Hallo Bali-Urlauber!
Du planst einen Trip nach Bali und möchtest wissen, wie du dich dort am besten mit den Hunden arrangierst? Keine Sorge, ich bin Michaela Chadima, auch bekannt als Dogs Nanny, und ich habe in meiner langjährigen Erfahrung mit Hunden viele hilfreiche Tipps gesammelt. Obwohl ich selbst noch nie auf Bali war, möchte ich mein Wissen gerne mit dir teilen. Im Umgang mit den Hunden auf Bali gibt es nämlich einige Unterschiede zu Deutschland, bedingt durch jahrtausendelange Traditionen und den Umgang der Menschen mit den Vierbeinern.
Die Eigenheiten der Hundewelt auf Bali
Auf Bali ist es völlig normal, Hunde zu sehen, die ohne Zaun oder Leine ihr Grundstück verteidigen. Es gibt aber auch Straßenhunde, die friedlich nach Futter betteln. In diesem Artikel werde ich mich vor allem mit den Hunden beschäftigen, die ihr Revier verteidigen und größeren Hundegruppen angehören. Diese Hunde haben gelernt, auf ihr Grundstück oder ihr Haus aufzupassen. Doch was passiert, wenn wir als Urlauber an ihnen vorbeigehen und Angst haben, gebissen zu werden? Wie verhalten wir uns, um möglichen Konflikten mit den Hunden aus dem Weg zu gehen? Und wie gehen wir mit unserer eigenen Angst um?
Die meisten Ängste vor Hunden entstehen, weil wir zu wenig über sie wissen. Wir wissen nicht, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten sollten und haben die Hundesprache nicht gelernt. Außerdem reagieren wir oft panisch, wenn ein Hund zuschnappt. Dabei sind Hunde in der Regel keine Bestien, die darauf aus sind, Menschen anzugreifen. Die meisten Hundebisse erfordern nur eine ärztliche Behandlung, eine Tetanusimpfung und das war’s. Selbst ich als Profi wurde schon gebissen, aber ich setze das Gespräch mit den Hunden fort und arbeite weiter mit ihnen. Ein Hundebiss kann passieren, jedoch können wir viel dafür tun, um das Risiko minimal zu halten.
Verständigung durch Körpersprache
Ich empfehle dir das Buch “Calming Signals” von Turid Ruugas, um die Körpersprache von Hunden besser zu verstehen. Die Autorin beschäftigt sich seit über 30 Jahren beruflich mit Hunden und untersucht ihre Kommunikation. In ihrem Buch erklärt sie verständlich, wie Hunde sich besänftigen und aus dem Weg gehen, wenn es nötig ist.
Auf Bali sollten wir lernen, wie Hunde miteinander umgehen, und ihre Sprache übernehmen. Ohne zu bellen oder zu markieren, können wir mit ihnen kommunizieren. Natürlich wissen Hunde, dass wir Menschen sind und nicht an ihren Hinterteilen schnüffeln wollen. Aber wir können ihnen mit ihrer eigenen Sprache viel sagen, denn auch sie ahmen uns nach und beobachten uns, genauso wie wir sie. Glaubst du wirklich, dass ein Hund von Natur aus erfreut ist, wenn Besuch sein Territorium betritt?
Konflikte vermeiden
Lass uns von den Begegnungen der Hunde lernen. Stell dir vor, Brutus geht an Trixies Grundstück vorbei, ohne dass Hasso ihm gezeigt hat, wie es funktioniert. Brutus macht alles falsch, was ein Hund falsch machen kann. Er sieht Trixie mit gefletschten Zähnen auf der Straße vor ihrem Grundstück und denkt sich, er sei cool und könne mal eben Hallo sagen. Sofort stürzt sich Trixie auf ihn und beißt ihn ins Fell. Aus diesem Vorfall könnte ein heftiger Kampf entstehen, bei dem es nur Verlierer geben würde.
Die meisten Hunde würden sich nicht so dumm verhalten wie Brutus. Hunde sind keine Stressmacher, es sei denn, sie wurden dazu erzogen. Trixie, eine große Hundedame in den besten Jahren, sieht nun Hasso, der sein Territorium verteidigt, indem er als Miniaturpinscher die Beine auseinanderdrückt und jeden knurrt, der sich nähert. Trixie würde unter normalen Umständen keinen Streit mit Hasso beginnen. Um Hasso zu zeigen, dass sie einfach nur entspannt ihren Weg zu ihrer Freundin Luna gehen will, macht sie einen großen Bogen um ihn, dreht den Kopf weg und zeigt mit Lippen lecken eine besänftigende Geste. Hasso versteht sofort, dass sie sein Grundstück nicht klauen will, und beruhigt sich, während Trixie ihren Weg fortsetzt. Ein Tag später ist die Situation umgekehrt. Hasso geht mit Brutus an Trixie vorbei und vermeidet so einen Streit. Jetzt weiß auch Brutus, wie es funktioniert.
Machen wir es also genauso. Zeigen wir Hunden, die uns nicht freundlich gestimmt sind, dass wir unseren Weg ruhig ausweiten, indem wir einen Bogen gehen und so tun, als ob es den anderen gar nicht gibt. Unsere Körperhaltung sollte etwas abgeneigt sein und vielleicht auch ein Lippenlecken zeigen. Stell dir vor, da ist eine grobe, unappetitliche Person, der du aus dem Weg gehen möchtest, damit sie dich nicht berühren oder ansprechen kann. Oder stell dir vor, es wird eine Spende gesammelt, aber du hast kein Kleingeld dabei und möchtest dich unsichtbar machen. Geh so vor, als ob die andere Person gar nicht da wäre. Halte Abstand und zeige Desinteresse. Aber achte darauf, dass du eine starke Körperhaltung hast und nicht zusammenfällst. Zeige körperlich, dass du stark bist, aber kein Interesse an einer Diskussion mit dem Hund hast und Streit einfach aus dem Weg gehst. Das gilt auch bei Begegnungen mit Hunden oder Hunderudeln.
Bitte denke daran, dass ich zwar professionelle Tipps geben kann, jedoch keine Garantie dafür übernehmen kann oder möchte. Ein Hund ist ein Hund und bleibt ein Tier. Bei Fragen zu möglichen Nebenwirkungen und Risiken solltest du einen Hundepsychologen konsultieren.
Ich wünsche dir einen schönen und entspannten Urlaub auf Bali, frei von Angst vor Hunden.
Deine Dogs Nanny Michaela Chadima