Vitamine – kleine Helfer aus dem Supermarkt

Vitamine – kleine Helfer aus dem Supermarkt

Die Regale in Supermärkten sind voll von ACE-Vitamin-Präparaten, Multivitamin-Tabletten und Powerdrinks für körperliche und mentale Fitness. Sie versprechen uns, unserem gebeutelten Körper eine Extraportion Mikronährstoffe zu liefern und kleine Ernährungssünden auszugleichen.

Doch wie viel von welchen Vitaminen brauchen wir wirklich? Und welche Lebensmittel versorgen uns optimal mit Vitaminen? Sind hochkonzentrierte Vitaminpräparate oder “Functional Food” als Alternative oder sogar als Ersatz für natürliche Lebensmittel geeignet? Kann eine Überdosis Vitamine sogar gesundheitsschädlich sein?

Experten diskutieren diese Fragen kontrovers. Es gibt noch keine endgültigen Wahrheiten, und letztendlich muss jeder selbst ein Urteil bilden.

Die Entdeckung der Vitamine

Die Bedeutung von Vitaminen wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts erkannt. Albert Szent-Györgyi entdeckte Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, aus Paprika und Kohl. Norman Haworth klärte später die chemische Struktur auf. Für ihre Entdeckungen erhielten beide den Nobelpreis für Medizin und Chemie.

Die meisten heute bekannten Vitamine wurden zwischen 1925 und 1940 entdeckt, wobei insbesondere die B-Vitamine im Fokus standen. Die bahnbrechenden Entdeckungen führten zu einem enormen Erkenntnisgewinn in der Medizin.

Die Bedeutung von Vitaminen

Vitamine sind winzige Moleküle, die in kleinsten Konzentrationen große Wirkung im Körper entfalten. Sie sind unerlässlich für unsere Energieproduktion, sorgen für körperliche und geistige Fitness und schützen den Körper vor Verfall. Ein einzelnes Vitamin kann an tausenden verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt sein. Vitamine arbeiten auch zusammen und können sich in ihrer Wirkung verstärken.

Vitaminmangel und Krankheiten

Früher waren Krankheiten aufgrund von Vitaminmangel weit verbreitet. Skorbut, eine durch Vitamin C-Mangel verursachte Krankheit, war besonders bekannt. James Cook verlor keine Matrosen mehr an Skorbut, nachdem er seine Besatzung mit Zitronen und Orangen versorgte. Heute leiden wir in Deutschland in der Regel nicht mehr an generellem Vitaminmangel, aber bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Senioren, Schwangere und Veganer sind gefährdet.

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Vitaminpräparate – Wundermittel oder sinnlos?

Vitaminpräparate boomen seit den 1980er-Jahren. Die Nahrungsmittel-Industrie wirbt aggressiv für Multivitaminpräparate und funktionelle Lebensmittel mit Vitaminzusätzen. Doch die Wirkung von Vitaminpräparaten ist umstritten. Für jede Positiv-Studie gibt es auch eine Negativ-Studie. Statt auf hochdosierte Vitamin-Präparate setzen viele Experten heute auf eine natürliche und ausgewogene Ernährung, da Vitamine aus natürlichen Lebensmitteln eine größere Wirkung entfalten und zugleich Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralien enthalten.

Der “5 am Tag”-Vorschlag

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung wirbt für das “5 am Tag”-Programm. Die Faustregel besagt, dass man fünfmal am Tag Obst und/oder Gemüse essen sollte. Neben Obst und Gemüse sollten auch Getreideprodukte, Fleisch, Fisch und pflanzliche Öle auf dem Tisch stehen. Eine ausgewogene Ernährung ist in jedem Fall besser als die tägliche Einnahme von Multivitamin-Präparat-Cocktails.

Es gibt noch viel zu erforschen und zu verstehen, wenn es um Vitamine geht. Die Wirkung von Vitaminen ist komplex und lässt sich nicht einfach in eine Pille packen. Eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln ist der beste Weg, um unseren Körper optimal mit Vitaminen zu versorgen.