Den meisten Hundehaltern fällt es auf, wenn der Kot plötzlich eine andere Farbe oder Beschaffenheit aufweist. Noch beunruhigender ist es, wenn gar kein Kot abgesetzt werden kann und der Hund an Verstopfung leidet. Aber keine Sorge, in diesem Artikel finden Sie hilfreiche Tipps und Hausmittel, um Ihrem Hund schnell zu helfen.
Ab wann hat der Hund eine Verstopfung?
In der Regel machen Hunde mehrmals täglich ihr großes Geschäft. Die Faustregel beträgt ein- bis zweimal am Tag. Wenn dies einen Tag lang nicht passiert, ist das noch kein Grund zur Sorge. Trotzdem sollten Sie ab diesem Zeitpunkt Ihren Hund beobachten, ob er Verhaltensauffälligkeiten zeigt.
Ernst wird es dann, wenn Ihr Hund beim Gassi gehen mehrmals in die typische Hockstellung geht, ohne dabei Kot abzusetzen. Häufig beobachten Halter, dass eine kleine Menge Kot abgesetzt wird, dieser aber hart und trocken ist. Auch Pseudodurchfall beim Hund ist ein typisches Anzeichen bei Verstopfung. Dabei wird Schleim und Blut ausgeschieden.
Typische Symptome die auf eine Verstopfung bei Ihrem Hund hinweisen sind:
- Hund setzt eine kleine Menge harten Kot ab, ggf. mit aufgesetztem Schleim
- Hund versucht, mehrmals erfolglos Kot abzusetzen
- Pseudodurchfall beim Hund: Hund scheidet Blut und Schleim aus
- Appetitlosigkeit: Hund frisst nicht
- Müdigkeit
- Blähungen
- Druckempfindlichkeit am Bauch
Hund hat Verstopfung: Ursachen
Eine häufige Ursache für Verstopfung beim Hund ist, dass der Vierbeiner etwas Falsches gefressen hat. Auch eine Ernährungsumstellung kann dafür verantwortlich sein. Besonders Hundesenioren oder Hunde, die von Weich- auf Trockenfutter umgestellt werden, sind anfällig für Verstopfung.
Hundesenioren sind weniger agil und bewegen sich nicht mehr so viel. Das macht auch den Darm träge und sorgt dafür, dass das Futter nicht mehr richtig weitertransportiert werden kann. Dadurch staut sich das Futter im Dickdarm und wird immer fester.
Hunde, die von Barf oder Weichfutter auf Trockenfutter umgestellt werden, sind auch anfällig für Verstopfung. Der Darm braucht eine gewisse Zeit, um sich von der feuchtigkeitsreichen Nahrung auf das Trockenfutter umzustellen. Das passiert nicht in drei Tagen, sondern kann bis zu zwei Wochen dauern. Passiert die Futterumstellung zu schnell, kommt der Darm nicht mit und ist überfordert. Die Folge ist eine Verstopfung.
Nicht immer ist die Verdauung jedoch die Ursache. Auch diverse Krankheiten können eine Verstopfung beim Hund hervorrufen:
- Schilddrüsenerkrankungen
- Darmtumor
- Tumor am After
- Prostatavergrößerung
- Medikamente
- Flüssigkeitsmangel
Auch bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Verstopfung verursachen. Achten Sie daher auf das Verhalten Ihres Hundes, wenn er Ihnen unbekannte Medikamente bekommt und lesen Sie die Packungsbeilage.
Nicht zu unterschätzen ist der Fall, wenn Ihr Hund einen Fremdkörper verschluckt. Selbst ein wenige Zentimeter großer Gegenstand kann bereits zu einem Darmverschluss führen. Zur Sicherheit sollten Sie daher umgehen den Tierarzt aufsuchen und dessen Einschätzung einholen.
Verstopfung beim Hund lösen: Hausmittel
Wenn Ihr Hund an einer leichten Verstopfung leidet, können Sie mit folgenden Hausmitteln versuchen, die Verstopfung beim Hund zu lösen. Sollte der Hund weiterhin keinen Kot absetzen können, sollten Sie jedoch dringend einen Tierarzt aufsuchen!
Verstopfung lösen mit Milch oder Flohsamenschalen
Wenn Sie bemerken, dass sich wieder eine Verstopfung anbahnt, können Sie Ihrem Hund in kleinen Mengen Flohsamenschalen oder Milch verfüttern. Die wirken natürlich abführend und können helfen, eine leichte Verstopfung zu lösen.
Verstopfung lösen mit Tee
Fenchel- und Kamillentee wirken nicht nur beim Menschen wohltuend, sondern können auch Hunden helfen. Sie wirken verdauungsfördernd und blähungstreibend. Auch bei Durchfall sind Kamillen- und Fencheltee geeignete Hausmittel. Der Tee ist jedoch kein Alltagsgetränk, daher sollten Sie immer eine Schale mit reinem Wasser dazu stellen.
Verstopfung beim Hund vorbeugen: 4 Tipps
Wenn Ihr Hund häufiger an Verstopfung leidet, können Sie Maßnahmen ergreifen, um dem vorzubeugen.
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Wenig Knochen füttern:
Füttern Sie nicht zu viele Knochen, da diese schnell zu einer Verstopfung führen können. Wenn Sie Knochen verfüttern, sollten Sie dies nur roh tun. Werden sie gebraten oder gekocht, verlieren sie Feuchtigkeit. Dadurch werden sie schwer verdaulich und brechen eher in spitze Stücke, die den Darm verletzen können. -
Vorsicht bei der Futterumstellung:
Wenn Ihr Hund Trockenfutter bekommt, sollten Sie überlegen, ob eine Futterumstellung auf Barf oder Weichfutter sinnvoll ist. Diese Futtervarianten enthalten mehr Feuchtigkeit, wodurch eine Verstopfung nicht so leicht entstehen kann. Achten Sie in diesem Fall auf eine ausreichende Umgewöhnungszeit für den Darm des Hundes. Wenn Ihr Hund spezielles Trockenfutter benötigt, können Sie dies mit etwas Wasser anfeuchten. -
Ballaststoffe im Futter:
Ergänzend zum Futter können Sie wichtige Ballaststoffe untermischen. Weizenkleie und Futterzellulose sind gut geeignet und helfen dem Darm. Alternativ dazu können sie darauf achten, direkt ballaststoffreiches Hundefutter zu kaufen. -
Viel Bewegung:
Egal ob Ihr Hund jung oder alt ist, genügend Bewegung ist essenziell für eine gesunde Darmfunktion. Sorgen Sie für ausreichend Gassi Runden und abwechslungsreiche Spieleinheiten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Ihr Hund gesund und fit ist.
Wenn Ihr Hund häufig mit Verstopfungen zu kämpfen hat, können Sie diese mit einfachen Hilfsmitteln vorbeugen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn Sie merken, dass sich eine Verstopfung gerade anbahnt. Wenn Ihr Hund mehr als einen Tag keinen Kot absetzt und Verhaltensauffälligkeiten zeigt, sollten Sie umgehend zum Tierarzt.