Hund zu einem Tierarzt oder in ein Tierheim zu bringen, oder wenn du Bedenken hast, den unbekannten Hund selbst mitzunehmen, informiere die Polizei. Sie wird kommen und sich um weitere Schritte kümmern.
Das Auffinden eines heimatlosen Hundes kann eine herausfordernde Situation sein, aber durch das Beherzigen dieser Schritte kannst du dazu beitragen, dass der Hund in guten Händen landet und seinem Besitzer wiedergegeben wird.