Warum die 40-tägige Fastenzeit nicht 40 Tage dauert

Warum die 40-tägige Fastenzeit nicht 40 Tage dauert

Die Fastenzeit, die traditionell am Aschermittwoch beginnt, markiert den Beginn der Bußzeit für Christen auf der ganzen Welt. Doch warum wird sie oft als 40-tägige Fastenzeit bezeichnet, obwohl sie eigentlich länger dauert? In diesem Artikel wollen wir das Geheimnis lüften und die symbolische Bedeutung der Zahl 40 in der Bibel erkunden.

Der Aschenritus und seine Bedeutung

Bereits in der alttestamentlichen Zeit wurde Asche als Zeichen der Buße verwendet. Am Aschermittwoch streut der Priester den Gläubigen Asche auf das Haupt oder zeichnet ein Aschenkreuz auf ihre Stirn. Dabei spricht er die Worte: “Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst.” Dieser Ritus erinnert die Gläubigen an ihre Vergänglichkeit und ruft zur Umkehr und zur Besinnung auf Christus als Zentrum des Glaubens auf.

Symbolische Bedeutung der Zahl 40

Die Zahl 40 hat eine hohe symbolische Bedeutung in der Bibel. Der Prophet Elija fastete 40 Tage in der Wüste, bevor er seiner Berufung folgte. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief dabei eine Zeit der Läuterung. Moses war 40 Tage auf dem Berg Sinai, um Gott nahe zu sein. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage Zeit, um ihre Sünden zu bereuen. Und auch Jesus selbst nahm nach seiner Taufe im Jordan eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit in der Wüste auf sich.

Die Liturgiereform und die Verschiebung des Schwerpunkts

Vor der Liturgiereform in der katholischen Kirche dauerte die Fastenzeit vom Aschermittwoch bis zum Karsamstag und somit 46 Tage. Die sechs in dieser Zeit enthaltenen Sonntage galten jedoch nicht als Fasttage, weshalb die Zahl 40 verwendet wurde. Mit dem zweiten Vatikanischen Konzil und der danach erfolgten Liturgiereform wurde jedoch eine Akzentverschiebung eingeleitet. Die Tage der Vorbereitung auf Ostern wurden von einer “Fastenzeit” zu einer “österlichen Bußzeit” umgestaltet. Diese Bußzeit dauert vom Aschermittwoch bis zum Abend des Gründonnerstags und endet vor dem Beginn der Abendmahlsfeier. Inhaltlich geht es um die Vorbereitung auf Taufe und Buße.

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Genau genommen 44 Tage

Trotz dieser Verschiebung wird die Fastenzeit immer noch als 40-tägige Zeit bezeichnet. Dies liegt daran, dass die Sonntage zu der Bußzeit gehören, wodurch sich tatsächlich 44 Tage ergeben. Die gebräuchliche Bezeichnung “vierzig Tage” bleibt dennoch bestehen.

Mit der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag beginnt das sogenannte Triduum des Leidens, Sterbens und der Auferstehung. Es gilt als ein einziges Fest und umfasst den Karfreitag und Karsamstag, die auch als “österliche Fasttage” bezeichnet werden.

Die Fastenzeit ist also eine Zeit der inneren Einkehr, der Vorbereitung auf Ostern und der Buße. Die symbolische Zahl 40 spielt dabei eine wichtige Rolle und erinnert uns an die spirituelle Bedeutung dieser Zeit.

Warum die 40-tägige Fastenzeit nicht 40 Tage dauert