Es gibt verschiedene Holzleimsorten und die Auswahl des richtigen Klebstoffs für Ihr Holzprojekt kann eine knifflige Angelegenheit sein. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die verschiedenen Holzleimsorten vor und erläutern ihre Unterschiede.
Holzleimsorten und ihre Verwendung
Wenn Sie beim Handwerken mit Holz nicht unbedingt zu Bohrer, Schraube oder Nagel greifen möchten, ist Holzleim oft die beste Wahl. Er ist ein Klebstoff, der Holz und Holzwerkstoffe zuverlässig miteinander verbindet.
Die Wahl des richtigen Holzleims hängt von den geplanten Beanspruchungen ab. Die Leimsorten sind in verschiedene Beanspruchungsgruppen unterteilt. Bevor Sie sich für einen Holzleim entscheiden, sollten Sie sich überlegen, welchen Belastungen er im Laufe der Zeit standhalten muss. Nur so erzielen Sie optimale Ergebnisse.
Vier Beanspruchungsgruppen von Holzleimen
Die verschiedenen Holzleimsorten werden je nach ihrer Feuchtigkeits- und Wasserbeständigkeit in Beanspruchungsgruppen eingeteilt. Je höher die Beanspruchungsgruppe, desto besser hält der Leim Feuchtigkeit stand. Einige Leime sind nur für den Innenbereich geeignet, während andere auch im Außenbereich verwendet werden können.
Früher wurden die Leime mit B1-B4 bezeichnet, heute verwendet man die Bezeichnungen D1-D4. D1-Leim ist für den Innenbereich geeignet und kann bei einer Holzfeuchte von bis zu 15% verwendet werden. D2-Leim kann ebenfalls im Innenbereich verwendet werden, jedoch darf die Holzfeuchte maximal 18% betragen. D3-Leim verträgt häufigen und kurzzeitigen Kontakt mit Feuchtigkeit und kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden. D4-Leim hält dagegen jeglicher Feuchtigkeit stand und ist sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet.
Achten Sie auf die Produktbeschreibung
Leider ist es nicht immer leicht, die Beanspruchungsgruppe eines Holzleims auf den ersten Blick zu erkennen. Manche Produkte geben keine klare D-Bezeichnung an. Indirekte Hinweise wie “wasserfest” helfen oft nur bedingt weiter. Daher ist es ratsam, die Produktverpackung genau zu lesen oder Experten um Rat zu fragen. Wenn Sie unsicher sind, welcher Beanspruchungsgruppe Ihr Holzleim angehört, greifen Sie lieber zu einem Leim, der in die nächsthöhere Beanspruchungsgruppe fällt.
Verschiedene Inhaltsstoffe der Holzleimsorten
Holzleime enthalten unterschiedliche Inhaltsstoffe. Es gibt Leime mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Glutinleim und Kaseinleim. Glutinleim, der aus tierischen Abfällen wie Knochen oder Haut gewonnen wird, findet heute nur noch selten Verwendung. Kaseinleim wird aus dem Eiweißbestandteil Kasein und gelöschtem Kalk hergestellt. Er ist wasser- und hitzebeständig und wird vor allem in der Bautischlerei eingesetzt.
Es gibt auch Holzleime mit synthetischen Inhaltsstoffen wie Formaldehydleimen und Polyurethanleimen. Formaldehydleime werden vor allem industriell verwendet. Sie sind kälte- und hitzebeständig sowie witterungsbeständig. Polyurethanleime sind wasserfest und kleben nicht nur Holz, sondern auch andere Materialien zusammen. Sie sind die modernste Form der Leime.
Die richtige Verarbeitung
Die Verarbeitung der verschiedenen Holzleimsorten unterscheidet sich je nach Zusammensetzung und Hersteller. Lesen Sie daher die Gebrauchsanleitung auf der Produktverpackung sorgfältig durch. Weißleim sollte zum Beispiel möglicherweise mehrmals aufgetragen werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Er kann auch mit Wasser verdünnt werden, um die Trocknungszeit anzupassen.
Stellen Sie sicher, dass die Raum-, Material- und Leimtemperatur zwischen 18°C und 20°C liegt. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50% und 70% liegen, während die Holzfeuchtigkeit zwischen 8% und 10% liegen sollte.
Fazit – Wählen Sie den richtigen Holzleim
Mit diesen Informationen sollten Sie die verschiedenen Holzleimsorten besser verstehen und die richtige Wahl treffen können. Achten Sie beim Kauf auf die Produktbeschreibung und folgen Sie den Anweisungen auf der Verpackung, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen geholfen und gefallen. Viel Erfolg beim Leimen und bis zum nächsten Mal!