Wärmepumpe, Pellets oder Gas? Stiftung Warentest enthüllt die kostengünstigste Option

Wärmepumpe, Pellets oder Gas? Stiftung Warentest enthüllt die kostengünstigste Option

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das derzeit in Berlin diskutiert wird, verunsichert viele Hausbesitzer: Sind Wärmepumpen trotz der hohen Installationskosten wirklich die bessere Wahl? Oder sollte man lieber schnell eine neue Gasheizung einbauen lassen? Die Stiftung Warentest hat nun einen Kostenvergleich durchgeführt und wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Gasheizungen: Ein Auslaufmodell

Laut Stiftung Warentest ist die Installation eines Gas-Brennwertkessels aus verschiedenen Gründen keine sinnvolle Entscheidung. Zum einen ist Gas als Energieträger nicht empfehlenswert, sowohl aus klimatischer als auch aus finanzieller Sicht. Zudem erfordert der Einsatz einer Gasheizung zusätzliche Investitionen in Dämmung oder Solarthermie.

Obwohl der Einbau eines Gas-Brennwertkessels im Vergleich zur Wärmepumpe günstiger ist, auch ohne die mittlerweile nicht mehr verfügbaren Förderungen für Gasheizungen, werden die Kosten für Gasheizungen durch den steigenden CO2-Emissionshandel zunehmend teurer. Außerdem müssen Gasheizungen spätestens bis 2045 ersetzt werden, da laut dem Entwurf des GEG auch die letzten fossil betriebenen Heizungen verboten werden sollen.

Holzpelletheizungen: Hohe Gesamtkosten und platzintensiv

Holzpelletheizungen gelten als nachhaltige Alternative zur elektrischen Wärmepumpe. Dennoch weist Stiftung Warentest auf einige Nachteile hin. Zwar sind Pelletheizungen in Anschaffung und Installation etwas günstiger als Wärmepumpen, jedoch immer noch vergleichsweise teuer. Eine solche Heizung kostet rund 30.000 Euro, zuzüglich der Einbaukosten. Der hohe Preis ergibt sich aus der Notwendigkeit spezieller Abgasrohre mit Feinstaubfilter und einem Pelletlager, das zudem viel Platz beansprucht. Die Förderung für solche Heizungen ist im Vergleich zu Wärmepumpen begrenzt.

Darüber hinaus sind die Verbrauchskosten für Holzpellets nicht mehr so niedrig wie früher. Obwohl Holz ein erneuerbarer Rohstoff ist, ist seine Verfügbarkeit begrenzt. Zudem verursachen Pelletheizungen Feinstaubemissionen, die durch zusätzliche Kosten für Partikelabscheider reduziert werden können. In Nachbarschaften mit vielen Kaminen ist die Feinstaubbelastung besonders hoch.

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Wärmepumpen: Teurer, aber zukunftssicher und förderfähig

Elektrische Wärmepumpen, die ihre Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich beziehen, gelten als klimafreundlichste Option für Einfamilienhäuser. Allerdings sind sie auch teuer und derzeit schwer zu bekommen. Die Anschaffungs- und Installationskosten betragen über 30.000 Euro, aber es gibt bereits großzügige Fördermittel.

Wer eine Wärmepumpe installiert, erhält eine Grundförderung von 25 Prozent, die jedoch nur gewährt wird, wenn die Wärmepumpe einen bestimmten Mindestanteil erneuerbarer Energien erreicht. Zusätzliche Maßnahmen wie eine gute Dämmung oder eine Fußbodenheizung sind oft erforderlich, um diese Anforderungen zu erfüllen. Diese Maßnahmen sind förderfähig und können zusätzliche Kosten verursachen. Wer eine alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt und ein natürliches Kältemittel wie Propan verwendet, erhält eine zusätzliche Förderung von 15 Prozent.

Die Rentabilität einer Wärmepumpe hängt stark von der gewählten Stromtarif ab. Viele Energieversorger bieten spezielle Tarife für Wärmepumpen an, die jedoch nicht immer automatisch günstiger sind als Haushaltsstrom. Dennoch sind Arbeitspreise von etwa 27 Cent pro Kilowattstunde und weniger möglich.

Wenn das GEG in seiner aktuellen geplanten Form in Kraft tritt, können Käufer von Wärmepumpen mit erhöhter Förderung rechnen, die bis zu 50 Prozent betragen kann. Bundesländer und Kommunen bieten möglicherweise zusätzliche Fördermöglichkeiten an.

Für eine detaillierte Gegenüberstellung der verschiedenen Heizungsoptionen und eine Beispielrechnung empfiehlt sich die Lektüre der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “test” (6/2023) oder der Besuch der Website der Stiftung Warentest.