Warum scheitern so viele Menschen an ihrer Diät? Die Antwort mag überraschend sein. Stell dir vor, du bist mit Freunden essen oder wirst zu einer Party eingeladen. Die vielen Diätpläne bringen dich an den Rand des Wahnsinns und du fragst dich, wie du durchhalten kannst, ohne den Verstand zu verlieren.
Solche E-Mails lassen mich den Druck und Stress spüren, den Menschen sich selbst antun. Es ist bemerkenswert, wie es so weit kommen konnte. Die Fitnessbranche ist voll von starren Denkmustern. Viele Diäten überfordern die Menschen mit einem deprimierenden Perfektionismus. Zwischen den Zeilen lassen sich unsichtbare Skripte lesen wie “Wer nicht zu 100% gesund isst, lebt ungesund”, “Wer den Diätplan nicht zu 100% einhält, kommt nie voran” oder “Entweder du folgst dem Trainingsplan perfekt oder du kannst es gleich vergessen”. Solche limitierenden Glaubenssätze solltest du vergessen.
Lass uns ein Experiment machen. Frag doch einfach mal im Bekanntenkreis, was Menschen mit einer ausgewogenen Ernährung verbinden. Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass die meisten denken, man könne seinen Gelüsten nicht nachgeben und gleichzeitig gut aussehen. Oder man müsse permanent trainieren, um einen gesunden, fitten und attraktiven Körper zu haben. Dabei sind die Grundlagen einer ausgewogenen Ernährung weder Superfoods noch Supplemente. Und schon gar kein schlechtes Gewissen.
Egal, welche Diätform du dir anschaust – Low Carb, High Carb, Logi, Keto, Atkins oder Paläo – wer langfristig Erfolg haben will, braucht Kontinuität, Nachhaltigkeit und Geduld. Vor allem aber musst du einen Weg finden, der für dich persönlich funktioniert und mit dem du ein Leben lang dranbleiben kannst. Eine Diät, die funktionieren soll, sollte Raum für Dinnerpartys, Desserts und andere Genüsse lassen.
Wenn du diese Flexibilität vermissen lässt, führt eine Diät zu einem Mix aus Schuld- und Mangelgefühlen, was äußerst kontraproduktiv ist. Stattdessen brauchst du Freiheit. Das Freiheitsprinzip gilt das ganze Jahr über, auch zu Ostern, Weihnachten oder Silvester. Viele Menschen fürchten, in wenigen Tagen ihre Fitness und Form komplett zu verlieren, was natürlich nicht passieren wird.
Eine ausgewogene Ernährung bedeutet also weniger “Struggle” und mehr “Flow”. Und genau das beginnt nicht mit einem rigiden Diätplan, sondern mit einem neuen unsichtbaren Skript. Du legst den Fokus erstmal nur auf den ersten Dominostein. Du willst einen entspannten Weg finden, um deinem Ziel näherzukommen.
Bevor du mit einer Diät oder einem Trainingsprogramm beginnst, solltest du dir bewusst machen, dass Gesundheit bedeutet, das Leben zu genießen, die richtigen Momente zu entdecken, in denen du isst, was du liebst, und bei einer ausgefallenen Trainingseinheit entspannt dranzubleiben. Gesund ist ein liebevoller Umgang mit dir selbst. Es geht hier nicht um Leistungssport, sondern um einen ausgewogenen Ansatz.
Der gesunde Weg lässt dir Freiheit für andere Dinge im Leben. Er schenkt dir mehr Zufriedenheit und Gesundheit, während du die Veränderungen fühlst und siehst. Es geht nicht darum, was unter Laborbedingungen funktioniert, sondern um echte Lösungen, die du im realen Leben umsetzen kannst.
Es gibt keine Standardantwort darauf, was gesund und ungesund ist. Du entscheidest, dein Gefühl entscheidet. Bevor du mit einer Diät oder einem Trainingsprogramm beginnst, solltest du dir daher bewusst machen, was für dich wirklich wichtig ist und auf dein Gefühl hören.
Der Fokus liegt auf Gesundheit, nicht auf Perfektion. Es gibt Tage, an denen das Training die zweite Geige spielen darf. Dann ist es weder eine Ausrede noch fehlender Einsatz für deine Fitnessziele. Der Wille zur Perfektion entsteht meist aus Unsicherheit und Ängsten. Daher macht das Streben danach auch keine guten Gefühle. Sobald sich das, was du tust, leicht anfühlt, bist du auf dem richtigen Weg. Dann hast du die Balance gefunden und das Dranbleiben wird immer einfacher.
Die “perfekte Diät” schenkt dir Freiheit, nicht Perfektion. Eine gesunde Ernährung ist darauf ausgelegt, dass du dranbleibst. Sobald du den Perfektionsdruck rausnimmst und so genannte “Fehler” zulässt – am besten sogar einplanst -, wird Dranbleiben zum Selbstläufer.
Wenn du noch überlegst, wie du anfangen sollst, empfehle ich dir, mit etwas zu beginnen, das dir bisher schwergefallen ist. Setze dir realistische Zwischenziele, an denen du auch dann dranbleibst, wenn sich die Woche nicht nach dem Best-Case-Szenario entwickelt. Du musst nicht immer 100% geben, denn schließlich geht es hier nicht um Profisport, sondern nur darum, nackt gut auszusehen.
Hast du die richtige Balance bereits gefunden? Was funktioniert für dich und was sind Knackpunkte, die du noch verändern möchtest? Schreib einen Kommentar.
