Die kalten Wintermonate können für Vögel sehr anstrengend sein. Insbesondere für diejenigen, die nicht in wärmere Gefilde ziehen, ist es eine Herausforderung, ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten und genügend Energie zu bekommen. Deshalb ist es umstritten, ob es sinnvoll ist, Vögel im Winter zu füttern.
Sollte man überhaupt Vögel füttern?
Unter Vogelliebhabern und Experten existieren unterschiedliche Ansichten zur Vogelfütterung am Haus. Einige Naturschützer sind der Meinung, dass die Winterfütterung nur einer begrenzten Anzahl von Vogelarten zugutekommt, wie zum Beispiel Meisen, Finken, Rotkehlchen und Drosseln. Diese Arten sind jedoch nicht bedroht. Um wirklich gefährdeten Arten zu helfen, ist die Winterfütterung daher kaum wirksam.
Trotzdem betont der Naturschutzbund Nabu, dass die Fütterung Sinn macht – auch allein aus dem Grund, die Natur hautnah zu erleben. “Wo sonst kann man lebendige Natur mitten in der Stadt so gut erleben?”, fragt Markus Nipkow vom Nabu. Es ist jedoch auch wichtig, den Garten so zu gestalten, dass Vögel dort auch im Winter Nahrung finden können.
Einige Ornithologen, wie zum Beispiel Peter Berthold, sind sogar der Meinung, dass ganzjähriges Füttern sinnvoll ist. Denn in den Sommermonaten verbrauchen Vögel die meiste Energie, insbesondere wenn es hungrige Mäuler zu füttern gilt. Wer nur im Winter füttern möchte, sollte das Futterhäuschen am besten schon im November aufstellen, damit sich die Vögel daran gewöhnen können.
Wie sollten Sie das Futter anbieten?
Das klassische Vogelhäuschen sieht zwar gemütlich aus, hat aber seine Nachteile. Das Futter wird leicht feucht oder mit Kot verschmutzt, was eine regelmäßige Reinigung mit heißem Wasser erfordert, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Besser geeignet sind Futterspender oder Futtersilos. Wenn Sie diese so aufhängen, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht nass wird oder gefriert, sind sie praktisch wartungsfrei und müssen nur gelegentlich nachgefüllt werden. Meisenknödel in Kunststoffnetzen sollten vermieden werden, da sich Tiere darin verheddern können.
Wohin mit dem Futterplatz?
Beim Aufstellen von Futterhäuschen oder dem Anbringen von Futterspendern sollten Sie ein paar Punkte beachten. Wählen Sie einen übersichtlichen Platz, um zu verhindern, dass sich Katzen anschleichen können, und um die Vögel vom Fenster aus gut beobachten zu können. Bäume oder Büsche in der Nähe bieten den Singvögeln Schutz vor Raubvögeln. Wenn in der Nähe Fensterscheiben vorhanden sind, sollten Sie diese mit Aufklebern versehen, um zu verhindern, dass Vögel dagegen fliegen und sich verletzen.
Welches Vogelfutter ist geeignet?
Ein gutes Basisfutter für fast alle Vogelarten sind Sonnenblumenkerne. Es gibt auch Futtermischungen, die Samen verschiedener Art und Größe enthalten, um vielen verschiedenen Vogelarten eine Nahrungsquelle zu bieten. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln und Zaunkönige können Sie in Bodennähe Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten. Beachten Sie jedoch, dass das Futter nicht verdirbt. Statt frischem Obst ist getrocknetes Obst besser geeignet, da frisches Obst leicht gefriert und den Vögeln nicht gut tut. Meisenknödel mit hohem Fettanteil sind besonders bei Meisen beliebt, jedoch sollten Produkte mit Plastiknetzen vermieden werden. Salziges und Brot sind für Vögel tabu. Getreide ist zwar nicht besonders beliebt, wird aber häufig von Vogelfutterherstellern verwendet, da es kostengünstig ist. Wenn Sie Vogelfutter selbst herstellen möchten, finden Sie hier Anleitungen.
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