Warum Hitler den USA den Krieg erklärte

Warum Hitler den USA den Krieg erklärte

Adolf Hitler überraschte selbst den bestinformierten Mann des Reiches, Joseph Goebbels, als er ankündigte, in seiner Reichstagsrede die deutsche Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten bekannt zu machen. Mitten im Kampf mit der Sowjetunion wollte Hitler die USA, die damals die größte Wirtschaftsmacht waren, als weiteren Gegner hinzufügen. Doch warum?

Überraschung nach Pearl Harbor

Nur 36 Stunden nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor erhielt Goebbels die Nachricht, dass der japanische Tenno den USA den Krieg erklärt hatte. Goebbels erwartete daher auch eine deutsche Kriegserklärung. Doch Hitler hatte diesbezüglich andere Pläne. Er glaubte, dass der Dreimächtepakt mit Japan und Italien Deutschland dazu zwang, den USA den Krieg zu erklären. Doch das traf nicht zu. Japan weigerte sich, Moskau den Krieg zu erklären, obwohl Deutschland dies erwartet hatte.

Keine völkerrechtliche Notwendigkeit

Es gab keine völkerrechtliche Notwendigkeit für Deutschland, den USA den Krieg zu erklären. Hitler hätte den Konflikt zwischen Japan und den USA auskämpfen lassen und sich auf die Ostfront konzentrieren können. Trotzdem verkündete Hitler am 11. Dezember 1941 vor dem Großdeutschen Reichstag, dass Deutschland, Italien und Japan den Krieg mit den USA und England gemeinsam bis zum siegreichen Ende führen würden.

Die Situation der USA

Die USA unterstützten Großbritannien schon seit mehr als einem Jahr massiv im Krieg, lange bevor Hitler den Krieg erklärte. Dies führte zu bewaffneten Konfrontationen zwischen der deutschen und der US-Marine, bei denen insgesamt 110 Amerikaner starben. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt betrachtete Hitler als den gefährlichsten Faktor der Weltpolitik, war sich jedoch bewusst, dass ein Eingreifen der USA in den als europäisch wahrgenommenen Krieg in der amerikanischen Bevölkerung höchst unpopulär war.

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Gründe für Hitlers Entscheidung

Es gibt verschiedene Erklärungsversuche für Hitlers Entscheidung, den USA den Krieg zu erklären. Einige glauben, dass Hitler glaubte, die USA seien durch den Krieg mit Japan so stark ausgelastet, dass Deutschland keinen weiteren Risikofaktor darstellen würde. Andere glauben, dass Hitler davon ausging, dass die USA zu einem passenden Zeitpunkt das Dritte Reich offiziell zum Feind erklären würden. Es gibt auch die Interpretation, dass Hitler aufgrund der Niederlage vor Moskau davon überzeugt war, dass Deutschland den Krieg bereits verloren hatte und ein weiterer Gegner keine Rolle mehr spielte. Schließlich könnte Hitlers Entscheidung auch auf seinem Rassenwahn basieren.

Paradoxe Entscheidung

Die Entscheidung Hitlers war auf jeden Fall paradox. Wenn er darauf verzichtet hätte, die USA anzugreifen, hätte Roosevelt alle Kräfte auf die Niederringung Japans konzentrieren müssen. Dies hätte Deutschland im Kampf gegen Großbritannien und die Sowjetunion zugutekommen können. Doch Hitlers Entscheidung ermöglichte es Roosevelt und dem britischen Premier, sich auf das gemeinsame Ziel “Germany first” zu einigen.

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