Eine Wohnmobiltour durch Neuseeland ist ein fantastisches Erlebnis, allerdings nicht gerade günstig. Damit ihr euch nach der Buchung nicht monatelang ärgern müsst, möchten wir euch in diesem Artikel auf die 8 (mehr oder weniger) miesen Tricks der Wohnmobil-Vermieter aufmerksam machen, die ihr unbedingt kennen solltet.
1. Lest das Kleingedruckte im Mietvertrag!
Die wichtigen Details des Angebots werden oft nur im Kleingedruckten erwähnt. Diese Textblöcke sind häufig unangenehm eng gesetzt und man verliert schnell die Lust, sie zu lesen, nachdem man alle Buchungsdetails und Preisvarianten durchgegangen ist. Viele Reisende sind dann nach Abschluss der Buchung überrascht von versteckten Extrakosten und Ausnahmeregelungen.
Merkt euch: Wenn es überraschend günstig ist, gibt es mit Sicherheit eine Erklärung im Kleingedruckten. Selbst wenn der Preis nicht besonders günstig ist, wird es im Kleingedruckten oft noch teurer. Dies gilt insbesondere für den Schadensfall und die Frage, wann dieser trotz Versicherung von euch bezahlt werden muss.
2. Vollkasko oder Selbstbeteiligung? Überredungskünste
Beim Durchsehen der Angebote werden zuerst immer die wesentlich günstigeren Preise des Standard Packs angezeigt. Wenn ihr jedoch eine Vollkasko-Versicherung und andere Extras hinzubuchen möchtet, wird das gewünschte Wohnmobil meist wesentlich teurer.
Es besteht keine Verpflichtung, das Bonus Pack zu nehmen. Dennoch werdet ihr garantiert bei der Schlüsselübergabe “ins Gewissen geredet”, ob ihr nicht doch… Es könnte ja so schnell etwas passieren…
3. Anzahlung für nicht verfügbare Fahrzeuge
Einige Wohnmobil-Vermieter verlangen eine Kaution für eure Reservierung, obwohl zu den angegebenen Daten und/oder Konditionen überhaupt kein Fahrzeug verfügbar ist. Dies wird euch jedoch erst mitgeteilt, nachdem ihr die Gebühr überwiesen habt. Im schlimmsten Fall erfahrt ihr davon erst, wenn ihr bereits vor Ort steht.
Der Vermieter befindet sich dann in einer guten Verhandlungsposition und kann euch ein für ihn vorteilhaftes Angebot machen. Oft wird euch dann ein größeres “Ersatzfahrzeug” angeboten, das ihr zähneknirschend nehmen müsst, da ihr keine endlose Zeit für Verhandlungen habt.
Ein guter Vermieter garantiert euch, dass euer Fahrzeug verfügbar ist und das Angebot nicht einfach storniert wird.
4. Achtet auf die Abhol- und Abgabezeiten
Viele Wohnmobil-Vermieter haben nicht rund um die Uhr geöffnet, obwohl internationale Flüge zu jeder Tages- und Nachtzeit ankommen. Einige Vermieter verlangen einen Aufpreis für die Fahrzeugabholung und -abgabe außerhalb ihrer Bürozeiten oder bieten diese überhaupt nicht an. Überprüft also eure Flugtickets, bevor ihr eine Abhol- und Abgabezeit für das Wohnmobil festlegt.
Denkt daran, dass immer volle Kalendertage berechnet werden, auch wenn ihr das Wohnmobil früh morgens zurückgebt. Es kann günstiger sein, stattdessen eine Nacht in einem Motel zu verbringen.
Plant mindestens eine Stunde ein, die ihr am Flughafen für die Einreise benötigt. Fragt auch gleich nach, ob der Vermieter einen Shuttleservice oder einen Taxiservice vom Flughafen anbietet und zu welchem Preis.
5. Überprüft die Ausstattung
Die meisten Wohnmobile in Neuseeland werden voll ausgestattet vermietet. Prüft jedoch genau in den Mietbedingungen, was in der Ausstattung enthalten ist, und überprüft bei der Fahrzeugübernahme, ob alles vor Ort ist. Es ist ärgerlich, wenn ihr erst unterwegs bemerkt, dass wichtige Dinge fehlen, z.B. der Teekessel oder ausreichend Bettdecken.
Seid vorsichtig bei der Zusatzausstattung wie Campingmöbeln und Kindersitzen. Prüft kurz die Funktion und reklamiert gegebenenfalls. Bei großen Vermietern gibt es oft genug Ersatz, um euch eine bessere Ausstattung anzubieten.
Kindersitze sollten nicht älter als sechs Jahre sein und entweder das EU-Siegel ECE-44, den “Australian Standard” oder das US-Siegel FMVSS-213 tragen. Wenn ihr unsicher seid, wie ihr den Sitz im Wohnmobil installieren sollt, fragt unbedingt nach Hilfe. In Neuseeland haben die meisten Kindersitze für Kinder zwischen zwei und fünf Jahren Top-Tether-Riemen, die hierzulande weniger bekannt sind.
6. Finger weg von Drittanbietern!
Einige Buchungs-Webseiten bieten eine riesige Auswahl an Wohnmobilen und Angeboten an. In der Regel sind jedoch die meisten dieser Fahrzeuge zumindest in der Hauptsaison überhaupt nicht verfügbar.
Diese Webseiten nennen oft nicht den Vermieter der gelisteten Wohnmobile. Wenn ihr nicht wisst, von welchem Anbieter das Fahrzeug kommt, habt ihr auch keine Informationen über den Zustand des Wohnmobils, den Ruf des Vermieters, seine Kundenfreundlichkeit usw. Da das Wohnmobil sowohl ein Fahrzeug als auch ein Zuhause für mehrere Wochen ist, sind diese Informationen jedoch sehr wichtig – bereits vor der Buchung.
Mietet euer Wohnmobil nur bei Anbietern, die auch im Besitz der von ihnen vermieteten Fahrzeuge sind. Das bedeutet, dass sie eine Adresse haben, an der die Fahrzeuge abgeholt werden können. Dies kann heutzutage problemlos über Google Maps und die Satellitenansicht überprüft werden.
Es gibt natürlich Ausnahmen: Die CamperOase ist ein Vermittler mit Sitz in Deutschland, der keine eigenen Fahrzeuge besitzt. Bei ihnen können wir jedoch sicher sein, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
7. Vorsicht bei der Tankfüllung
Auch bei Wohnmobil-Vermietern gibt es die Masche mit dem Volltanken. Hierbei versucht der Vermieter, euch für einen vollen Tank einen überhöhten Preis zu berechnen, der nicht auf den aktuellen Treibstoffpreisen basiert. Im Gegenzug dürft ihr das Fahrzeug dann zwar mit leerem Tank zurückgeben, aber seien wir ehrlich: Wer schafft das schon? Am Ende schenkt ihr dem Vermieter den restlichen Inhalt eures Tanks.
Auch bei der Option einer gefüllten Gasflasche solltet ihr vorsichtig sein. Diese wird oft zu einem überhöhten Preis abgerechnet. Lehnt solche Angebote ab – und nicht nur die Gasflasche, sondern das gesamte Mietangebot.
8. Nicht in Panik geraten!
Viele Vermieter versuchen euch mit “einmaligen Angeboten” zu locken, die nur noch für kurze Zeit verfügbar sind. Dies ist in der Hauptsaison, zwischen November und Februar, häufig der Fall, da Wohnmobile in Neuseeland sehr gefragt sind.
Diese Strategie nennt man “künstliche Verknappung” und sie funktioniert sehr gut. Lasst euch jedoch nicht in Panik versetzen und vergleicht in Ruhe die Angebote anderer Vermieter.
Kennt ihr noch weitere miese Tricks, die es zu vermeiden gilt? Teilt eure leidvolle Erfahrung mit uns!