Warum bringt der Nikolaus Geschenke?

Warum bringt der Nikolaus Geschenke?

Gibt es etwas Schöneres, als in der Vorweihnachtszeit Geschenke zu bekommen? Der Nikolaus ist einer der Hauptakteure in diesem besonderen Brauch. Doch warum bringt der Nikolaus Geschenke? Lassen Sie uns einen Blick auf die Hintergründe dieser Tradition werfen.

Wer war Nikolaus von Myra?

Die Figur des Nikolaus von Myra vereint zwei historische Persönlichkeiten. Zum einen gibt es Nikolaus von Myra, den Bischof einer Stadt in der heutigen Türkei, der im dritten Jahrhundert lebte. Zum anderen gibt es Nikolaus von Sion, der aus dem sechsten Jahrhundert stammt und in der Nähe von Myra lebte.

Aus den Legenden über das Leben dieser beiden Männer entstand die mythische Figur des Heiligen Nikolaus von Myra. Ihm werden zahlreiche Wunder zugeschrieben, darunter die Besänftigung eines Sturms und das Wiedererwecken von Toten. Eine besonders bekannte Geschichte erzählt von seiner Hilfe für einen verarmten Vater mit drei Töchtern. Der verzweifelte Vater stand kurz davor, seine Töchter in die Prostitution schicken zu müssen. Doch Nikolaus half ihm, indem er heimlich Gold durch das Fenster warf. Somit entstand der Mythos des barmherzigen Helfers und Beschützers, der unerkannt in der Nacht Kinder beschenkt.

Nikolaus von Myra als Schutzpatron der Seefahrer

Nikolaus von Myra erlangte im Mittelalter große Beliebtheit und wurde sogar zum Nationalheiligen in Russland ernannt. Als Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute wurde er auch Schutzpatron der Hanse. In den Hansestädten, wie Rostock, Wismar und Stralsund, finden sich noch heute zahlreiche Nikolaikirchen. In Hamburg erinnert das Mahnmal St. Nikolai an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

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Martin Luther und der Nikolaustag

Ab dem 12. Jahrhundert feierten die Menschen am 6. Dezember das Nikolausfest, bei dem sie sich gegenseitig beschenkten. Während der Reformation wetterte Martin Luther jedoch gegen den Heiligenkult und das Nikolausschenken, da er es als “kindisch Ding” ansah. Er versuchte, das weihnachtliche Schenken als Ersatz einzuführen. Dennoch wurde der Brauch des Nikolausschenkens nicht nur im katholischen Raum weiterhin gepflegt.

Knecht Ruprecht, der “böse” Begleiter

Spätestens im 19. Jahrhundert bekam der Nikolaus eine zusätzliche Begleiterfigur: Knecht Ruprecht, ein furchterregender Mann, der unartige Kinder bestrafen sollte. In einigen Regionen trägt er auch andere Namen wie Pulterklas oder Rupsack. Anstatt eines Geschenkesacks trägt er oft eine Rute bei sich. Ursprünglich soll Knecht Ruprecht darauf zurückzuführen sein, dass man im Winter böse Geister vertreiben wollte. Es gibt jedoch auch düstere Theorien, die ihn mit einem Priester in Verbindung bringen, der im Jahr 1021 weihnachtlich feiernde Kinder verwunschen haben soll. In jedem Fall wird Knecht Ruprecht als Gegenpart zum Nikolaus betrachtet.

Verschiedene Darstellungsformen des Nikolaus

Im süddeutschen Raum wird der Heilige Nikolaus bis heute meist im traditionellen Bischofsgewand mit Stab und Mitra, der hohen Bischofsmütze, dargestellt. Im Norden hingegen hat sich die Vorstellung vom gemütlichen alten Mann mit weißem Rauschebart und dickem roten Mantel durchgesetzt – ähnlich dem Weihnachtsmann.

Übrigens wurde dem Nikolaus sein heutiges Aussehen nicht von Coca-Cola verpasst, sondern von dem deutschen Auswanderer Thomas Nast. Er zeichnete den Nikolaus alias Santa Claus bereits 1862 mit weißem Rauschebart, rotem Mantel und fellbesetzter Mütze. Erst ab 1931 nutzte Coca-Cola die Figur des Santa Claus für eine ihrer Werbekampagnen.

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Die Tradition des Nikolausschenkens hat viele Facetten und Geschichten. Obwohl sich der Brauch im Laufe der Zeit gewandelt hat, bleibt der Kerngedanke erhalten: Kinder in der Vorweihnachtszeit zu beschenken und ihnen eine Freude zu bereiten.