Im Laufe deiner Schulzeit bist du sicher schon auf verschiedene Gedichtarten gestoßen. Jede von ihnen hat ihre eigenen formalen und inhaltlichen Merkmale, die sie voneinander unterscheiden. Du musst nicht jede einzelne Gedichtform auswendig lernen, aber es ist wichtig, dass du sie erkennen und benennen kannst. Hier sind die wichtigsten Gedichtformen:
Die Ballade: Eine Mischung aus Lyrik, Epik und Drama
Balladen sind Erzählgedichte, die ein besonderes Ereignis in strophischer Form darstellen. Sie vereinen lyrische, epische und dramatische Merkmale und sind oft lang und rhythmisch. Besonders berühmte Balladen sind zum Beispiel “Der Erlkönig” von Johann Wolfgang von Goethe oder “Der Handschuh” von Friedrich Schiller.
Die Elegie: Wehmütige Erinnerungen in distichen Formen
Die Elegie ruft eine wehmütige und resignierende Stimmung hervor. Sie behandelt Themen wie sehnsuchtsvolle Erinnerungen, Vergänglichkeit des Schönen oder Liebesleid. Die Besonderheit der Elegie ist, dass sie in distichen Formen verfasst ist.
Das Epigramm: Kurze Sinnsprüche mit satirischem Touch
Ursprünglich waren Epigramme Inschriften auf Denkmälern und Grabsteinen. Heute sind sie kurze Sinnsprüche mit oft satirischem Inhalt, die in einer Pointe enden. Sie bestehen meist aus nicht mehr als vier Versen.
Die Hymne: Ein feierlicher Lobgesang
Die Hymne ist ein feierlicher Preis- und Lobgesang, der hohe Begeisterung ausdrückt. Sie unterscheidet sich von anderen Gedichtformen durch ihre fehlende formale Regelmäßigkeit. Bekannte Vertreter dieser Gedichtform sind Hölderlin, Goethe und Novalis.
Das Lied: Eine Gedichtform zum Mitsingen
Auch das Lied ist eine Gedichtform, die uns im Alltag oft begegnet. Es besteht aus Strophen, die musikalisch untermalt und gesungen werden. Reime und ein festes Metrum sind zwar üblich, aber nicht zwingend erforderlich. Bekannte Beispiele für Lieder gibt es zahlreich.
Die Ode: Pathetische Lobpreisung
Oden zeichnen sich durch einen pathetischen Schreibstil aus und lobpreisen erhabene Themen in feierlicher Form. Sie sind oft reimlos, in Strophen gegliedert und recht lang geschrieben. Ein festes Metrum kann, muss aber nicht vorhanden sein.
Das Sonett: Ein Meisterwerk der Verskunst
Ein Sonett besteht aus 14 Zeilen, aufgeteilt in zwei Quartette und zwei Terzette. Der Wechsel zwischen den Quartetten und Terzetten verdeutlicht oft einen inhaltlichen Einschnitt. Sonette sind wahre Meisterwerke der Verskunst.
Natürlich gibt es noch viele weitere Gedichtformen, aber mit dieser Auswahl bist du schon gut gerüstet. So kannst du die verschiedenen Gedichtarten erkennen und in deine Gedichtanalyse einbeziehen.