Eisen ist ein entscheidender Mikronährstoff, der während der Schwangerschaft eine herausragende Rolle spielt, da ein Mangel zu Früh- und Fehlgeburten führen kann. Das Problem ist, dass die meisten schwangeren Frauen die empfohlene und notwendige Menge an Eisen nicht allein durch ihre normale Ernährung aufnehmen können. Eisen ist für den Transport und die Umwandlung von Sauerstoff in den Körperzellen von großer Bedeutung, insbesondere für das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Der menschliche Körper enthält etwa 2 bis 4 Gramm Eisen, wobei der Großteil an den Farbstoff in den roten Blutkörperchen gebunden ist. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann der tägliche Eisenbedarf bei Schwangeren und Stillenden auf bis zu 30 mg ansteigen.
Auswirkungen von Eisenmangel
Ein Eisenmangel kann zu Anämie (Blutarmut) führen, da ein Mangel an roten Blutkörperchen einen Sauerstoffmangel im mütterlichen und kindlichen Organismus verursacht. Während der Schwangerschaft tritt Eisenmangel schneller aufgrund des erhöhten Sauerstoffbedarfs aufgrund des Wachstums des Kindes und der Bildung von neuem Gewebe. Die Überprüfung des Eisenspiegels erfolgt durch Blutuntersuchungen, und ein festgestellter Mangel kann durch die Einnahme eines Präparats behoben werden.
Bestimmung des Eisenstatus
Zusätzlich zur Untersuchung des Hämoglobins im Blut ist die Bestimmung der Eisenspeicher wichtig. Um den Eisenstatus sicher zu bestimmen, sollten neben dem üblichen Hämoglobin-Wert auch weitere Laborparameter wie Serum-Ferritin, Transferrinsättigung und CRP-Wert analysiert werden. Während der Schwangerschaft sinken die Ferritinwerte kontinuierlich, wenn keine Eisenpräparate eingenommen werden. Eine Bestimmung des Ferritins kann bereits zu 90 Prozent zuverlässige Hinweise auf einen Eisenmangel liefern. Diese Laboruntersuchungen sollten für alle Schwangeren empfohlen werden, insbesondere wenn Symptome eines Eisenmangels vorliegen oder bereits einmal ein Eisenmangel oder eine Anämie aufgetreten ist.
Symptome eines Eisenmangels
Neben der Blutuntersuchung können Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Atemnot und blasse Haut auf einen Eisenmangel hinweisen. Besonders in der Spätschwangerschaft kommt es häufiger zu einem Eisenmangel, der sich negativ auf das Gewicht des Kindes auswirken kann. Leere Eisenspeicher nach der Geburt können auch schwerwiegende Störungen der geistigen und körperlichen Entwicklung des Säuglings verursachen.
Vorbeugung eines Eisenmangels
Um einem Eisenmangel vorzubeugen, sollte neben der Einnahme von Ergänzungspräparaten auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung geachtet werden. Eisen lässt sich besser mit Vitamin C aufnehmen, daher sollte man Speisen mit Zitrone würzen. Eisen- und Magnesiumpräparate sollten mit einem zeitlichen Abstand von 2 Stunden eingenommen werden, da sie sich gegenseitig beeinträchtigen können.
Empfehlungen für die Ernährung
- Zu eisenreichen Mahlzeiten sollte man vitamin C-reiches Gemüse verzehren, wie zum Beispiel Sauerkraut, Paprika oder Kartoffeln.
- Nüsse, insbesondere Paranüsse, enthalten viel Eisen. Auch Zartbitterschokolade, Hirse, Mandeln, Sonnenblumen- und Kürbiskerne sind gute Eisenlieferanten.
- Eine Kombination aus Müsli und frischen Früchten oder einem Glas Orangensaft kann die Eisen- und Vitamin-C-Aufnahme erhöhen.
- Calcium und Phosphat hemmen die Eisenaufnahme, daher sollte man nicht unbedingt Milch zum Schnitzel trinken.
- Bei eisenreichen Mahlzeiten sollte man mindestens eine halbe Stunde vor dem Trinken von Tee oder Kaffee warten.
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