Wallboxen: Wer sind die Top-Anbieter und Hersteller?

Wallboxen: Wer sind die Top-Anbieter und Hersteller?

In den letzten zehn Jahren haben Wallboxen Einzug in den privaten Raum gehalten. Während damals nur wenige Unternehmen diese wegweisende Technologie produzierten, ist ihre Zahl bis heute geradezu explodiert. Dieser Anstieg ist nicht nur den politischen Maßnahmen und der Verbesserung der E-Auto- und Akku-Technologie geschuldet, sondern auch der wachsenden Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Möglichkeit, dank PV-Anlagen Sonnenenergie bequem vor der eigenen Haustür zu laden, hat natürlich auch geholfen.

Top-Anbieter und Hersteller von Wallboxen

Um einen Überblick über die aktuelle Marktsituation bei Wallbox-Herstellern zu erhalten, liefern Wallbox-Tests regelmäßig wertvolle Informationen. Der Markt ist derzeit mit zahlreichen Playern gefüllt. Zu den bekanntesten Wallbox-Anbietern zählen:

  • go-e
  • JUICE Technology AG
  • myenergi
  • Heidelberg
  • EVBox
  • wallbox chargers
  • ABL
  • KEBA
  • Webasto

Natürlich gibt es noch viele weitere Hersteller von Ladestationen, die hier nicht aufgeführt sind. Verschiedene Automarken wie BMW oder VW sowie Energieunternehmen wie E.ON stellen eigene Wallbox-Systeme her. Die Gesamtheit aller Wallbox-Anbieter weltweit würde den Rahmen dieses Artikels jedoch sprengen.

Warum gibt es so viele Anbieter von Wallboxen?

Die steigende Anzahl an Wallbox-Produzenten lässt sich leicht erklären: Die Herstellung ist lukrativ. Die Zahl der E-Autos steigt von Jahr zu Jahr. Die Menschen erkennen immer mehr die Vorteile des E-Autos, insbesondere in Bezug auf die Umwelt. Laut einer Studie von Capgemini wird ein großer Teil der individuellen Mobilität in der Bundesrepublik zukünftig mit Elektrofahrzeugen realisiert werden. Das Interesse der Menschen an der Technologie steigt kontinuierlich. Während vor einigen Jahren nur 42% der Befragten den Kauf eines E-Autos in Erwägung zogen, liegt der Anteil heute bei 70%. Darüber hinaus können sich 80% derjenigen, die einmal zu einem E-Auto gewechselt sind, einen Rückschritt zu einem Verbrenner nicht mehr vorstellen.

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Der Bau von Wallboxen wird auch deshalb immer rentabler, weil paradoxerweise auch die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte stetig zunimmt. Je mehr öffentliche Ladepunkte es gibt, desto einfacher wird das alltägliche Laden unterwegs. Damit steigt die Akzeptanz der E-Autos und es werden mehr verkauft. Und mit vielen E-Autos verkauft man auch eine Wallbox. Das bedeutet, je mehr öffentliche Ladepunkte es gibt, desto mehr private Wallboxen werden auch verkauft.

Von Innovatoren bis zur späten Mehrheit – die Entwicklung der Wallbox-Käufe

Am Anfang nutzten nur diejenigen Menschen die Wallboxen, die bereits ein E-Auto besaßen oder eines kaufen wollten. Da die öffentliche Ladeinfrastruktur um das Jahr 2010 herum schlecht ausgebaut war, war der Kauf eines E-Autos eine riskante Entscheidung. Diejenigen, die sich damals sowohl ein E-Auto als auch eine Wallbox gekauft haben, nennt man Innovatoren. Sie sind offen für neue Erfindungen, können sich finanziell Neues leisten und werden von einer “umweltfreundlichen” Ideologie geleitet.

Bald wurde jedoch deutlich, dass die Technologie großes Potenzial birgt. Hier stiegen die Early Adopters ein. Auch sie sind offen für Innovationen, sind bereit, mehr Geld für etwas auszugeben, das nur wenige nutzen, und lassen sich von ideologischen Argumenten überzeugen.

Die Wallbox-Technologie bewährte sich bei den Innovatoren und den Early Adopters, was der Gruppe der Frühen Mehrheit den Startschuss gab. In dieser Gruppe meidet man riskante Käufe und legt Wert auf Funktionalität. Man stört sich nicht daran, dass die öffentlichen Anforderungen an die E-Mobilität noch nicht zu 100% erfüllt sind.

Die Späte Mehrheit hingegen ist nicht offen für Veränderungen. Das Interesse an E-Mobilität ist gering und die Zahlungsbereitschaft ebenfalls. Dennoch greift auch diese Gruppe eher zum E-Auto und zur Wallbox, wenn sich die Infrastruktur immer weiter verbessert, die Akkureichweite steigt und der Umweltgedanke eine hohe Akzeptanz erfährt.

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Die einzelnen Gruppen werden immer größer. Die Innovatoren sind in geringer Zahl vertreten, während die Späte Mehrheit die größte Gruppe bildet. Mit der Annäherung der Entwicklung der E-Mobilität an die Späte Mehrheit wird das Geschäft mit Wallboxen für immer mehr Unternehmen rentabel.

Anbieteranstieg wegen der guten Infrastruktur

Die bereits erwähnte Studie zeigt auch, dass der Anbieteranstieg bei Wallboxen in den letzten Jahren auch damit zu tun hat, wo die Menschen bevorzugt die Ladetechnologie nutzen. Neben den heimischen Möglichkeiten wie Carports, Garagen und Tiefgaragen können die Menschen ihr Elektrofahrzeug auch an anderen Orten laden, wie zum Beispiel auf Firmenparkplätzen, in halböffentlichen Tiefgaragen, in Wohnanlagen sowie in Einkaufszentren und Supermärkten.

Auch die Möglichkeit, mit einer privaten Wallbox Geld zu verdienen, hat die Nachfrage nach Wallboxen erhöht. Beim Wallbox-Sharing kauft eine Person oder eine Gruppe eine Wallbox und stellt sie an einem bestimmten Standort (meist ein Wohngebäude) der Allgemeinheit zur Verfügung. Die Bezahlung kann bar oder mit einer Kreditkarte erfolgen, so dass viele Menschen dieses Angebot nutzen können. Alternativ kann man sich auch für eine RFID-Karte, einen Schlüssel oder eine andere Zugangsbeschränkung entscheiden und die Abrechnung darüber laufen lassen. Diese Möglichkeit des Zusatzverdienstes hat den Kauf von Wallboxen ebenfalls vorangetrieben.

Tanken mit PV-Anlagen als Motor für die Branche

Ein weiterer Aufschwung für die Branche kam durch die Möglichkeit des Ladens von E-Autos über eine Photovoltaikanlage. Dadurch kann man die Kraft der Sonne direkt in das E-Auto speisen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass eine PV-Anlage mit Kosten verbunden ist. Allerdings kann der erzeugte Strom auch für alle anderen Geräte im Haushalt genutzt werden. Wenn man ein E-Auto fährt und eine Wallbox mit bidirektionalem Laden verwendet, kann man das Elektrofahrzeug auch als Stromspeicher für das Haus nutzen.

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Fazit

Die Zahl der Wallbox-Hersteller hat sich in den letzten 10 Jahren stark erhöht. Dies liegt vor allem an der gestiegenen Nachfrage. Diese wurde von den Innovatoren ausgelöst, von den Early Adopters aufgegriffen und letztendlich von der Späten Mehrheit massentauglich gemacht. Die immer besser werdende öffentliche Ladeinfrastruktur trägt zur Akzeptanz der E-Autos bei und steigert dadurch die Nachfrage nach Wallboxen. Auch die technische Vereinigung von Wallboxen und PV-Anlagen hat viel zum Anstieg der Anbieter von Ladelösungen beigetragen.

Quellen:

  • [1] Capgemini-Studie: Wachstumsmarkt Ladeinfrastruktur in Deutschland
  • [2] Statista: Ladestationen für Elektroautos in Deutschland