Haben Sie gewusst, dass es bestimmte Krankheiten gibt, die hauptsächlich durch Zecken und Sandmücken im Mittelmeerraum übertragen werden? Diese Erkrankungen werden als Mittelmeerkrankheiten (MMK) bezeichnet. Doch immer häufiger werden auch Hunde in Deutschland positiv auf diese Krankheiten getestet, obwohl sie das Land nie verlassen haben. Das bedeutet, dass die Mittelmeerkrankheiten mittlerweile auch in Zentral-Europa angekommen sind.
Warum sollten Sie die Mittelmeer-Krankheiten im Hinterkopf behalten?
Trotz eines negativen Ersttests kann ein Hund beispielsweise mit Leishmaniose infiziert sein und die Krankheit kann erst nach Jahren ausbrechen. Daher ist es wichtig, die Mittelmeerkrankheiten immer im Hinterkopf zu behalten und sich dafür zu sensibilisieren.
Bei rechtzeitiger Therapie sind alle Mittelmeerkrankheiten behandelbar. Doch dazu ist es essentiell, dass die Symptome frühzeitig erkannt werden. Leider sind viele Tierärzte nicht mit diesen Krankheiten vertraut und die ersten Anzeichen einer Erkrankung werden oft nicht erkannt. Deshalb sollten Sie unbedingt folgende Punkte beachten:
Nachtest auf die MMK
Wir empfehlen Ihnen, 4-6 Monate nach der Ankunft Ihres Hundes in Deutschland einen Bluttest durchführen zu lassen. Auch bei einem negativen Befund ist es ratsam, einmal im Jahr eine Blutuntersuchung durchzuführen, um mögliche Veränderungen rechtzeitig zu erkennen.
Symptome erkennen / den richtigen Tierarzt finden
Achten Sie sorgsam auf mögliche gesundheitliche Veränderungen bei Ihrem Hund und lassen Sie durch einen Tierarzt abklären, ob die Mittelmeerkrankheiten als Ursache sicher ausgeschlossen werden können. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach seinen Erfahrungen mit den Mittelmeerkrankheiten und wechseln Sie bei Bedarf zu einem anderen Arzt.
Urlaub im Ausland
Denken Sie daran, dass sich Ihr Hund auch während eines Urlaubs in Süd-Europa mit den Mittelmeerkrankheiten infizieren kann. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, wie Sie Ihren Hund vor Zecken und Sandmücken schützen können.
Sprechen Sie uns an!
Falls bei Ihrem Hund eine der Mittelmeerkrankheiten diagnostiziert wurde, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wir stehen Ihnen auch nach der Adoption zur Verfügung, um Ihnen bei der richtigen Behandlung und dem Umgang mit der Krankheit zu unterstützen.
Ein Blick auf einzelne Mittelmeerkrankheiten
Es gibt verschiedene Mittelmeerkrankheiten, die Ihren Hund betreffen können. Hier sind einige der wichtigsten:
Leishmaniose
Die Leishmaniose ist eine schwere Erkrankung, die oft tödlich verläuft, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Parasiten, die diese Krankheit verursachen, werden von Sand- oder Schmetterlingsmücken auf den Hund übertragen. Nicht jeder infizierte Hund erkrankt daran, aber wenn die Krankheit ausbricht, gibt es eindeutige Anzeichen wie Apathie, Fieber, Gewichtsverlust, Nasenbluten, Durchfälle, Hautveränderungen und vieles mehr. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, kann aber behandelt werden.
Ehrlichiose
Die Ehrlichiose wird durch die Braune Hundezecke übertragen und ist in Spanien weit verbreitet. Anfangs äußert sich die Erkrankung durch Mattigkeit und Leistungsschwäche, später treten unter anderem Blutungen wie Nasenbluten auf. Bei rechtzeitiger Erkennung ist die Ehrlichiose gut behandelbar.
Babesiose
Die Babesiose, auch bekannt als “Hunde-Malaria”, wird durch Zecken übertragen. Die Erreger zerstören die roten Blutkörperchen des Hundes und lösen unter anderem Blutarmut und Gelbsucht aus. Symptome sind hohes Fieber und Blässe der Schleimhäute. Die Babesiose kann rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Dirofilariose (Herzwürmer)
Die Dirofilariose wird durch Stechmücken übertragen und kann verschiedene Organe des Hundes befallen. Die Erkrankung äußert sich in leichten Fällen oft durch Husten und kann je nach Schweregrad unterschiedlich behandelt werden.
Borreliose
Die Borreliose wird durch Zecken übertragen und ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Mitteleuropa. Symptome sind Bewegungsunlust, Mattigkeit und Fieber sowie später Gelenkentzündungen. Mit einer rechtzeitigen Antibiotikabehandlung kann die Borreliose gut bekämpft werden.
Hepatozoonose
Die Hepatozoonose wird durch das Verschlucken und Verdauen der Braunen Hundezecke übertragen. Die Symptome sind unter anderem Fieber, Muskelschwäche, Muskelschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Die Erkrankung ist ungewiss und mangelhaft erforscht, kann aber in einigen Fällen mit entsprechender Therapie behandelt werden.
Anaplasmose
Die Anaplasmose wird durch den Holzbock übertragen und ist hauptsächlich in Nordeuropa verbreitet. Bei rechtzeitiger Erkennung ist sie gut behandelbar.
Es ist wichtig, dass Sie die Mittelmeerkrankheiten im Blick behalten und sich bei Verdacht an einen Tierarzt wenden. Informieren Sie sich über geeignete Präventionsmaßnahmen und schützen Sie Ihren Hund vor Zecken und Sandmücken.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!