Von Kinderpflegerin zur Erzieherin: Attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten in Bayern und anderen Bundesländern

Von Kinderpflegerin zur Erzieherin: Attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten in Bayern und anderen Bundesländern

Kinderpflegerinnen leisten in pädagogischen Einrichtungen fast die gleichen Aufgaben wie ihre Kolleginnen und Kollegen mit einer Erzieherausbildung. Allerdings werden sie deutlich schlechter bezahlt. Zusätzlich stellen viele Bundesländer trotz Fachkräftemangel nur noch wenige Kinderpflegerinnen und Sozialassistenten ein. Aus diesem Grund denken immer mehr Pädagoginnen und Pädagogen über eine Weiterbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin nach.

Erzieherin werden und dabei Geld verdienen

In Bayern bieten Fachakademien neben der klassischen Vollzeitausbildung auch Teilzeitmodelle an. Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin dauert in diesem Fall drei Jahre. Der Unterricht findet in den Abendstunden und/oder am Wochenende statt. Der Vorteil ist, dass Kinderpflegerinnen, die bereits einen Job haben, weiterhin arbeiten können und sich keine Gedanken über die Finanzierung ihrer Weiterbildung machen müssen.

Bayern testet seit dem Schuljahr 2016/2017 ein weiteres Modell, um die Weiterqualifizierung für Kinderpflegerinnen attraktiver zu gestalten. Bei der “Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen” (OptiPrax) erhalten ausgebildete Kinderpflegerinnen von Beginn der dreijährigen Weiterqualifizierung an eine Vergütung für ihre Arbeit in sozialpädagogischen Einrichtungen. Diese liegt zwischen 850 und 950 Euro monatlich. Allerdings wird OptiPrax bisher nur an ausgewählten Fachakademien im Rahmen eines Modellversuchs umgesetzt.

In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gibt es die sogenannte “praxisintegrierte Erzieherausbildung” (PIA). Die Auszubildenden erhalten während ihrer Einsätze in Praxiseinrichtungen durchschnittlich einen Bruttolohn von 850 Euro im ersten Ausbildungsjahr und 950 Euro im dritten Ausbildungsjahr.

Zusätzlich kann die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher in fast allen Bundesländern (mit Ausnahme einiger Stadtstaaten) auch in Teilzeit absolviert werden. Das ermöglicht Kinderpflegerinnen, während ihrer Weiterbildung zumindest in Teilzeit weiterhin in ihrem Beruf zu arbeiten und Geld zu verdienen.

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Für diejenigen, die weiterhin in Vollzeit arbeiten möchten und eigenständiges Lernen beherrschen, bieten einige Fachschulen und Fachakademien in allen Bundesländern die Möglichkeit zur Teilnahme an der Nichtschüler- bzw. Externenprüfung. In München beispielsweise gibt es einen intensiven Vorbereitungskurs für die Externenprüfung, der ein bis eineinhalb Jahre dauert und ein- bis viermal pro Woche stattfindet. Auch in anderen Bundesländern bieten bestimmte Schulen gezielte Vorbereitungskurse an.

Es ist anzumerken, dass die Informationen in diesem Artikel bis Oktober 2016 aktuell waren.