Verzicht auf Fleisch: Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch

Verzicht auf Fleisch: Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch

Die Fastenzeit ist eine Zeit der Besinnung und des Verzichts. Am Aschermittwoch startet sie und traditionell wird an diesem Tag auf Fleisch verzichtet. Ausnahmen gelten für bestimmte Personengruppen wie Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, Kranke und schwer arbeitende Menschen. Für Protestanten ist das Fasten keine Pflicht, dennoch nutzen viele diese Zeit, um über bestimmte Gewohnheiten nachzudenken und beispielsweise auf Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten oder Fernsehen zu verzichten.

Bedeutung des Fasttages Aschermittwoch

Das Fasten hat in der Bibel eine lange Tradition und symbolisiert Buße und innere Reinigung. Jesus selbst fastete 40 Tage lang in der Wüste, um sich auf sein öffentliches Wirken vorzubereiten. Bereits im zweiten Jahrhundert begannen Christen vor Ostern mit dem Verzicht. Das Konzil von Nicäa legte im Jahr 325 den Ostertermin fest und schrieb ein vorangehendes 40-tägiges Fasten vor. Zeitweise waren sämtliche Nahrungsmittel außer wenigen Bissen Brot und einigen Schlucken Wasser tabu. Im Laufe der Zeit wurden die Regeln gelockert und seit dem Erlass von Papst Paul VI. im Jahr 1966 ist das Fasten nur noch an Aschermittwoch und Karfreitag verpflichtend. Die Zeit bis zum Ostersonntag, rein rechnerisch länger als 40 Tage, wird nicht mitgerechnet, da an den Sonntagen nicht gefastet wird.

Der Aschermittwoch und die Bedeutung der Asche

Der Aschermittwoch markiert den Beginn der österlichen Bußzeit und findet vor dem Faschingsende statt. Es ist der Tag, an dem das Aschenkreuz überall als Symbol der Buße vergeben wird. Ein üppiges Essen wie der traditionelle Heringsschmaus passt daher nicht in diesen Rahmen. Die Asche hat in der Antike eine doppelte Bedeutung, sie steht sowohl für Vergänglichkeit als auch für Reinigung.

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Brauch des Aschenritus und das Fastentuch

Im Mittelalter wurden am Aschermittwoch öffentliche Büßer mit Asche bestreut und aus dem Gotteshaus gewiesen, um an die biblische Vertreibung aus dem Paradies zu erinnern. Papst Urban II. schrieb im Jahr 1091 den Aschenritus für alle Gläubigen vor. Männer erhielten Asche auf das Haupt gestreut, Frauen ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Der Brauch, die Asche aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres zu gewinnen, entstand im zwölften Jahrhundert. Ebenfalls seit dem Mittelalter ist es üblich, das Altarbild am Aschermittwoch mit einem Fastentuch zu verhüllen. Die Fastentücher sollen mit ihrer Bildfolge die Gläubigen auf Ostern einstimmen.

Zeit des Betens und Fastens

Mit dem 1. Fastensonntag beginnt die 40-tägige Bußzeit als Vorbereitung auf das höchste Fest im Kirchenjahr, Ostern. Bereits im vierten Jahrhundert war es Brauch, sich 40 Tage lang auf das Hochfest von Ostern vorzubereiten. Dieses Zeitmaß leitet sich von der Bibel ab, vor allem von der 40-tägigen Zeit des Betens und Fastens, die Jesus Christus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm. Die Sonntage werden dabei nicht mitgezählt, da an diesen Tagen nicht gefastet wurde.

Die Fastenzeit bietet eine wertvolle Gelegenheit, sich zurückzuziehen, innezuhalten und über das eigene Leben nachzudenken. Durch den Verzicht auf bestimmte Dinge kann man neue Perspektiven gewinnen und sich bewusster mit dem eigenen Glauben auseinandersetzen.