Warum Frauen in den Wechseljahren oft einen dickeren Bauch bekommen

Warum Frauen in den Wechseljahren oft einen dickeren Bauch bekommen

Auf den ersten Blick scheint es wie ein Schicksal, dem man nicht entkommen kann. Irgendwann im Leben bekommt jede Frau einen Bauch. Das Alter von etwa 45 Jahren aufwärts ist dabei wohl so etwas wie die magische Grenze. Viele zweifeln in dieser Phase stark an sich und suchen die Schuld bei sich. Doch die Ursache liegt ganz woanders – und vor allem in einer körperlichen Eigenheit, die wir gar nicht beeinflussen können.

Eine natürliche Veränderung des Körpers in den Wechseljahren

In den Jahren unmittelbar vor der Menopause verändern sich die Hormone im Körper von Frauen stark. Dieser Wandel ist auch schuld an Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafproblemen und vielem mehr. Etwa zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr vollzieht sich dieser Wandel, der im Durchschnitt sieben Jahre dauert.

Davor lagern Frauen meistens ihr Fett an den Hüften und dem Po ein, was als Birnenförmige Figur bekannt ist. Männer hingegen speichern Fett eher am Bauch und haben daher eher eine Apfelförmige Figur. Mit den Wechseljahren passiert jedoch ein tiefgreifender Wandel: Frauen verlieren Muskel- und Knochenmasse, das Bauchfett nimmt zu. Die Figur verändert sich von “Birnen-” zu “Apfelform”, da männliche Hormone wie Testosteron nach den Wechseljahren zunehmend das Regime übernehmen – auch über die Fettverteilung. Der Stoffwechselexperte Michael Boschmann von der Berliner Charité erklärt: “Ich habe Patientinnen, die sich wundern, dass sie plötzlich sieben, acht Kilo mehr wiegen. Ich muss dann immer ganz uncharmant sagen: Das ist das Alter.”

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Die Risiken des Bauchfetts

Leider verstehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch nicht vollständig, wie das viszerale Fett am Bauch funktioniert oder wie man es effektiv bekämpft. Das viszerale Fett, das die Organe umhüllt, ist jedoch besonders gefährlich, da es entzündungsfördernde Botenstoffe absondert. Diese können zu verschiedenen Krankheiten wie Herzinfarkt, Arteriosklerose und Diabetes führen.

Was kann man tun?

Körperliche Aktivität spielt eine wichtige Rolle. Zwei bis zweieinhalb Stunden Sport pro Woche sollten es sein, vorzugsweise Ausdauersportarten wie Laufen oder Schwimmen, bei denen zahlreiche Muskelgruppen aktiviert werden. Auch die Ernährung ist entscheidend. Obst und Gemüse sollten auf dem Speiseplan stehen, ebenso wie Vollkornprodukte, Nüsse, Fisch und ballaststoffreiche Nahrungsmittel. Diese sättigen lange und wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus.

Selbst wenn das Extra an Bewegung nicht zu einer Gewichtsabnahme führt, aktiviert es den Stoffwechsel und fördert gesunde Abläufe im Körper. Dabei geht es nicht darum, Rekorde zu brechen, sondern vor allem Spaß an der Bewegung zu haben. Die richtige Sportart kann auch eine gute Methode sein, um Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der dicker werdende Bauch in den Wechseljahren ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses ist. Statt sich selbst die Schuld zu geben, sollten Frauen diese Veränderungen akzeptieren und Wege finden, um ihre Gesundheit zu fördern und sich wohlzufühlen.