Das graue Fell und die bernsteinfarbenen Augen des Weimaraners machen ihn zu einer absolut einzigartigen Rasse. Ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, findet dieser edle Hund aus Deutschland immer öfter auch seinen Weg in Familien. In diesem Artikel erfährst du alles über die Geschichte, den Charakter und die Haltung des Weimaraners.
Die Geschichte des Weimaraners
Die Vorfahren des Weimaraners sind weitgehend unbekannt. Anfangs war die Rasse selten und nur in der Region um die Stadt Weimar in Thüringen bekannt. Dort wurden diese schönen Jagdhunde von Jägern und Förstern gezüchtet. Bereits im 19. Jahrhundert hielt der Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach silberne Jagdhunde an seinem Hof in Weimar. Zu dieser Zeit gab es noch keine einheitlichen Standards, und es gab auch langhaarige Vertreter der Rasse, die heute eher selten sind. Erst ab 1897 begann der Weimaraner Klub e.V. mit der Zucht nach einem einheitlichen Standard.
Seit dieser Zeit wurden keine anderen Rassen mehr in die Zucht eingekreuzt, und der Weimaraner ist damit die älteste deutsche Vorstehhundrasse. In den 1950er Jahren wurde die Rasse in den USA immer beliebter, vor allem als braver Familienhund. In Deutschland müssen Zuchthunde hingegen eine jagdliche Leistungsprüfung bestehen, und die Welpen werden hauptsächlich an Jäger abgegeben. Trotzdem möchten immer mehr Menschen einen Weimaraner als Familienhund halten. Die FCI ordnet die Rasse der FCI Gruppe 7.1 Kontinentale Vorstehhunde zu.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Der Weimaraner ist ein äußerst intelligenter und souveräner Jagdhund mit ausgeprägter Raubzeugschärfe. Er ist jedoch auch misstrauisch gegenüber Fremden und braucht Zeit, um sich an neue Menschen zu gewöhnen. Der Schutztrieb ist stark ausgeprägt, und der selbstbewusste Hund zögert keine Sekunde, seine Familie oder sein Revier zu verteidigen. Dennoch hat er kein übermäßiges Temperament. Der Weimaraner ist sehr anhänglich und kann mit einer guten Erziehung zu einem tollen Lebenspartner werden. Es ist jedoch wichtig, den Weimaraner nicht zu lange allein zu lassen, da er sonst nervös wird und bellt.
Wie halte ich einen Weimaraner?
Überlegungen vor der Anschaffung
Der Weimaraner ist in erster Linie ein Jagdhund und benötigt dementsprechende Aktivitäten. Aus diesem Grund geben registrierte Züchter ihre Welpen vorzugsweise an Jäger und Förster ab. Wenn du jedoch genug Zeit und Auslauf bieten kannst, kann der Weimaraner auch ohne jagdliche Tätigkeiten als Familienhund glücklich werden. Es ist jedoch wichtig, genügend Erfahrung mit Hunden zu haben, um den Weimaraner richtig zu erziehen.
Wenn du dich also für einen Weimaraner entscheidest, solltest du einen registrierten Züchter aufsuchen. Eventuell musst du ihn davon überzeugen, dass du in der Lage bist, den Hund richtig zu halten. Achte darauf, dass blaue oder schwarze Welpen als Besonderheit verkauft werden, obwohl sie eigentlich vom Zuchtstandard disqualifiziert sind. Ein reinrassiger und gesunder Weimaraner-Welpe kostet in der Regel um die 1000€. Wenn du nicht so viel ausgeben möchtest und etwas Gutes tun möchtest, schaue dich im Tierheim um. Dort findest du manchmal Weimaraner in Not, denen du ein liebevolles Zuhause schenken kannst.
Konsequente Erziehung des Welpen
Der Weimaraner benötigt eine feste Bezugsperson, die ihn konsequent und selbstbewusst erzieht. Es ist am besten, wenn du bereits Erfahrung mit Hunden hast und die speziellen Bedürfnisse eines Jagdhundes kennst. Besonders wenn du den Weimaraner nicht zur Jagd einsetzt, musst du frühzeitig den Jagdtrieb kontrollieren. Es ist wichtig, dass der Hund dich als ranghöher akzeptiert, damit die Erziehung erfolgreich ist. Mit Gelassenheit und Autorität solltest du dem Welpen frühzeitig zeigen, wer das Sagen hat. Gewalt und Aggression sind dabei völlig fehl am Platz. Damit der Weimaraner sich später problemlos mit anderen Hunden verträgt, muss er schon als Welpe sozialisiert werden. Der Besuch einer Hundeschule, wo er andere Hunde kennenlernen und spielen kann, ist empfehlenswert.
Aktivitäten mit dem Weimaraner
Der Weimaraner möchte seine angeborene Intelligenz und seinen Bewegungsdrang ausleben. Neben ausreichend Auslauf und Beschäftigung benötigt er auch geistige Herausforderung. Lange Spaziergänge in der Natur sind ein absolutes Muss. Zusätzlich solltest du ihn für eine Hundesportart wie Mantrailing oder professionelles Dummy-Training einsetzen. Der Weimaraner apportiert gerne aus dem Wasser und liebt Suchspiele mit Nasenarbeit. Vielleicht kannst du ihn auch fürs Joggen, Radfahren oder Wandern begeistern und dich zusammen sportlich betätigen.
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Pflege und Gesundheit
Das kurze, glänzende Fell des Weimaraners benötigt nicht viel Pflege. Regelmäßiges Bürsten reicht in der Regel aus. Die langhaarigen Vertreter der Rasse benötigen natürlich etwas mehr Fellpflege. Die Ernährung des Hundes sollte an die sportliche Auslastung angepasst und nicht zu fetthaltig sein. Weimaraner neigen dazu, ihre Nahrung schnell zu schlingen, was zu einer Magendrehung führen kann. Daher ist es ratsam, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern und sportliche Aktivitäten nach dem Essen zu vermeiden. In Bezug auf die Gesundheit ist der Weimaraner im Allgemeinen eine robuste Rasse mit einer Lebenserwartung von 10 bis 14 Jahren. Eine der bekanntesten erblichen Erkrankungen ist die Hüftgelenksdysplasie, daher solltest du bei der Auswahl eines Welpen die Elterntiere genau betrachten.
Interessantes und Wissenswertes
Der Weimaraner ist in den USA ein Star
In den USA ist der Weimaraner seit Präsident Dwight Eisenhower im Jahr 1956 seine Hündin Heidi anschaffte ein sehr beliebtes Haustier. Auch Frank Sinatra und Grace Kelly waren stolze Besitzer eines “Grey Ghosts”, wie die Rasse bewundernd genannt wird. Während des Kalten Krieges wurde ein Weimaraner-Rüde namens Dingo von den Amerikanern als Bombenspürhund eingesetzt. Seine Aufgabe bestand darin, Bruchstücke von Testraketen in der Wüste aufzuspüren, damit die Soldaten sie untersuchen konnten. Dingo trug dabei einen mit Eiswürfeln gefüllten Frottee-Mantel. Der berühmte amerikanische Fotokünstler William Wegmann nutzte die Rasse als Motiv für seine Kunstwerke. Seine beiden bekanntesten Hunde hießen Man Ray und Fay.
Schon gewusst?
- Bei der Geburt haben Weimaraner-Welpen schwarze Tigerstreifen auf dem Fell, die jedoch nach einigen Tagen wieder verschwinden.
- Bei jungen Weimaranern sind die Augen noch blau, aber im Laufe der Zeit wechseln sie zu einem Braunton.
- Weimaraner zählen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 55 Kilometern pro Stunde zu den schnellsten Hunden.
- Die Hunde sind wahre Ausbruchskünstler und nutzen gerne ihre Intelligenz, um Türen zu öffnen oder Zäune zu überwinden.
Hast du auch einen Weimaraner oder möchtest du dir bald einen zulegen? Erzähle uns in den Kommentaren, was diese Rasse für dich so besonders macht!
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