Vorderkörpertiefstellung: Mehr als nur eine Spielaufforderung!

Vorderkörpertiefstellung: Mehr als nur eine Spielaufforderung!

Hallo liebe Hundeliebhaberinnen und Hundeliebhaber!

Habt ihr schon einmal von der Vorderkörpertiefstellung als Spielsignal gehört? Dieses Signal wird oft als Einladung zum Spiel interpretiert, aber das ist nicht immer der Fall. Heute möchte ich euch erzählen, dass es noch weitere Bedeutungen hat.

Das Spielsignal

In den meisten Fällen wird die Vorderkörpertiefstellung tatsächlich als Spielsignal verwendet. Dabei senkt der Hund seinen Vorderkörper ab, wobei die Ellenbogen oft fast auf dem Boden aufliegen. Die Vorderbeine sind dabei meist auseinander gespreizt und der Blick des Hundes ist vom Gegenüber abgewandt. Oft sieht man auch Weißes in den Augen und der Gesichtsausdruck wirkt ein wenig “verrückt”. Die Wirbelsäule ist oft kurvig. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Signale gleichzeitig auftreten und es individuelle Unterschiede je nach Hundetyp gibt.

Dieses Spielsignal wird oft zu Beginn eines Spiels gezeigt, um das Spiel einzuleiten. Es kann aber auch während des Spiels verwendet werden, um kurze Spielpausen einzulegen oder dem Spielpartner mitzuteilen, dass es sich immer noch um Spiel handelt.

Das “Fiddeln”

Ähnlich sieht die Vorderkörpertiefstellung aus, wenn ein Hund nicht weiß, wie er auf einen anderen Hund reagieren soll und sich möglicherweise bedroht fühlt. Dieses Verhalten wird als “Fiddeln” bezeichnet und ist vergleichbar mit dem “Rumkaspern” in peinlichen Situationen bei Menschen. Vielleicht kennst du das, wenn du dich in einer sozialen Situation unwohl fühlst und anfängst zu lachen, obwohl es eigentlich nicht passt, in der Hoffnung, eine gute Stimmung zu erzeugen.

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In diesem Fall kann die Vorderkörpertiefstellung unter Hunden auch manchmal ein Spiel einleiten, da sie die Spannung aus der Situation nimmt. Es ist jedoch wichtig, genauer hinzusehen, ob es für deinen Hund tatsächlich angenehm ist oder ob die Situation für ihn unangenehm wird.

Kein Spiel, sondern Jagdverhalten

Es gibt auch Situationen, in denen die Vorderkörpertiefstellung nichts mit Spiel zu tun hat, sondern auf jagdliches Verhalten zurückzuführen ist. Vor kurzem habe ich selbst eine solche Situation erlebt. Wir waren auf einer Hundewiese und ich habe herumgeschnüffelt. Plötzlich sah ich in etwa 30 Metern Entfernung einen großen Hund, der seinen Vorderkörper absenkte, seine Vorderbeine parallel vor sich ausstreckte und seinen Blick fest auf mich richtete. Seine Ohren waren nach vorne oben gerichtet und seine Körperachse war gerade mit hoch erhobener Rute auf mich ausgerichtet. Er sah aus wie ein Pfeil, der auf mich zielte.

Dieser Hund wollte definitiv nicht spielen. Er wollte mich jagen! Glücklicherweise hat mein Frauchen die Situation erkannt und den Besitzer gebeten, seinen Hund unter Kontrolle zu halten. Es kann wirklich gefährlich werden, wenn man große und kleine Hunde einfach machen lässt. Große Hunde können kleine Hunde manchmal als Beute betrachten, nicht weil sie böse sind, sondern weil sie es nicht anders gelernt haben. Unsere Bewegungen erinnern sie manchmal an Hasen oder andere Beutetiere und das weckt ihren Jagdtrieb.

Weitere Bedeutungen

Die Vorderkörpertiefstellung kann auch in anderen Situationen gezeigt werden. Turid Rugaas zum Beispiel ordnet sie den Beschwichtigungssignalen zu, was wiederum zum “Fiddeln” passen würde. Hunde zeigen diese Körperhaltung auch, wenn sie Bauchweh haben. Außerdem ermöglicht sie ihnen, schnell in alle Richtungen zu flüchten, wenn sie sich in einer unsicheren Situation befinden. Sicherlich kennst du auch noch andere Beispiele, in denen Hunde diese Körperhaltung zeigen. Erzähl mir gerne davon!

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Bitte informiere auch andere Hundebesitzer darüber, dass nicht jede Vorderkörpertiefstellung eine Spielaufforderung ist.

Ich wünsche dir eine wundervolle Zeit!

Wenn du noch mehr über das Spielverhalten von Hunden erfahren möchtest, empfehle ich dir den Artikel “Spielsignale bei Hunden erkennen” von Anne Rosengrün, der auch Videos enthält.