Warum du von der Fashion-App Shein besser die Finger lässt

Warum du von der Fashion-App Shein besser die Finger lässt

Shein, das am schnellsten wachsende E-Commerce-Unternehmen der Welt, erfreut sich großer Beliebtheit. Doch bevor du dem Hype nachgibst, solltest du dir bewusst machen, dass Shein einige dunkle Seiten hat. In diesem Artikel erfährst du, warum es besser ist, von der Fashion-App Shein die Finger zu lassen.

75-Stunden Wochen

In einer Reportage der Schweizer NGO Public Eye wird deutlich, unter welchen Bedingungen die Kleidung von Shein hergestellt wird. Arbeiterinnen berichten von 75-stündigen Arbeitswochen ohne Arbeitsverträge und ohne Einhaltung der gesetzlichen Höchstarbeitszeit. Diese Bedingungen sind in China illegal. Obwohl die Arbeiterinnen ein hohes Einkommen generieren können, wird dafür bis tief in die Nacht gearbeitet.

Produziert, um wegzuwerfen

Die Modebranche ist einer der größten Umweltsünder der Welt. Shein verstärkt dieses Problem noch. Die extrem günstigen Preise verleiten dazu, immer mehr Kleidungsstücke zu kaufen und schnell wieder wegzuwerfen. Durch das hohe Produktionstempo leidet auch die Qualität der Kleidung. Statt Kleidung zu reparieren, wirft man sie lieber weg und kauft Neues. Shein bietet diese Artikel bereits für einen Spottpreis an.

Plastik überall

Shein und Fast Fashion allgemein tragen zu einem weiteren Umweltproblem bei: Der Großteil der Kleidung besteht aus Polyester, einer künstlich hergestellten Chemiefaser. Durch das Waschen lösen sich Mikropartikel von den Kunststofffasern im Polyester und landen letztendlich in Böden und Gewässern. Dieser Mikroplastik-Eintrag schadet der Umwelt erheblich. Shein bietet nur einen sehr geringen Anteil an Kleidungsstücken aus nachhaltiger Baumwolle an.

Copycat

Shein bedient sich nicht nur bei Luxusmarken, sondern auch bei kleinen Indie-Designern. Diese sehen sich immer wieder mit kopierten Designs ihrer Produkte konfrontiert. Die harte Arbeit und Kreativität dieser Designerinnen wird somit nicht respektiert und geschätzt.

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Greenwashing par excellence

Shein behauptet, Wert auf soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit zu legen. Jedoch bleiben konkrete Maßnahmen und Informationen zu fairen Arbeitsbedingungen und Umweltschutz aus. Shein reagiert unzureichend auf die Vorwürfe bezüglich der Arbeitsbedingungen und des Diebstahls geistigen Eigentums. Auch auf der Firmenwebsite sind keine klaren Bemühungen für Transparenz erkennbar.

Die Nachahmer warten schon

Der Erfolg von Shein bleibt nicht unbeachtet. Andere Unternehmen wie Alibaba drängen ebenfalls in den Markt des Fast-Fashion-Business. Dadurch geraten etablierte Marken wie Zara, H&M und Asos unter Druck, Kleidung noch schneller und günstiger zu produzieren.

Insgesamt treibt Shein den Fast-Fashion-Wahn auf die Spitze. Das Unternehmen produziert noch schneller und billiger und verstärkt den Drang, jeden Tag ein neues Outfit tragen zu müssen. Die Leidtragenden sind die Arbeiterinnen und Arbeiter, die unter unwürdigen Bedingungen schuften, und natürlich die Umwelt, die unter der Belastung durch die Modeindustrie leidet.