Von Sprint bis Massenstart: Disziplinen im Langlauf & Biathlon

Von Sprint bis Massenstart: Disziplinen im Langlauf & Biathlon

Das Skilanglaufen sowie Biathlon sind Wintersportarten, die immer zahlreiche Sportbegeisterte in ihren Bann ziehen. Die spannenden Wettkämpfe fesseln Zuschauer live in den Stadien und vor den heimischen Monitoren. Die Regeln, Disziplinen und insbesondere die Unterschiede der zwei Wintersportarten sind allerdings nicht immer ganz einfach zu verstehen. Daher erklärt SnowTrex den Unterschied zwischen dem Langlaufen und dem Biathlon und präsentiert alle Disziplinen im Langlauf & Biathlon:

Was ist der Unterschied zwischen Skilanglauf und Biathlon?

Das Skilanglaufen und das Biathlon sind Sportarten, die beide im Winter ausgeübt werden und sich in vielen Punkten ähneln. Bei beiden spielt das Langlaufen eine tragende Rolle. Für das Langlaufen selbst umfasst es die gesamte Sportart und bei der Kombinationssportart Biathlon ist das Langlaufen einer der zwei grundlegenden Bestandteilen. Durch den starken Fokus auf das Langlaufen ähneln sich auch die Disziplinen beider Sportarten sowie die Ausrüstung der Athleten.

Eine weitere Gemeinsamkeit des Skilanglaufens und des Biathlons liegt in den Wettkämpfen, die die Athleten der jeweiligen Sportart bestreiten. Sowohl beim Skilanglauf als auch beim Biathlon stellen die Weltmeisterschaften und die Olympischen Winterspiele die Höhepunkte einer Saison dar. Über die gesamte restliche Saison findet jeweils ein Weltcup statt.

Trotz vieler Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die beiden Sportarten in einigen wesentlichen Aspekten. Ein wichtiger Punkt ist, dass Biathlon neben dem Langlaufen auch das Schießen impliziert. Je nach Disziplin passieren die Athleten im Biathlon zwei bis vier Mal während eines Rennens einen Schießstand. Dort versuchen sie fünf Zielscheiben mittels Kleinkaliber-Gewehr zu treffen. Beim Skilanglauf geht es ausschließlich um das Langlaufen selbst.

Zudem hat sich im Biathlon in den vergangenen Jahrzehnten eine andere Skilanglauf-Technik als in den meisten Langlaufdisziplinen durchgesetzt. Die Biathleten bevorzugen die jüngere Skating-Technik, bei welcher sie sich mit einem Ski und den Stöcken vom Boden abwechselnd abstoßen und auf dem anderen Ski nach vorn gleiten. In vielen Langlauf-Disziplinen ist hingegen der klassische Stil Pflicht, welcher genauso alt ist, wie das Langlaufen selbst. Bei dieser Technik laufen die Athleten in zwei parallel angelegten Spuren und stoßen sich mit dem linken Stock ab, während ein explosiver Abstoß vom Boden mittels des rechten Fußes erfolgt und umgekehrt.

Die Gemeinsamkeiten des Biathlons und des Skilanglaufens sorgen somit für eine enge Verbindung der beiden Disziplinen und zugleich gibt es die Unterschiede, die die jeweilige Sportart einzigartig macht.

Disziplinen im Biathlon

Wie viele andere Sportarten umfasst auch der Biathlonsport verschiedene Disziplinen. Sie folgen alle dem gleichen Grundprinzip, nämlich der Kombination aus Skilanglauf und Schießen. Die Disziplinen unterscheiden sich nur durch unterschiedliche Regeln, Distanzen und Teilnehmerzahlen. Zudem kann man zwischen Einzeldisziplinen und Mannschaftsdisziplinen unterscheiden.

Einzeldisziplinen im Biathlon

Die älteste Einzeldisziplin im Biathlon ist der Einzellauf. Hier kämpfen die Athleten auf der Loipe nicht unmittelbar gegeneinander, sondern für sich allein und gegen die Uhr. Die Männer gehen beim Einzellauf für eine Strecke von 20 km und die Frauen für eine 15 km lange Strecke an den Start. Die Kilometer teilen sich auf fünf Runden auf, bei welchen die Athleten viermal am Schießstand vorbeikommen. Sie schießen dort abwechselnd zweimal im Stehen und zweimal im Liegen. Der Einzellauf ist die einzige Biathlon-Disziplin, bei der pro Fehlschuss keine Strafrunde gelaufen werden muss, sondern eine Strafminute zur Laufzeit addiert wird. Dadurch ist präzises Schießen in keiner Disziplin wichtiger als im Einzellauf.

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Der Sprint ist die Disziplin mit der kürzesten Distanz bei den drei großen Wettkämpfen. Die Männer gehen für 10 km Skilanglauf und die Frauen für 7,5 km an die Startlinie. Bezüglich des Schießens ist der Sprint die einzige Biathlon-Disziplin, bei der die Athleten nur jeweils einmal liegend und stehend an den Schießstand müssen. Wenn ein Biathlet ein Fehlschuss einbüßen muss, geht es für ihn auf die 150 m lange Strafrunde. Da die Athleten einzeln und nacheinander an die Startlinie gehen, wird der Biathlet mit der schnellsten Zeit Sieger des Rennens. Zudem qualifizieren sich die 60 Bestplatzierten für die Verfolgung.

Die Verfolgung ist eine weitere spannende Disziplin des Biathlons. Die Startreihenfolge ergibt sich bei der Verfolgung aus den Platzierungen der Athleten im Sprint. In der Loipe geht es in dieser Disziplin für die Herren über 12,5 km und für die Damen über 10 km. Geschlechterübergreifend wird zunächst zweimal liegend und danach zweimal stehend geschossen. Die Strafe für einen Fehler am Schießstand ist eine 150 m lange Strafrunde. Ein Rennen gewinnt der Athlet, der als Erstes ins Ziel einläuft.

Die vierte Einzeldisziplin im Biathlon, die schon lange auf den Wettkampfprogrammen steht, ist der Massenstart. Diese Disziplin folgt ähnlichen Regeln wie die Verfolgung und ist sehr spektakulär für die Athleten und ihre Zuschauer, da alle Teilnehmer gemeinsam starten. Die Herren absolvieren beim Massenstart 15 km auf der Loipe und die Damen 12,5 km. Es gibt vier Schießeinheiten in folgender Reihenfolge: liegend, liegend, stehend, stehend. Nur die 25 Besten des Weltcup-Rankings und die fünf besten Punktesammler der jeweiligen Veranstaltung werden zum Massenstart zugelassen.

Mannschaftsdisziplinen im Biathlon

Zu den vier Disziplinen, in welchen die Athleten allein an den Start gehen, kommen im Biathlon noch drei weitere Disziplinen bzw. Staffeln, bei welchen die Athleten als Team antreten. Innerhalb der großen drei Wettkämpfe im Biathlon ergeben sich die Staffeln immer aus den Athleten einer Nation, wobei es nach Geschlecht getrennte sowie gemischte Staffelrennen gibt. Bei allen Staffelarten gehen die ersten Läufer eines Teams gemeinsam wie beim Massenstart an den Start.

Bei der ältesten Staffel treten pro Team vier Athleten oder Athletinnen eines Geschlechtes an. Die Damen laufen jeweils 6 km, die Herren jeweils 7,5 km. Jeder Teilnehmer schießt einmal liegend und einmal stehend. In der Wechselzone übergibt ein Läufer an den Nächsten durch eine beliebige Form von Körperkontakt. Bei dieser Staffel hat jeder Läufer drei Nachladepatronen, falls er beim Schießen eine der fünf Scheiben verfehlt. Eine 150 m lange Strafrunde muss erst dann gelaufen werden, wenn auch nach Gebrauch der Nachladepatronen eine Scheibe nicht getroffen wurde.

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Die Mixed-Staffel ist eine weitere Staffel im Biathlon. Bei dieser nehmen je zwei Frauen und zwei Männer pro Team teil. Die Regeln sind die gleichen wie bei der Staffel mit Teilnehmern von nur einem Geschlecht. Zunächst sind die Frauen die ersten beiden Läuferinnen einer Staffel und legen eine 6 km lange Strecke zurück, während die Männer die letzten beiden Positionen der Staffel einnehmen und jeweils eine 7,5 km lange Loipe bestreiten müssen.

Die dritte Staffel und jüngste Disziplin des Biathlons ist die Single-Mixed-Staffel. Bei dieser besteht ein Staffelteam aus einer Frau und einem Mann. Das „Pärchen“ läuft auf einer Strecke von rund 1,5 km und muss pro Ablösung einmal im Liegen und ein zweites Mal im Stehen schießen. Insgesamt finden bei dieser Staffel je zwei Wechsel statt. Auch hier wartet bei einem Fehlschuss eine Strafrunde auf die Athleten. Diese beträgt allerdings nur 75 m.

Aktuell werden alle sieben Biathlon-Disziplinen innerhalb des Biathlon-Weltcups und der Weltmeisterschaft ausgetragen. Bei den Olympischen Winterspielen sind mit Ausnahme der Single-Mixed-Staffel ebenfalls alle Disziplinen im Programm.

Disziplinen im Langlauf

Der Langlaufsport hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in verschiedene Richtungen entwickelt, sodass es im Laufe der Zeit verschieden Disziplinen gab. Heute unterteilt sich der Skilanglauf bei den drei großen Wettkämpfen für Männer und Frauen in sechs verschiedene Disziplinen. Die Disziplinen können in Kurzstrecken- und Ausdauerstrecken-Disziplinen unterteilt werden.

Kurzstrecken im Langlauf

Es gibt zwei Disziplinen im Langlauf, die zur Kurzstrecke zählen: der Einzelsprint und der Team-Sprint. Beim Einzelsprint messen sich die Athleten auf einer maximal 1,5 km langen Loipe. Bei jedem Rennen wird die Distanz einmal absolviert und die Zeit chnellsten qualifizieren sich jeweils für das nächst höhere Rennen. Die Langläufer durchlaufen die verschiedenen Rennen vom Qualifikationslauf über das Viertelfinale und Halbfinale bis zum Finale, in dem die besten sechs Athleten um den Sieg kämpfen.

Beim Team-Sprint gehen zwei Athleten gemeinsam an den Start. Sie müssen jeweils drei Runden auf einer bis zu 1,8 km langen Loipe abwechselnd absolvieren. Bei dieser zweiten Sprint-Disziplin startet das gesamte Teilnehmerfeld direkt in zwei Halbfinals. Die zehn zeitschnellsten Teams qualifizieren sich wiederum für das Finale, um dort ein letztes Mal Bestleistungen zu bringen. Bezüglich der Anzahl der Teams pro Nation gibt es bei den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften die Regel, dass jedes Land nur ein Sprint-Team stellen darf. Beim Langlauf-Weltcup gibt es diese Regel nicht.

Ausdauerstrecken im Langlauf

Neben den rasanten Rennen über kürzere Distanzen gibt es auch längere Rennen, in denen die Athleten vorwiegend ihre Ausdauer unter Beweis stellen müssen. Auch bei diesen Langlauf-Disziplinen wird in Einzel- und Teamwettkämpfe unterschieden.

Eine Einzeldisziplin ist der für die Damen 10 km und für die Herren 15 km lange Einzelstart. Bei dieser Disziplin geht es für die Athleten in 30-Sekunden-Abständen auf die Loipe. Als Sieger gekrönt wird der Langläufer, der die schnellste Zeit gelaufen ist.

Im Skilanglauf gibt es wie im Biathlon auch die Disziplin Massenstart. Das Hauptmerkmal dieser Disziplin ist, dass alle Läufer gleichzeitig starten. Der Massenstart im Langlauf umfasst für die Frauen eine Distanz von 30 km und für die Männer eine Distanz von 50 km. Sieger dieser Disziplin wird der Athlet, der als Erstes ins Ziel einläuft.

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Der Skiathlon ist die dritte Disziplin auf einer Ausdauerstrecke, bei welcher die Athleten allein an den Start gehen. Hier können die Läufer beweisen, wie vielseitig sie sind. Denn es ist sowohl die klassische Technik als auch die Skating-Technik nach einem Technikwechsel inmitten der Strecke gefragt. Durch den Wechsel unterteilen sich die Skiathlon-Rennen in zwei Strecken. Die Herren starten zunächst mit 15 km im klassischen Stil und wechseln anschließend in einer Wechselzone das Material und legen dann weitere 15 km mit der Skating-Technik zurück. Die Damen gehen für jeweils 7,5 km Teilstrecke an den Start. Wie beim Massenstart, startet das gesamte Teilnehmerfeld gemeinsam und der Langläufer bzw. die Langläuferin, die als Erstes durch das Ziel läuft, gewinnt das Rennen. Der Skiathlon wird aufgrund des Technikwechsels auch „Doppelverfolgung“ genannt und ist der geschichtliche Nachfolger der Verfolgung.

Auch bei den längeren Strecken im Langlaufen gibt es eine Disziplin, bei der die Athleten als Team antreten. Die 4×10 km Staffel der Männer und die 4×5 km Staffel der Frauen ermöglicht den Langläufern, zu viert einen Wettbewerb zu bestreiten. Auch hier startet der erste Athlet der Staffel im Massenstart. Jedes Staffelmitglied läuft daraufhin seine Distanz, während die Wechsel im Stadion mittels Körperkontakt zwischen den Läufern vollzogen werden. Ein wichtiger Aspekt dieser Staffel ist, dass die ersten beiden Athleten im klassischen Stil und die letzten beiden Starter im Skating-Stil ihre Distanzen absolvieren.

Bei den Olympischen Winterspielen und den Weltmeisterschaften werden Sieger bzw. Siegerinnen für jede einzelne Disziplin gekürt. Bei dem Weltcup sieht dies anders aus. Heute unterscheiden die Fédération Internationale de Ski (FIS) in zwei verschiedene Disziplinweltcups. Zum einen gibt es den Sprintweltcup, der die Rennen des Einzelsprints beinhaltet und zum anderen den Distanzweltcup. Dieser umfasst alle Rennen von Disziplinen, bei welchen eine Distanz von mehr als 5 Kilometer bei den Damen und von mehr als 10 km bei den Herren zurückgelegt werden. Am Ende der Saison wird dann jeweils ein Sieger bzw. eine Siegerin der Wertung gekürt. Hinzu kommt noch die Gesamtweltcupwertung, in welche die Ergebnisse aller Sprint- und Distanzweltcuprennen gezählt werden. Auch hier wird am Ende der Saison ein Sieger gekürt.

Reisetipps für Biathleten und Langläufer

Winterfreunde, die interessiert an nordischen Wintersportarten sind, sind in den Alpen hervorragend aufgehoben. Viele Skiregionen bieten Loipen, auf denen Winterfreunde das Langlaufen trainieren können. Fortgeschrittene, Könner und Profis können ihre Langlauffähigkeiten somit selbstständig testen, trainieren und perfektionieren. Für Anfänger, die sich noch nicht allein auf eine Loipe trauen, werden in zahlreichen Langlaufzentren Einsteigerkurse angeboten.

Wen auch das Schießen am Biathlon reizt, der kann dies auf Schießständen üben, welche sich meist in Biathlon-Stadien befinden. Für neugierige Winterfans, die erstmals reinschnuppern wollen, werden hier Biathlon-Workshops angeboten.

Loipen sind in nahezu allen Skigebieten zu finden. SnowTrex kennt die Loipen in den alpinen Skigebieten gut und hat seine Top-10 Langlauf-Regionen zusammengestellt. Skiorte in den Alpen, die über ein Biathlonsation verfügen, sind, übrigens unter anderem Garmisch-Partenkirchen, Oberhof, Hochfilzen, Antholz und Lenzerheide.

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