Frische Wunden, rangelnde Konkurrenten und hinkende Samtpfoten – Katzen sind abenteuerlustig und kommen hin und wieder in Situationen, in denen ein Tierarztbesuch unvermeidlich ist. Doch wie erkennt man den ernsthaften Fall und wann kann man selbst Hand anlegen?
Die allgemeine Wundbehandlung
Angenommen, Ihre Katze hat eine blutende Wunde am Körper, aber wirkt ansonsten aufmerksam und gesund. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen sollten:
- Nachschauen: Legen Sie Ihre Katze behutsam auf den Schoß und schneiden Sie vorsichtig das Fell um die blutende Stelle herum ab, um einen freien Blick auf die Wunde zu bekommen. Ist die Wunde großflächig oder scheinen tiefere Schichten betroffen zu sein, sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen.
- Fremdkörper entfernen: Entfernen Sie mit einer Pinzette Blätter, Grashalme oder andere Fremdkörper von der Wunde.
- Säubern und desinfizieren: Tupfen Sie vorsichtig die Wunde mit einem sauberen Tuch oder Haushaltspapier ab. Verwenden Sie anschließend eine desinfizierende Lösung wie Betadine, die in jeder Hausapotheke erhältlich ist.
- Der Verband: Ist die Wunde fingernagelgroß oder größer, können Sie vor dem Tierarztbesuch einen Verband anlegen. Achten Sie darauf, die Wunde mit steriler Gaze abzudecken und den betroffenen Bereich mit weichem Material wie Rollenwatte zu umwickeln. Fixieren Sie den Verband mit einer elastischen Binde.
Raufereien unter Katzen
Wenn Ihre Katze nach einem Kampf mit Kratzern und Blessuren nach Hause kommt, sollten Sie Folgendes beachten:
- Untersuchen Sie den gesamten Körper Ihrer Katze und reinigen Sie oberflächliche Schrammen mit einem sauberen Tuch.
- Beachten Sie dabei, dass Katzenzähne oft tief in die Haut eindringen und nach außen hin kaum sichtbare Spuren hinterlassen. Wenn Ihre Katze nach einem Kampf matt und schlapp wirkt, das Futter verweigert oder sogar Fieber hat, sollten Sie sie zum Tierarzt bringen, um eine Bisswunde zu verhindern.
Schonender Transport ist wichtig
Wenn Sie eine bereits heilende Wunde entdecken, können Sie den Heilungsprozess unterstützen und die Kruste der Verletzung mit Käsepappeltee abtupfen. Vermeiden Sie jedoch die Verwendung von Medikamenten aus Ihrem eigenen Medizinschrank, da diese für Ihr Haustier schädlich sein können.
Wenn die Katze hinkt, aber äußerlich keine Verletzungen aufweist, sollten Sie vorsichtig die Pfoten kontrollieren. Entfernen Sie gegebenenfalls Steinchen zwischen den Ballen. Wenn die Katze das betroffene Bein nicht mehr belastet oder Schmerzen zeigt, kann es sich um eine Prellung oder Zerrung handeln, die eine Entzündung nach sich ziehen kann. In diesem Fall ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich.
Wichtig ist es, Ihre Katze während des Transports so schonend wie möglich zu behandeln. Wickeln Sie sie in eine Decke, so dass nur der Kopf herausschaut, wenn keine Transportbox zur Verfügung steht. Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren und vermeiden Sie unnötigen Stress für Ihre Katze.
Insgesamt ist es wichtig, immer die Sicherheit und das Wohl Ihrer Katze im Auge zu behalten. Bei Unsicherheiten oder schweren Verletzungen sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen.
Katzen-Notfallapotheke:
- Fieberthermometer (am besten digital)
- Schere mit stumpfen Enden zum Schneiden der Haare
- Pinzette
- Taschenlampe
- ein Paar dicke Handschuhe
- eine Jod-Lösung oder Jod-Seife zum Reinigen und Desinfizieren
- sterile Gaze, Rollenwatte, Mullbinden, Heftpflaster
Schützen Sie Ihre Katze und seien Sie vorsichtig bei der Behandlung von Verletzungen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen, um das Beste für Ihr geliebtes Haustier zu gewährleisten.