Gerade erst haben Sie neue Blumen gepflanzt. Wenige Tage später klafft genau hier ein großes Loch in der Erde.
Ihr Vierbeiner sieht Sie unschuldig an. Während Ihr Garten aussieht wie ein Emmentaler Käse. Viele Garten- und Hundebesitzer stellen sich die Frage, warum Ihr Hund Löcher in den Rasen gräbt? Oder das Blumenbeet umpflügt?
Leidet Ihr Garten unter der Buddelwut Ihres Hunds? Dann finden Sie hier die Antwort auf alle Fragen.
Buddeln ist für Hunde normal
Das für uns äußerst zerstörerische Verhalten ist für Ihren Hund völlig normal. Bei manchen Rassen ist diese Angewohnheit jedoch deutlich ausgeprägter als bei anderen.
Die Gründe sind beim Buddeln sehr unterschiedlicher Natur. Wie bei vielen anderen Verhaltensweisen Ihres Vierbeiners.
Der Hund ist ein Jagdtier
Zahlreiche Hunderassen optimierte man im Laufe der Zeit. Und zwar darauf, zu jagen und Beute zu suchen. Zu ihnen zählen Spaniels, Labradore, Setter und natürlich alle Terrierarten.
Gerade den Terrier verwendete man dank seiner Größe für die Baujagd. Oder für die Jagd auf Nagetiere, wie zum Beispiel auf Mäuse und Ratten. Bei der Baujagd ist es notwendig, dass Ihr Hund buddelt. So erwischt er seine Beute.
Selbst wenn unsere heutigen Haushunde diese Arbeit nicht mehr verrichten müssen. Bei vielen Tieren existiert dieser Instinkt nach wie vor. Erhält Ihr Hund nun die Gelegenheit, wird er Kleintiere jagen.
Beschäftigung statt Jagdtrieb
Dass beim Buddeln der Garten leidet, ist Ihrem Hund völlig egal. Wichtig für ihn ist es, kleines Getier zu fangen, wie die Maus oder den Maulwurf.
Ist Ihr Hund jagdlich motiviert, wird es schwierig für Sie werden, ihm dieses Verhalten abzutrainieren.
Es erfordert eine Menge Geduld, Ihren Hund von seinem Jagdtrieb abzulenken. Und sehr viel Beschäftigung.
Verwenden Sie kein Gift gegen Kleintiere
Natürlich können Sie versuchen, Kleinnager aus Ihrem Garten zu verbannen. Langfristig wird dies allerdings kaum möglich sein.
Deshalb sollten Sie unbedingt auf Gift verzichten. Sämtliche Giftarten, die gegen Nager wirken, schaden Ihrem Hund. Und Sie können ihn im schlimmsten Fall töten.
Betrifft das Jagdgebiet nur einen gewissen Teil Ihres Gartens? Dann zäunen Sie diesen ein. Und beim Düngen können Sie auf ungiftige Rasendünger ausweichen.
Buddeln, um Nahrung zu sichern
Einige Hunde buddeln und graben, um Futter zu verstecken. Nämlich jenes, das sie nicht sofort fressen.
Dieses Verhalten ist nicht nur im Rudel zu beobachten. In diesem Fall können Sie das Buddeln relativ einfach vermeiden.
Beobachten Sie Ihren Hund beim Fressen. Geben Sie ihm Futter und Kauartikel nur unter Aufsicht. Frisst er nicht sofort, nehmen Sie es ihm wieder weg.
Buddeln schützt gegen Hitze
Hitzeempfindliche Hunde können an heißen Sommertagen Löcher buddeln. Sie machen das, um sich zu kühlen.
Im Normalfall macht ein Hund das nur, wenn er keine andere Möglichkeit hat, der Hitze zu entfliehen. Sorgen Sie also immer dafür, dass sich ihr Hund in den Schatten zurückziehen kann.
Die besten Tipps für heiße Sommertage haben wir hier gesammelt.
Buddeln bei Trächtigkeit und Scheinträchtigkeit
Trächtige oder scheinträchtige Hündinnen können unter Umständen eine Höhle buddeln. Der Grund dafür ist ihr Nestbautrieb.
Allerdings würde Ihre Hündin eher versuchen, ihr Nest im geschützten Wohnraum zu gestalten. Helfen Sie Ihrer Hündin dabei, indem Sie ihr die Möglichkeiten dazu geben.
Bereiten Sie rechtzeitig eine Wurfbox vor. Und lassen Sie Ihre Hündin dabei mitgestalten.
Hunde graben aus Langeweile
Die wohl häufigste Motivation Ihres Lieblings, den Garten umzugestalten, ist Langeweile. Hunde graben gerne. Vor allem dann, wenn sie jung sind. Durch dieses Graben beschäftigen sie sich. Und sie werden überschüssige Energie los.
Gerade intelligente Hunde können sich rasch langweilen, ebenso wie Arbeitshunde. Diese Rassen müssen sie fordern.
Beschäftigung gegen Buddeln
Verschiedene Beschäftigungen können Sie sehr gut als Maßnahme gegen unerwünschte Verhaltensweisen einsetzen. Überdenken Sie die dazu die Beschäftigung mit Ihrem Hund.
Ist Ihr Hund gut körperlich und geistig gefordert? Und ist er ausgelastet? So wie es der Rasse entspricht?
Gerade die geistige Auslastung ist für viele Hunde von größter Bedeutung. Da hilft der längste Spaziergang ebenso wenig wie das Joggen oder Radfahren mit Hund.
Suchen Sie die richtige Beschäftigungsmöglichkeit für Ihren Hund. Probieren Sie einfach aus, was ihn auslastet. Was ihn müde macht und zur Ruhe kommen lässt.
Sobald Ihr Hund Spaß hat und Sie ihn geistig fordern, wird das Buddeln im Garten fast wie von selbst aufhören.
Buddeln als Ruf nach Aufmerksamkeit
Eine weitere Erklärung für Löcher im Garten kann fehlende Aufmerksamkeit sein. Ihr Hund wünscht sich, dass Sie sich mit ihm beschäftigen.
Ein Loch im Garten ist ein gutes Mittel, um eine Reaktion von Ihnen zu erhalten. Dass diese Reaktion im ersten Moment negativ ist, ist für Ihren Hund nicht wichtig. Sie beachten ihn. Das ist von Bedeutung.
Sie können ein derartiges Hundeverhalten vermeiden, indem Sie mehr Zeit mit ihm verbringen. Und indem Sie sich vermehrt mit ihm beschäftigen.
Es gibt aber jene Tiere, die ständig nach Aufmerksamkeit buhlen. In diesem Fall müssen Sie das generelle Verhalten zu Ihrem Hund überdenken. Und darüber nachdenken, warum Ihr Hund ständig nach Reaktionen bettelt.
Welchen Einfluss hat Hundeerziehung?
Im ersten Moment sind Sie wahrscheinlich versucht, Ihren Hund für sein Fehlverhalten zu bestrafen. Egal was Ihren Hund motiviert, seine Löcher zu buddeln.
Eine Strafe oder Schimpfen wären völlig fehl am Platz. Denn seinen Jagdtrieb kann Ihr Hund nicht abstellen. Ist ihm langweilig, sind Sie am Zug. Ihr Hund muss dieses Verhalten nicht verantworten.
Deutlich besser ist es, Ihren Hund von seinem Buddelverhalten abzulenken. Spielen Sie mit ihm, wenn Sie im Garten sind. Lassen Sie ihn apportieren. Lassen Sie ihn Leckerchen suchen. Oder bringen Sie ihm Tricks bei. Sie werden sehen, die Löcher werden weniger.
Tipps für Gartenfreunde
Es kann jedoch passieren, dass keine Ihrer Maßnahmen wirkt. Dann ist Ihr Hund einfach ein Buddler aus Leidenschaft. Vielleicht können Sie ihm für dieses hündische Hobby einen Teil des Gartens abgeben.
Schaffen Sie gezielt einen Platz zum Hunde Buddeln im Garten. Hier darf er nach Lust und Laune Löcher graben. In anderen Teilen Ihres Gartens verbieten Sie es jedoch.
Das erfordert Geduld. Denn Ihr Hund muss lernen, dass er an der einen Stelle graben darf, an einer anderen aber nicht.
Es ist jedoch eine gute Zeitinvestition. Denn den Rest des Gartens verschont er dadurch über kurz oder lang. Und damit bleibt Ihr Garten schön.
Buddeln im Haus
Doch nicht genug damit, dass Ihr Hund den Garten umgräbt. Er gestaltet im Innenraum sein Bett kurzerhand durch Buddeln um, ebenso Ihr Bett und Ihre Couch.
Allerdings sind die Gründe dafür ein wenig anders als im Freien.
Buddeln ist ein Urinstinkt von Hunden
Bevor sich ein Hund hinlegt, dreht er sich zumeist im Kreis. Er scharrt auf dem Boden. Und er lässt sich dann erst langsam nieder.
Warum das so ist, kann man nur vermuten. Eine Annahme ist, dass Ihr Hund die Liegefläche von Hindernissen freibekommen möchte. Und von störenden Objekten.
Er bearbeitet den Untergrund. So entsteht eine ebene Liegefläche. Hunde verfügen über Duftdrüsen in den Pfoten.
Durch das Scharren auf dem Schlafplatz markieren sie diesen gleichzeitig. So können sie immer feststellen, ob ein anderer Hund den Schlafplatz genutzt hat.
Hunde möchten es bequem haben
Ihr Hund möchte es bequem haben. Daher scharrt er. Und er richtet die Decken und Kissen genau so, wie er es möchte.
Vielleicht könnte die eine oder andere Decke schlichtweg zu warm sein. Dann möchte er sie loswerden.
Danach drehen sich Hunde noch ein wenig, bis die richtige Schlafposition gefunden ist. Kissen und ein Hundebett mit Memory-Schaum können Ihnen hier helfen, damit Ihr Hund angenehm liegt.
Buddeln ist natürliches Verhalten
Das Graben im Bett oder im Hundekörbchen ist also ebenso natürlich wie das Graben im Freien. Im Inneren des Wohnraumes sollten Sie Ihren Hund ebenfalls nicht für sein Verhalten bestrafen.
Selbst wenn es Sie manchmal stört, dass Ihr Vierbeiner endlos lange rumort, ehe er zur Ruhe kommt. Schließlich hat Ihr Hund immer einen Grund für ein Verhalten.
Das Buddeln Ihres Hunds kann in jedem Fall für Sie nervend und lästig sein. Dennoch müssen Sie sich immer vor Augen führen, dass es einen Grund für dieses Hundeverhalten gibt.
Je besser Sie Ihr Tier beobachten, desto besser können Sie Ihren Hund einschätzen. Dann können Sie reagieren. Und Sie können Ihrem Hund dabei helfen, sein Verhalten zu ändern.