Viele Online-Shopper sind von der Zahlung per Vorkasse abgeschreckt. Das Risiko, dass die Ware nach Zahlungseingang nicht versandt wird, scheint zu hoch. Als Shopbetreiber sollten Sie Ihren Kunden jedoch verschiedene Bezahlmöglichkeiten anbieten, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Wie funktioniert eine Bestellung mit Vorkasse?
Bei einer Bestellung mit Vorkasse erhält der Kunde nach seiner Bestellung eine Rechnung und muss den Kaufpreis vor dem Versand der Ware entrichten. Ein sofortiger Versand nach Bestellung ist bei Vorkassezahlung nicht möglich. Der Händler wartet erst auf den Zahlungseingang des Kunden, bevor er die Waren verschickt. Die Abwicklung ist daher auch von der Laufzeit der Überweisung abhängig.
Warum sollten Onlinehändler weitere Bezahlmethoden anbieten?
Obwohl die Vorkasse für Shopbetreiber ein sicherer Zahlungsweg ist, wirkt er häufig abschreckend auf Kunden. Idealerweise stellen Sie Ihren Kunden verschiedene Bezahlmöglichkeiten zur Wahl, um deren Bedenken hinsichtlich des Risikos zu mindern.
Was ist die Zahlung per Vorkasse?
Bei der Vorkasse zahlt der Käufer den Rechnungsbetrag, bevor der Händler die Ware versendet oder die Dienstleistung bereitstellt. Diese Zahlungsmethode ist vor allem bei Internetbestellungen üblich. Der Händler verzichtet auf einen Kauf auf Rechnung, um sich vor möglichen Zahlungsausfällen bei Neukunden zu schützen. Ist PayPal oder eine andere Bezahlmethode nicht verfügbar, bietet der Händler die Zahlung per Vorkasse an und versendet die Ware erst nach Zahlungseingang.
Der übliche Ablauf bei Vorkasse ist wie folgt:
- Bestellung des Käufers
- Bestätigung des Verkäufers und Versand der Rechnung
- Zahlung des Käufers per Überweisung
- Zahlungsbestätigung des Verkäufers
- Versand der Ware bzw. Erbringung der Dienstleistung
Welche Arten von Vorkasse gibt es?
Es gibt drei verschiedene Arten der Vorabzahlung:
- Gesetzlich zulässige Vorkasse: Üblich bei Reisebuchungen und auch Anwälten, die Vorauszahlungen für ihre Leistungen verlangen dürfen.
- Vertraglich vorgesehene Vorkasse: Gängig bei Zahlungen in Onlineshops und Prepaid-Tarifen für Handys. Der Händler versendet die Ware erst nach Erhalt des Rechnungsbetrags.
- Vorkasse im Außenhandel: Übliche Zahlungsweise bei Außenhandelsgeschäften. Der Importeur bzw. Käufer zahlt den Rechnungsbetrag per Vorkasse, bevor der Exporteur bzw. Verkäufer die Waren versendet.
Welche gesetzlichen Regelungen gibt es für die Vorkasse?
Für den Abschluss von Kaufverträgen gelten im Bürgerlichen Gesetzbuch verschiedene Regelungen:
- Grundsätzlich sieht das BGB im Kaufrecht eine Vertragsabwicklung Zug um Zug vor. Das bedeutet, der Verkäufer erhält die Ware und ist im Gegenzug zur Zahlung verpflichtet.
- Zudem gibt es ein Zurückbehaltungsrecht nach § 320 BGB. Der Käufer kann die Zahlung zurückhalten, bis die Ware ohne Mängel wie bestellt ausgeliefert wurde. Der Verkäufer darf die Auslieferung zurückstellen, bis er sicher ist, dass der Käufer die Zahlung leistet.
Vor- und Nachteile der Vorkassezahlung
Die Zahlung per Vorkasse bietet für Händler einige Vorteile:
- Zahlungssicherheit: Im Vergleich zum Kauf auf Rechnung besteht kein Risiko eines Zahlungsausfalls, da der Käufer im Voraus zahlt.
- Verzicht auf Forderungsmanagement: Das Überwachen säumiger Zahler und das Einleiten eines Mahnverfahrens wegen eines Zahlungsverzugs sind nicht mehr notwendig.
- Geringere Kosten: Im Vergleich zu anderen Zahlungsmethoden ist die Vorkasse für den Händler kostengünstiger.
Für Kunden hat die Vorkassenzahlung jedoch einige Nachteile:
- Umsatzeinbußen: Kunden bevorzugen häufig andere Bezahlverfahren und lehnen Zahlungen per Vorkasse ab.
- Bearbeitungsaufwand für die Zahlungsüberwachung: Eingehende Zahlungen müssen täglich überwacht werden, und bei Abweichungen ist eine manuelle Nachbearbeitung erforderlich.
Welche Kosten entstehen dem Händler bei Vorkassezahlungen?
Für den Händler entstehen bei der Vorkassezahlung keine direkten Kosten. Allerdings sollten Sie bedenken, dass für die Überwachung der Buchhaltung und das Vorhalten der Ware Kosten anfallen können.
Wann wird der Vertrag bei Vorkasseleistung abgeschlossen?
Ein Kaufvertrag kommt durch Angebot und Annahme zustande. In einem Onlineshop haben Händler zwei Möglichkeiten:
- Der Kunde gibt mit seiner Bestellung ein Kaufangebot ab, das der Shopbetreiber mit einer separaten E-Mail annimmt und bestätigt.
- Der Vertragsabschluss kommt bereits mit der Bestellung zustande.
Unabhängig davon, wie der Vertragsabschluss gestaltet wird, ist die Erstellung einer korrekten Rechnung in beiden Fällen wichtig.
Wie lange hat der Käufer Zeit zur Zahlung?
Die Frist zur Zahlung ergibt sich aus den AGB des Händlers. Einige Shopbetreiber erwarten einen sofortigen Zahlungseingang, während andere die Ware bis zu 14 Tage reservieren.
Welche Alternativen gibt es zur Vorauszahlung?
Obwohl die Vorkasse für Shopbetreiber eine sichere Zahlungsmethode darstellt, empfiehlt es sich, Alternativen anzubieten. Kunden sehen in der Zahlung per Vorkasse häufig ein hohes Risiko und entscheiden sich daher gegen eine Bestellung. Mögliche Bezahlarten sind:
- Sofortüberweisung
- PayPal
- Klarna
- Giropay
- Kreditkartenzahlung
Fazit: Die Vorkasse ist eine sichere Zahlungsmethode für Händler, sollte jedoch mit anderen Bezahlmethoden ergänzt werden, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.