Warum fressen Katzen Gras?

Warum fressen Katzen Gras?

In den Augen liebevoller Katzenbesitzer können ihre Katzen gar nichts falsch machen – außer wenn sie beschließen, sich auf den Teppich zu erbrechen! Während das Fressen von Gras für uns seltsam erscheint, haben Katzen wohl gute Gründe dafür, warum sie es tun. Es gibt bislang noch keine eindeutige, wissenschaftlich zweifelsfrei belegte Begründung, weshalb unsere Stubentiger gern auf den grünen Halmen herumkauen – aber zumindest ein paar Theorien zu dem Thema.

Mechanische Reinigung des Verdauungsapparates

Zunächst einmal wird angenommen, dass Gras das Verdauungssystem unterstützt. Katzen sind natürlicherweise Fleischfresser, deren Nahrung in freier Wildbahn typischerweise aus kleinen Beutetieren wie Mäusen und Vögeln besteht. Katzen fressen ihre Beute bis auf geringe Reste fast vollständig auf. Das bedeutet, dass die unverdaulichen Teile wie Federn, Fell und Knochen ebenso in ihren Verdauungstrakten landen wie Parasiten, die ihre Beute haben könnte. Um dies wieder loszuwerden, fressen Katzen absichtlich Gras, wodurch sie sich übergeben. Wenn sie das Gras wieder aufstoßen, werden damit auch andere unverdauliche Materialien entfernt.

Das gleiche Prinzip greift auch, wenn es um das Ausscheiden von Haaren geht. Da Katzen viel Zeit damit verbringen, sich sorgfältig zu reinigen und zu putzenn, landen auch Haare in ihrem Verdauungssystem. Das Essen von Gras und das Aufstoßen reinigen den Magen-Darm-Trakt von Haaren. Zudem sorgt es dafür, dass Haarballen nicht weiter im Verdauungstrakt der Katze landen und so schlimmstenfalls zum Darmverschluss führen können. Obwohl domestizierte Katzen normalerweise nicht mehr so viel jagen und Beute fangen wie ihre Vorfahren, bleibt ihr tierischer Instinkt, Gras zu fressen, bestehen.

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Gesunde Nährstoffe im Gras?

Darüber hinaus gibt es noch die Vermutung, dass es den Katzen um die Aufnahme der in Gras enthaltenen Folsäure geht, welche für die Fellnasen essenziell ist – zum Beispiel für eine gesunde Durchblutung und fürs Wachstum. Der Saft, der beim Knabbern an den Halmen austritt, könnte den Tieren demnach helfen, ihren Folsäurebedarf zu decken. Ohne Folsäure könnte Ihre Katze kein Hämoglobin produzieren, ein eisenreiches Protein, das für den Sauerstoff im Blut lebenswichtig ist. Katzen erhalten normalerweise Folsäure aus der Muttermilch, aber sobald sie entwöhnt sind, können sie diese auch aus anderen Quellen wie Gras beziehen.

Gestresste Katze

Wenn Ihre Katze häufiger als gewöhnlich Gras frisst oder andere Pflanzen im Haus kaut, kann dies ein Zeichen für Stress oder Angst sein. Wenn sie auch andere stressbedingte Verhaltensweisen zeigen, wie übermäßiges Miauen, übersteigerte Fellpflege, Unsauberkeit oder aggressiver ist als gewöhnlich, sollte man auch das Umfeld der Katze unter die Lupe nehmen.

Wohnungskatze

Wenn dein Kätzchen eine Wohnungskatze ist oder keinen regelmäßigen Zugang nach draußen hat, solltest du sie mit Katzengras versorgen. Es gibt spezielle Graszuchtschalen, Weizen- oder Hafergrassets eignen sich hervorragend für Hauskatzen genauso wie das Zwerg-Zyperngras, das wir unter dem Begriff Katzengras kennen. Es sollte zudem sichergestellt werden, dass Pflanzen oder Blumen, die ihr im Haus habt, bei versehentlicher Einnahme nicht giftig für Katzen sind. Wenn die Katze Gras im Freien frisst wäre es gut darauf zu achten, dass keine Chemikalien oder Pestizide verwendet werden, da diese für Tiere ebenfalls giftig sein können. Beim Verdacht, dass die Katze verunreinigtes Gras oder giftige Pflanzen aufgenommen hat, ist ein umgehender Besuch beim Tierarzt ratsam.

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