Bei Lastkraftwagen ist es bereits seit längerem ein Begleiter, aber erst seit einigen Jahren fahren auch PKWs damit: die Rede ist von dem Additiv AdBlue®. Nicht jedes Fahrzeug ist jedoch mit diesem speziellen Stoff ausgestattet. Nur neuere Diesel-Fahrzeuge und Lastkraftwagen müssen AdBlue® tanken. Doch warum eigentlich? Was kann AdBlue®, was ein Diesel-Fahrzeug nicht alleine schafft? Wie funktioniert dieses Additiv und ist es wirklich Pflicht? All diese Fragen zum Thema AdBlue® möchten wir hier für Sie klären.
Was bewirkt AdBlue®?
Es ist eine bekannte Tatsache, dass Diesel-Fahrzeuge einen höheren Stickoxid-Ausstoß haben als Benzin-Fahrzeuge. Spätestens im September 2014 wurde dieses Problem für die Automobilhersteller relevant, denn ab diesem Zeitpunkt trat die Abgasnorm Euro 6 in Kraft. Während die Euro-5-Norm einen maximalen Stickoxid-Ausstoß von 180 Milligramm pro Kilometer erlaubte, sind nun nur noch 80 Milligramm erlaubt.
Alle neu auf den Markt kommenden Autos müssen diesen Grenzwert einhalten, seit September 2015 gilt diese Regelung für alle Neuwagen. Um den Ausstoß von Stickoxiden bei Diesel-Fahrzeugen gemäß der Euro-6-Norm zu begrenzen, wird AdBlue® als Zusatz beigemischt. Dieses spezielle Gemisch wandelt die Stickoxide in Stickstoff und Wasser um, sodass die geforderten Grenzwerte eingehalten werden können.
Wie funktioniert AdBlue®?
AdBlue® besteht zu 32,5 Prozent aus Harnstoff und zu 67,5 Prozent aus demineralisiertem Wasser. Es ist geruchlos und vollkommen ungiftig. Obwohl es ein Kraftstoff-Additiv ist, wird AdBlue® nicht direkt dem Dieselkraftstoff im Tank beigemischt. Es erfordert einen speziellen AdBlue®-Tank in Verbindung mit einem sogenannten SCR-Katalysator (Selektive Katalytische Reduktion).
Bei der Verbrennung gelangt das Abgas in den Turbo-Lader des Fahrzeugs und schließlich in den Oxidationskatalysator. Von dort aus wird AdBlue® dem Abgasstrang zwischen dem Partikelfilter und dem SCR-Katalysator zugeführt und zu Ammoniak hydrolysiert. Im SCR-Katalysator erfolgt dann eine chemische Reaktion, bei der die Stickoxide in Wasser und Stickstoff umgewandelt werden.
Ein Dosiermodul in der Motorelektronik stellt sicher, dass die Menge des eingespritzten AdBlue® immer an die Drehzahl und die Fahrzeuglast angepasst ist. Diese Technologie ist bei Lastkraftwagen bereits erprobt und wird standardmäßig eingesetzt. Bei neuen Diesel-PKWs ist die Verwendung von AdBlue® seit 2014 Pflicht. Während Lastkraftwagen durchschnittlich etwa ein bis zwei Liter AdBlue® pro 100 Kilometer verbrauchen, beträgt der Verbrauch bei Personenkraftwagen durchschnittlich etwa 0,1 Liter auf derselben Strecke.
Wo kann man AdBlue® tanken und kann man darauf verzichten?
Aufgrund des höheren Verbrauchs bei Lastkraftwagen gibt es spezielle AdBlue®-Zapfsäulen an Tankstellen, an denen der Stoff nachgefüllt werden kann. Bei PKWs ist dies noch nicht Standard, das Nachfüllen erfolgt hauptsächlich in der Autowerkstatt während der regelmäßigen Wartung. Es ist jedoch auch möglich, AdBlue® selbst nachzufüllen, da das Additiv in Flaschen an Tankstellen erhältlich ist.
Wenn der AdBlue®-Behälter nachgefüllt werden muss (der Bordcomputer gibt in der Regel einen Hinweis darauf), sollte man schnell handeln. Zwar können sich einige Fahrzeuge ohne AdBlue® noch im Notlaufbetrieb fortbewegen, aber in den meisten Fällen bleibt das Fahrzeug einfach stehen.
Normalerweise wäre das Fahren ohne AdBlue® möglich, allerdings mit Abgaswerten weit über den gesetzlichen Grenzwerten. Aus diesem Grund wurde eine Wegfahrsperre eingeführt, um Täuschungsversuche zu verhindern.
Für neue Diesel-Autos und Lastkraftwagen ist AdBlue® daher essentiell. Ohne dieses Additiv ist der Fahrzeughalter nicht mobil, oder zumindest nur außerhalb der gesetzlichen Norm.
AdBlue® bei Tank-Netz
Kunden des TANK-NETZ haben die Möglichkeit, AdBlue® an den Partner-Tankstellen zu beziehen. Sie können das Additiv direkt tanken oder in handlichen Flaschen kaufen, um es selbst nachfüllen zu können.
Möchten Sie mehr über AdBlue® oder das Tankstellen-Netz-Deutschland erfahren? Rufen Sie uns an: 0 800 / 31 31 333.
