Den Reifendruck regelmäßig prüfen – wieso eigentlich?
Laut einer europaweiten Studie des Reifenherstellers Bridgestone fahren mehr als 75 Prozent aller europäischen Autos mit einem zu niedrigen Reifendruck. Das Statistische Bundesamt hat zudem dokumentiert, dass im Jahr 2013 über 1080 Fälle von fehlerhafter Bereifung aufgetreten sind. Zudem stehen bis zu 40 % aller Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit geringem Reifendruck.
Haben Sie sich schon einmal Gedanken über den Reifendruck bei Ihrem Auto gemacht? Gerade Besitzer älterer Autos schenken dem Reifenluftdruck oft nicht viel Beachtung – ein fataler Fehler.
Der richtige Reifendruck ist nicht nur wichtig, um Spritkosten zu sparen, sondern vor allem auch für Ihre Sicherheit. Der Luftdruck in den Reifen sollte regelmäßig überprüft werden, da er sonst zu stark absinken kann. In diesem Fall steigen nicht nur die Spritkosten, sondern es entsteht auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko.
Autoreifen: So beeinflusst der Druck den Rollwiderstand
Es lohnt sich immer, den Reifendruck genau zu prüfen. Denn mit dem optimalen Druck wirkt sich der Rollwiderstand positiv auf den Kraftstoffverbrauch aus. Jedes Fahrzeug muss einen gewissen Gesamtwiderstand überwinden, um sich aus eigener Kraft bewegen zu können. Die Autoreifen sind dabei zu bis zu 20 Prozent beteiligt. Stimmt der Reifendruck, sinkt der Widerstand und folglich auch der Treibstoffverbrauch.
Es ist interessant zu wissen, dass schmale Reifen mit hohem Luftdruck den niedrigsten Rollwiderstand haben. Moderne Autos verwenden jedoch eher breitere Reifen, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern auch eine bessere Bodenhaftung bieten.
Der falsche Reifendruck beim Auto und die Auswirkungen
Der falsche Reifendruck beim Auto bringt neben einem starken Rollwiderstand und höheren Benzin- und Verschleißkosten noch andere Nachteile und Gefahren mit sich:
- Verlängerter Bremsweg
- Lebensdauer der Reifen sinkt
- Lebensgefahr
- Gefährliches Kurvenverhalten
- Unruhiges Heck
- Schiefe Front
Neben den genannten Gefahren droht auch eine unregelmäßige Reifenabnutzung. Die Lauffläche der Autoreifen wird unter bestimmten Betriebsbedingungen an den gleichen Stellen dauerhaft abgenutzt. Ist der Reifendruck zu niedrig, wird diese Abnutzungserscheinung begünstigt und das Unfallrisiko stark erhöht.
Richtiger Reifendruck beim Auto – Fragen und Antworten
Gerade für Neulinge ist das Thema “Reifen und Luftdruck” oft schwierig. Damit auch Anfänger die grundlegendsten Informationen besitzen, haben wir die wichtigsten Fragen und die dazugehörigen Antworten für Sie zusammengestellt:
Woher weiß ich, wie bei meinen Reifen der passende Luftdruck aussieht?
In der Regel stimmen sich die Fahrzeughersteller und die Reifenhersteller ab, wenn es um den angegebenen Reifendruck geht. Sie können den empfohlenen Reifendruck in der Bedienungsanleitung Ihres Autos, an der Tankklappe oder am Türholm nachschlagen. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie auch einfach in der Werkstatt nachfragen.
Woran merke ich, dass ich den Reifendruck überprüfen muss?
Generell sollten Sie den Reifendruck regelmäßig kontrollieren. An vielen Tankstellen gibt es Geräte dafür. Wenn die Reifen in Kurven quietschen, ist das ein starkes Warnsignal dafür, dass der Reifendruck zu niedrig ist. Es wird empfohlen, den Reifendruck alle 14 Tage zu messen und gegebenenfalls zu korrigieren, besonders vor längeren Fahrten wie zum Beispiel in den Urlaub.
Gibt es Alternativen zur Befüllung mit Luft?
Der Reifendruck beim Auto kann auch durch das Zuführen von Stickstoff erreicht werden. Das Gas wird unter anderem in der Luftfahrt und im Rennsport eingesetzt. Es schadet nicht, ist aber im alltäglichen Straßenverkehr nicht unbedingt erforderlich. Eine regelmäßige Luftdruckkontrolle bleibt auch bei Stickstoffbefüllung unerlässlich.
Das Reifendruckkontrollsystem: Eine Pflicht für alle modernen Autos?
Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) gibt es heute bei allen modernen Autos. Die Europäische Union hat 2009 eine Verordnung eingeführt, die die RDKS-Pflicht für alle Neuwagen festlegt. Die Überwachung des Reifendrucks erfolgt dabei während der Fahrt. Der große Vorteil ist, dass die manuelle Reifenkontrolle an der Tankstelle entfällt und die Zahl der Unfälle drastisch reduziert werden kann. Das RDKS ist also nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern bietet auch Vorteile für den Autofahrer.
Die Reifendrucktabelle und der Reifendruckrechner
Wenn Sie sich unsicher sind, ob der Reifendruck bei Ihrem Auto stimmt, können Sie im Internet eine Reifendrucktabelle oder einen Reifendruckrechner nutzen. Diese geben Ihnen die nötigen Informationen für Ihr Fahrzeugmodell. Es ist wichtig, den richtigen Reifendruck zu haben, da ansonsten der Verschleiß, der Benzinverbrauch und das Unfallrisiko steigen.
Reifenventile
Bemerken Sie, dass der Reifendruck alle paar Wochen stark abnimmt, liegt möglicherweise ein Problem mit den Ventilen vor. Gummiventile lassen sich leicht austauschen, während Metallventile eine bessere Optik bieten, aber teurer sind.
Es ist also von großer Bedeutung, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Nur so können Sie Spritkosten sparen und Ihre Sicherheit auf der Straße gewährleisten.