Die Sklaverei in den Vereinigten Staaten ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Landes. Während die Emanzipation der Sklaven durch den Bürgerkrieg und die Verabschiedung des 13. Verfassungszusatzes allgemein als der Beginn des Endes der Sklaverei angesehen wird, gibt es eine interessante Frage, die selten angesprochen wird: Hatte die Emanzipationsproklamation oder der 13. Verfassungszusatz auch auf das “Indianische Territorium” Auswirkungen?
Das “Indianische Territorium” umfasste das Land in Oklahoma, das für die Umsiedlung der sogenannten “zivilisierten Stämme” der Cherokee, Chickasaw, Choctaw, Creek und Seminole reserviert war. Diese Stämme waren die einzigen indianischen Gruppen, die formell die Institution der afrikanischen Sklaverei anerkannten und somit Sklaven besaßen. Obwohl die Emanzipationsproklamation und der 13. Verfassungszusatz in den meisten Teilen der Vereinigten Staaten die Sklaverei beendeten, galt dies nicht für das Indianische Territorium.
Die Cherokee bildeten den größten Teil der Bevölkerung im Indianischen Territorium und waren in der Zeit des Bürgerkriegs in Konföderationsstaaten involviert. Dennoch brach der Präsident der Cherokee-Nation, John Ross, 1862 mit der Konföderation und trat der Union bei. Er setzte sich dafür ein, dass die Nationalversammlung der Cherokee-Nation den Vertrag mit der Konföderation aufkündigte und die Sklaverei im Februar 1863 abschaffte, kurz nach der Erlassung der Emanzipationsproklamation.
Die Tatsache, dass weder die Emanzipationsproklamation noch der 13. Verfassungszusatz das Indianische Territorium umfassten, ermöglichte es der Sklaverei, noch für mehrere Monate nach der offiziellen Abs