Hunde oder Katzen – wer ist der bessere Begleiter? Über diese Frage streiten sich Tierliebhaber seit jeher. Eine neue Studie hat nun Licht ins Dunkel gebracht und zeigt, warum Hunde bei vielen Menschen beliebter sind als Katzen.
Unterschiede der Tiere …
Die Studie, die kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift “Frontiers in Veterinary Science” veröffentlicht wurde, basiert auf repräsentativen Umfragen in Großbritannien, Dänemark und Österreich. Über 2.000 Katzen- und Hundebesitzer wurden befragt und das Ergebnis war eindeutig: Hunde vermitteln ihren Haltern mehr positive Gefühle als Katzen. Kein Wunder also, dass Hundehalter häufiger eine Krankenversicherung für ihre pelzigen Freunde abschließen und bereit sind, für lebensrettende Operationen mehr zu bezahlen.
Warum ist das so? Die Wissenschaft hat darauf noch keine eindeutige Antwort gefunden, aber es gibt verschiedene Theorien. Eine Möglichkeit ist, dass die Unterschiede im Verhalten und den Eigenschaften der Tiere liegen. Hunde gelten als anhänglicher, treuer und aufmerksamkeitsbedürftiger als Katzen. Dies spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen wider. Hundebesitzer betonen zudem, dass ihre Vierbeiner leichter in den Alltag integriert werden können, da sie gemeinsame Spaziergänge unternehmen können. Katzen sind hingegen nicht unbedingt für ausgedehnte Wanderungen geeignet.
… und der Kulturen
Eine andere Theorie besagt, dass die unterschiedliche Aufmerksamkeit, die Menschen ihren Haustieren schenken, kulturell bedingt ist. Diese Vermutung konnten die Forscher durch ihren Vergleich der drei Länder bestätigen. Während die Beliebtheitsunterschiede zwischen Hunden und Katzen in allen Ländern vorhanden waren, waren sie in Großbritannien am geringsten und in Dänemark am größten. Österreich liegt dazwischen.
Dies spricht laut der Studienleiterin Svenja Springer für einen kulturellen Einfluss. Dänemark war lange Zeit von der Landwirtschaft geprägt, und diese Tradition wirkt sich bis heute aus. Hunde spielten auf Bauernhöfen eine wichtige Rolle und waren Teil einer Arbeitsgemeinschaft. Katzen hingegen mussten draußen bleiben. In Großbritannien begann die Urbanisierung früher, wodurch Katzen vermehrt Zugang zu Haushalten erhielten. Das Land gilt heute als “Katzenland”.
Mehr echtes Geld für Katzen
Österreich liegt in Bezug auf die Beliebtheit von Hunden und Katzen zwischen Großbritannien und Dänemark. Dies passt zur wirtschaftshistorischen Entwicklung des Landes. Laut einer Umfrage sind 26 Prozent der österreichischen Katzenbesitzer bereit, 1.000 Euro oder mehr für eine lebenswichtige Operation auszugeben – fast genauso viele wie in Großbritannien. Zudem gibt es laut Statistik Austria im Durchschnitt monatlich 88,5 Euro für Katzen und nur 53 Euro für Hunde aus. Allerdings bezog sich die aktuelle Studie hauptsächlich auf medizinische Ausgaben und nicht auf Futter und ähnliche Kosten.
Eine frühere Studie von Springer und ihrem Kollegen Christian Dürnberger hat ebenfalls gezeigt, dass Hunde in Österreich allgemein beliebter sind als Katzen. Die Forscher untersuchten die Rolle von Tieren beim Online-Dating und stellten fest, dass 15 Prozent aller Profilfotos Tierbilder enthielten, wovon 45 Prozent Hunde und 26 Prozent Katzen waren.
Mit diesen Erkenntnissen wird klar, warum Hunde die Herzen vieler Menschen im Sturm erobern. Ihre Anhänglichkeit, Treue und ihre leichte Integration in den Alltag machen sie zu idealen Begleitern. Doch natürlich sollte jeder individuell entscheiden, ob er eher ein Hundemensch oder ein Katzenliebhaber ist. In jedem Fall bereichern Haustiere unser Leben und sorgen für jede Menge Liebe und Freude.