Vollkasko oder Teilkasko – Wo liegen die Unterschiede? Was brauchst du wirklich?

Vollkasko oder Teilkasko – Wo liegen die Unterschiede? Was brauchst du wirklich?

Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt Schäden an fremden Fahrzeugen, Personen und Gütern ab. Die Kaskoversicherung hingegen ist für Schäden am eigenen Fahrzeug zuständig. Es ist wichtig, dass der Haftpflichtvertrag eine Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro enthält, um alle Schadensersatzansprüche abzudecken.

Was ist eine Teilkaskoversicherung?

Eine Teilkaskoversicherung deckt folgende Schäden am eigenen Fahrzeug ab: Brand- oder Explosionsschäden, Diebstahl, Teildiebstahl und Raub des Fahrzeugs. Außerdem sind Wildschäden und Schäden durch Sturm, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmung abgedeckt. Auch Glasbruch und Schäden durch Kurzschluss, inklusive Marderbiss, werden übernommen.

Was bietet die Vollkaskoversicherung?

Die Vollkaskoversicherung umfasst Schäden, die am eigenen Fahrzeug entstehen und beinhaltet oft auch den Leistungsumfang einer Teilkaskoversicherung. Zusätzlich schützt sie vor den Folgen von Vandalismus, wie beispielsweise absichtlich beigebrachten Lackkratzern oder dem Abfackeln von Fahrzeugen. Außerdem deckt sie die Kosten von Unfallschäden ab. Wenn ein anderes Fahrzeug den Schaden verursacht, übernimmt die gegnerische Haftpflichtversicherung die Kosten. Die Vollkaskoversicherung greift auch, wenn man selbst den Unfall verursacht hat oder der Unfallgegner flüchtet, nicht versichert ist oder nicht haftbar ist. Sie deckt jedoch keine Verschleißschäden oder Motorendefekte ab.

Welche Kostenfaktoren spielen eine Rolle?

Die Beitragshöhe kann je nach Fahrzeugtyp variieren. Bei der Vollkaskoversicherung wird außerdem ein Schadenfreiheitsrabatt gewährt. Für Versicherte mit einem hohen Schadensrabatt kann es vorkommen, dass die Vollkaskoversicherung kaum teurer ist als eine Teilkaskoversicherung. In diesem Fall lohnt sich die Teilkasko natürlich nicht. Auch der Zulassungsort (Regionalklasse) kann einen Einfluss auf den Beitrag haben. Je nach Versicherung können auch Faktoren wie das Alter der Fahrer, die Laufleistung des Fahrzeugs oder ein Garagenstellplatz bei der Beitragsberechnung berücksichtigt werden.

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Die Unterschiede im Leistungsumfang

Wie bei jeder Versicherung gibt es auch bei der Kaskoversicherung Unterschiede im Kleingedruckten. Neben dem Grundangebot gibt es bei einigen Versicherern einen erweiterten Leistungskatalog. Beispielsweise schützen einige Versicherer unter dem Stichwort “Wildunfall” jeden Unfall mit einem Tier, während andere nur Unfälle mit “Haarwild” versichern. Auch beim Thema Kulanz und Ermessensspielraum gibt es große Unterschiede. Es ist also nicht nur der Preis entscheidend, sondern auch die Frage, ob man Premiumleistungen benötigt oder ob Basisleistungen ausreichen.

Wann lohnt sich welche Kaskoversicherung?

Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich immer für ein neues oder nur wenige Jahre altes Fahrzeug. Auch bei einem finanzierten Fahrzeug sollte man nicht auf eine Vollkaskoversicherung verzichten. Um den Beitragssatz niedrig zu halten, kann man den Eigenanteil erhöhen.

Auch eine Teilkaskoversicherung kann sich lohnen, jedoch sollte man nicht vorschnell in eine Teilkasko wechseln, nur weil die Vollkasko zu teuer erscheint. Es ist ratsam, darüber nachzudenken, ob man auf beide Versicherungen verzichten kann. Bei einem hohen Selbstbehalt von 500 Euro lohnt es sich oft nicht, die Versicherung in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel ist es meist günstiger, eine gebrauchte Scheibe einzubauen, als die Eigenbeteiligung zu bezahlen.

Je älter das Fahrzeug wird, desto weniger Schutz bietet die Vollkaskoversicherung. Wann sich eine Vollkaskoversicherung nicht mehr lohnt, hängt vom Wert des Fahrzeugs, dem individuellen Schadensrabatt und den persönlichen finanziellen Verhältnissen ab. Wer auf sein Fahrzeug angewiesen ist, den Schaden aber nicht selbst tragen kann, kann es sich einfach nicht leisten, auf die Vollkaskoversicherung zu verzichten. Es erleichtert die Entscheidung, wenn man die jährlichen Versicherungskosten mit dem Restwert des Autos in Beziehung setzt.

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Laut Statistik bleibt die Vollkaskoversicherung bis zu einem Fahrzeugalter von fünf Jahren erste Wahl. Danach entscheiden sich die meisten Fahrzeughalter für die Teilkasko-Variante. Etwa zwei von drei Autobesitzern mit einem Fahrzeug im Alter von elf Jahren oder mehr entscheiden sich für eine reine Haftpflichtversicherung und verzichten auf den Kaskoschutz.

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