Warum der Frühling eigentlich noch gar nicht begonnen hat

Warum der Frühling eigentlich noch gar nicht begonnen hat

Der Frühling – ein Thema mit verschiedenen Perspektiven. Während Meteorologen den 1. März als Frühlingsanfang betrachten, steht dieser im Kalender erst am 20. März. Doch auch die Pflanzenwelt hat ihre eigene Art, den Frühling zu begrüßen.

Meteorologen brauchen komplette Monate

Der 1. März als Frühlingsanfang von meteorologischer Sicht hat pragmatische Gründe. Die Weltorganisation für Meteorologie hat diese Festlegung getroffen, um statistische Vergleiche zwischen verschiedenen Jahren zu erleichtern. Jede Jahreszeit dauert somit drei Monate, also von März bis Mai. Der Deutsche Wetterdienst betont, dass diese Definition auch durch die alltägliche Wahrnehmung unterstützt wird. Schon im März zeigt die Sonne ihre Kraft und das Wetter wird oft als frühlingshaft empfunden, obwohl es nachts noch Frost geben kann oder vereinzelt Wintereinbrüche möglich sind.

Sonne entscheidet über kalendarischen Frühling

Für solche Fälle gibt es den astronomischen Frühlingsanfang, der auch im Kalender vermerkt ist. Dieses Jahr fällt er auf den 20. März. Entscheidend hierfür ist die Position der Sonne. Durch die geneigte Achse der Erde wird entweder die Nord- oder die Südhalbkugel stärker von der Sonne beschienen, was die Jahreszeiten hervorruft. Am 20. März steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator. An diesem Tag geht die Sonne im Osten auf, steht mittags im Süden und geht exakt im Westen unter. Tag und Nacht sind gleich lang, was den Beginn des Frühlings im Kalender markiert.

Frühling in Phasen bei den Pflanzen

Auch die Pflanzenwelt hat ihren eigenen Frühling, der sich nach dem Entwicklungsstand der Vegetation richtet. Anhand von bestimmten Pflanzenarten wird der phänologische Frühling bestimmt. Dieser teilt sich in drei Phasen auf: Der Vorfrühling beginnt mit der Blüte der Schneeglöckchen und endet mit dem Gelbwerden der Weidenkätzchen. Der Erstfrühling geht von der Forsythienblüte bis zur Blüte der Birnbäume. Der Vollfrühling kennzeichnet den Zeitraum zwischen Apfelblüte sowie dem Blühbeginn von Eberesche und Wiesenfuchsschwanz.

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Winter-Bilanz: Mal wieder viel zu warm

Der Frühlingsanfang der Meteorologen bietet sich auch dazu an, auf den vergangenen Winter von Dezember bis Februar zurückzublicken. Der Deutsche Wetterdienst zieht das Fazit, dass dieser erneut deutlich zu warm war. Deutschland erlebte den zwölften zu warmen Winter in Folge, ein Zeichen dafür, dass der Klimawandel unerbittlich voranschreitet. Die Durchschnittstemperatur betrug 2,9 Grad, was 2,7 Grad über dem Wert der Jahre von 1961 bis 1990 liegt. Auch Nordrhein-Westfalen verzeichnete eine noch höhere Durchschnittstemperatur von 4,0 Grad. Insbesondere die Silvesternacht wird vielen in Erinnerung geblieben sein, wo vielerorts sogar die Marke von 18 Grad erreicht wurde. Die Sonne schien rund 155 Stunden und es fielen durchschnittlich 242 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb der drei Monate. Somit war der meteorologische Winter in NRW etwas nasser und sonniger als gewöhnlich.