In New York ist es genau 9.03 Uhr und 11 Sekunden. Vor den Augen Zehntausender Menschen im südlichen Manhattan und vor Dutzenden Fernseh- sowie Videokameras schlägt eine Boeing 767 in den Südturm des World Trade Centers ein. Ein gewaltiger Feuerball schießt aus dem Gebäude und eines der beiden Triebwerke fliegt durch die Fassade und schlägt sechs Blocks weiter auf.
Schon gut 16 Minuten zuvor war eine große zweimotorige Zivilmaschine in den anderen Turm des New Yorker Wahrzeichens geflogen. Seither herrschte Panik rund um die Wall Street. Mit dem Einschlag eines zweiten Flugzeuges hatte niemand gerechnet.
Einstürzende Türme
Milliarden Menschen sahen die Szenen. Nie zuvor hat ein historisches Ereignis mehr Augenzeugen gehabt als die Terroranschläge am 11. September 2001 in New York und Washington D.C. Die Bilder vom Einschlag von zwei Passagiermaschinen in die beiden Türme des World Trade Centers sowie vom brennenden Pentagon wurden an diesem Tag und seither unzählige Male ausgestrahlt.
Kein Einsatzbefehl für die Luftwaffe?
Die Behauptung: Die US-Luftverteidigung hat am 11. September 2001 vollkommen versagt. Das ist nur erklärbar durch einen Befehl, nicht einzugreifen.
Die Fakten: Richtig ist, dass die US Air Force im Rückblick versagt hat. Allerdings rechnete vor den Terroranschlägen niemand damit, dass entführte Zivilmaschinen als Terrorwaffen eingesetzt werden könnten. Als an diesem Dienstag um 8.46 Uhr Alarm für den einzigen voll einsatzbereiten Luftwaffen-Stützpunkt Otis Air Force Base gegeben wurde, erfuhren die beiden Piloten der Abfangjäger nicht, dass sie über New York gebraucht wurden. Sie flogen statt dessen, wie es ihrem Alarmplan entsprach, auf das offene Meer, um dort eventuell angreifende Feindflugzeuge zu bekämpfen.
Konnten Flugzeuge die Türme zum Einsturz bringen?
Die Behauptung: Die beiden Türme des World Trade Centers sind nicht durch den Einschlag der beiden Flugzeuge zum Einsturz gebracht worden. Bei einem Kerosinbrand wie nach dem Einschlag der vollgetankten Passagiermaschinen in den Hochhäusern können nicht ausreichend hohe Temperaturen entstehen, um Stahl zum Schmelzen zu bringen.
Die Fakten: Richtig ist, dass die Feuer in beiden Türmen die Stahlträger nicht zum Schmelzen gebracht haben. Das war aber auch gar nicht nötig, denn Stahl verliert schon bei deutlich niedrigeren Temperaturen als dem eigentlichen Schmelzpunkt einen großen Teil seiner Festigkeit.
Gab es eine kontrollierte Sprengung?
Die Behauptung: Da nicht der Einschlag der beiden Flugzeuge verantwortlich für den Einsturz der Twin Towers war, müssen sie von Spezialisten nach wochenlanger nächtlicher Vorbereitung kontrolliert gesprengt worden sein.
Die Fakten: Tatsächlich sind auf Fernsehbildern vom Einsturz beider Hochhäuser kleine helle Wolken zu erkennen, die unmittelbar vor dem Einsturz aus den Stockwerken herausschießen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um Gipsstaub von den dünnen Innenwänden der Büroetagen, die beim inneren Einbruch der beschädigten Stockwerke pulverisiert wurden.
Wusste ein Journalist von einer Sprengung?
Die Behauptung: Das am Nachmittag des 11. September 2001 eingestürzte Gebäude World Trade Center 7 ist auf jeden Fall kontrolliert gesprengt worden. Denn versehentlich plapperte eine BBC-Journalistin seinen Einsturz schon 20 Minuten vor der eigentlichen Zündung aus.
Die Fakten: Nach dem Einsturz der beiden Wolkenkratzer World Trade Center 1 und 2 wurde in New York offen darüber spekuliert, ob das brennende und von Trümmern stark beschädigte Haus Nummer 7 ebenfalls bald einstürzen würde. Diese Spekulationen hatte die Journalistin wahrscheinlich im Kopf, als sie sich vor laufender Kamera versprach.
Machte der Eigentümer des World Trade Center ein gutes Geschäft?
Die Behauptung: Für den Eigentümer des World Trade Center, Larry Silverstein, war der 11. September 2001 ein gutes Geschäft: Er hatte die Twin Towers erst im vorangegangenen Juli gut gegen einen Terroranschlag versichert und bekam nach dem 11. September 4,5 Milliarden Dollar ausgezahlt.
Die Fakten: Tatsächlich bekam Silverstein das Geld überwiesen. Gewinn hat er trotzdem nicht gemacht. Zusammen mit weiteren Kosten für Aufräumungsarbeiten sowie den erheblichen Mietausfällen ist der Kollaps der Hochhäuser für Silverstein ein extremes Verlustgeschäft.
Schlug ein US-Marschflugkörper im Pentagon ein?
Die Behauptung: Nicht eine Boeing 757 ist im Pentagon in Washington eingeschlagen, sondern ein US-Marschflugkörper, der bewusst auf das US-Verteidigungsministerium abgefeuert wurde.
Die Fakten: Anhand von DNA-Spuren in den Trümmern des eingestürzten Pentagon-Flügels wurden alle Besatzungsmitglieder und 52 der 53 Passagiere an Bord von American Airlines Flug 77 eindeutig identifiziert.
Wurde Flug United 93 von einem US-Kampfjet abgeschossen?
Die Behauptung: Die vierte entführte Maschine, Flug United 93, stürzte nicht wegen eines Kampfes zwischen Passagieren und Entführern im Cockpit ab, sondern wurde von einem Kampfjet der US Air Force abgeschossen.
Die Fakten: Zum Zeitpunkt des Absturzes von United 93 befand sich kein US-Abfangjäger in weniger als 150 Kilometern Entfernung vom angeblichen Abschussort. Deshalb ersuchte die Flugsicherung ein zufällig in der Nähe fliegendes privates Flugzeug, nach dem vermissten Jet Ausschau zu halten.
Waren die angeblichen Entführer überhaupt an Bord der Flugzeuge?
Die Behauptung: Die angeblichen Entführer sind nie an Bord der vier Flugzeuge gegangen.
Die Fakten: Von 18 der 19 anhand von Pässen und Visa, Kreditkarten, Überwachungskamerabildern und Flugscheinen identifizierten Hijacker fand das FBI keine DNA für eine hundertprozentig sichere Identifikation.
Planten US-Konservative die Anschläge?
Die Behauptung: Der Plan für den 11. September 2001 stammt von der neokonservativen Denkfabrik “Project for the New American Century”.
Die Fakten: Der Bericht des “Project for the New American Century” wurde im September 2000 veröffentlicht, ein Jahr vor den Anschlägen. Es gibt keine Beweise dafür, dass die Regierung den Plan öffentlich angekündigt hätte.