Wärmepumpe oder Ölheizung: Wann ist welche Option besser?

Wärmepumpe oder Ölheizung: Wann ist welche Option besser?

In den letzten Jahren hat sich die Wärmepumpe als effizienteste Möglichkeit zur Wärmeerzeugung in Einfamilienhäusern etabliert. Dennoch gibt es Situationen, in denen eine Ölheizung die bessere Lösung sein kann. In einem aktuellen Video erklärt der YouTuber, Wissenschaftler und Ingenieur Dr. Andreas Schmitz genau diesen Fall anhand seiner eigenen Anlage.

Ineffizient bei niedrigen Temperaturen: Luft-Wärmepumpen

Dr. Schmitz erläutert in seinem Video, dass die Leistungszahl einer Wärmepumpe von der Temperatur der Umweltwärme abhängt. Bei Luft-Wärmepumpen, die ihre Wärme aus der Außenluft beziehen, sinkt die Leistung bei niedrigen Außentemperaturen. Je kälter es also ist, desto ineffizienter arbeitet die Luft-Wärmepumpe. In solchen Fällen wird die Heizleistung durch einen elektrischen Heizstab gewährleistet, was ökologisch und wirtschaftlich nachteilig sein kann.

Diese Problematik betrifft jedoch nicht Wärmepumpen, die konstante Umweltwärme nutzen. Geräte, die ihre Wärme aus dem Erdreich beziehen, haben konstantere Effizienzwerte.

Wann ist eine Ölheizung die bessere Wahl?

Dr. Schmitz hat für seine Wärmepumpen-Anlage die Leistungszahlen bei verschiedenen Außentemperaturen ermittelt. Dabei stellte er fest, dass ab einer Außentemperatur von -5 Grad Celsius eine Leistungszahl von 2,1 erreicht wird. Für ihn war dies der entscheidende Punkt, ab dem es sich finanziell lohnt, auf den Öl-Heizkessel umzuschalten.

Konkret bedeutet dies, dass Dr. Schmitz mit einer Hybridlösung jährliche Heizkosten von etwa 2.000 Euro hat. Nutzt er nur die Wärmepumpe mit dem Heizstab, steigen die Kosten auf rund 2.500 Euro pro Jahr. Bei vollständiger Nutzung der Ölheizung würden die Kosten sogar bei etwa 3.750 Euro liegen.

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Auch die CO₂-Bilanz spielt eine Rolle. Dr. Schmitz gibt an, dass die hybride Lösung zusätzlich etwa 200 Kilogramm CO₂ pro Jahr verursacht. Dieser Wert hängt jedoch vom aktuellen Strommix ab.

Kostenlose Berechnungshilfe für Hybridbetrieb

Wenn Sie selbst eine Wärmepumpe und eine fossile Heizung besitzen, können Sie mithilfe des von Dr. Schmitz entwickelten Berechnungstools abschätzen, ob ein Hybridbetrieb sinnvoll ist. Das Tool mit dem Namen “Wärmepumpenrechner” ermöglicht es Ihnen, Verbrauchs- und Erzeugungsdaten einzugeben und so einen Überblick über die Wirtschaftlichkeit der Lösung zu erhalten. Aktuell befindet sich das Tool noch in der Entwicklung, daher sind spezifische Klimadaten noch nicht verfügbar. Das Team arbeitet jedoch kontinuierlich daran, das Tool weiterzuentwickeln.

Fazit

Eine Wärmepumpe ist in den meisten Fällen die effizienteste Wahl zur Wärmeerzeugung in Einfamilienhäusern. Bei niedrigen Außentemperaturen können jedoch Luft-Wärmepumpen ineffizient arbeiten und auf eine elektrische Zusatzheizung angewiesen sein. In solchen Fällen kann es finanziell und ökologisch sinnvoller sein, auf eine Ölheizung umzusteigen. Eine Entscheidungshilfe bietet das kostenlose Berechnungstool von Dr. Schmitz, um die optimale Lösung für Ihr Zuhause zu finden.