Warum Hunde ihr Futter ablehnen, aber Leckerlis mögen

Warum Hunde ihr Futter ablehnen, aber Leckerlis mögen

Es kann viele Gründe geben, warum dein Hund sein Futter nicht frisst. Wenn er jedoch trotzdem gerne Leckerlis annimmt, gibt es oft spezifische Ursachen dafür.

Warum frisst mein Hund nicht?

Wenn ein Hund sein Futter verweigert, ist das zunächst beunruhigend. Oft stecken jedoch harmlose Gründe hinter vorübergehender Appetitlosigkeit. Wenn das Nicht-Fressen über einen längeren Zeitraum anhält, kann es jedoch gefährlich werden und ein Tierarzt sollte die Ursache klären.

Die häufigsten Auslöser für Futterverweigerung sind:

  • Stress
  • Krankheit
  • Zahnschmerzen
  • Vergiftung
  • neues Futter, das der Hund nicht mag
  • zu häufiges Wechseln des Futters
  • Sommerhitze
  • Pubertät
  • hormonelle Veränderungen (z. B. durch Kastration, Läufigkeit)
  • Erziehung (z. B. Gabe von Leckerlis, Betteln am Tisch)

Wenn dein Hund erst kürzlich mit der Futterverweigerung begonnen hat, musst du nicht sofort zum Tierarzt gehen. Gesunde Hunde können problemlos einige Tage ohne Futter auskommen.

Es ist jedoch wichtig, deinen Hund während dieser Zeit gut zu beobachten. Wie aktiv ist er? Trinkt er noch? Wirkt er schlapp oder müde? Hat er Durchfall oder erbricht er? Verhält er sich anders als sonst?

So gehst du bei Futterverweigerung vor

Wenn dein Hund nicht fressen möchte, solltest du ihn genau beobachten. Im Folgenden zeigen wir dir, in welchen Situationen du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen solltest und wann sich die Situation oft von selbst löst.

Hund frisst nicht, will aber Leckerli

Wenn ein Hund sein Futter verweigert, aber gerne Leckerlis annimmt, könnte es sein, dass er sein Futter einfach nicht mag. Wenn du das Futter vor kurzem gewechselt hast und er noch nicht daran gewöhnt ist, lehnt er es möglicherweise deshalb ab. Es ist wichtig, dass der Hund nicht zu viele Futterwechsel hat, da dies zu einer allgemeinen Fressunlust führen kann.

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Viele Hundebesitzer füttern ihren Hund zudem mit Leckerlis oder Leberwurst, um den Appetit wieder anzuregen. Der Hund lernt dadurch, dass er etwas Besseres bekommt, wenn er sein Futter nicht isst. Das ist mit Abstand der häufigste Grund für dieses Verhalten.

In einigen Fällen kann jedoch auch Stress, wie beispielsweise ein Umzug, den Appetit mindern. Eine ruhige Stelle für den Napf sowie deine eigene beruhigende Ausstrahlung sorgen dafür, dass sich dein Hund wieder entspannt. Denke immer daran, dass Hunde unsere Stimmungen viel besser wahrnehmen als wir Menschen.

Hund frisst nicht und zittert

Wenn ein Hund zittert und kein Futter zu sich nimmt, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass er sich unwohl fühlt. Es gibt viele Gründe, warum ein Hund zittern kann, z. B. Stress, Angst, Kälte, Schmerzen oder körperliche Anstrengung. Wenn er zusätzliche Symptome wie Erbrechen, Hecheln, Husten oder Verwirrtheit zeigt, solltest du spätestens einen Tag später deinen Tierarzt aufsuchen.

Ebenso kann das Zittern ein Anzeichen für eine Vergiftung sein. Weitere Symptome einer Vergiftung sind Blut im Erbrochenen, vermehrter Speichelfluss, Kreislaufprobleme oder Atemnot. In einem solchen Fall solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Hund frisst nicht und erbricht

Ein Hund, der nichts bei sich behalten kann, möchte oft gar nichts mehr fressen. Sollte er jedoch keine weiteren bedenklichen Symptome zeigen, ist es nicht unbedingt notwendig, sofort zum Tierarzt zu gehen.

Kritisch wird es jedoch, wenn das ständige Erbrechen zu einem Flüssigkeitsverlust führt – insbesondere im Sommer. Dies kann besonders bei jungen Hunden schnell gefährlich werden.

Hund frisst nicht, trinkt aber viel

Ein Hund, der sein Futter verweigert, aber normal oder sogar überdurchschnittlich viel trinkt, hat möglicherweise Zahnschmerzen oder ein Fremdkörper im Maul. Welpen, die plötzlich zögern, feste Nahrung zu sich zu nehmen, befinden sich wahrscheinlich im Zahnwechsel.

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Wenn dieser Zustand länger anhält, sollte der Hund von einem Tierarzt untersucht werden. Das Gleiche gilt, wenn er ungewöhnlich viel trinkt – in diesem Fall könnte Diabetes die Ursache sein.

Älterer Hund frisst nicht

Mit zunehmendem Alter lässt bei Hunden häufig der Appetit sowie der Geruchs- und Geschmackssinn nach. Außerdem sind sie in der Regel weniger aktiv als jüngere Hunde, was zu einem geringeren Energiebedarf führt. Es ist daher normal und kein Grund zur Sorge, wenn ein älterer Hund weniger frisst als früher. Der Snack aus deiner Hand ist für ihn jedoch nicht nur Futter, sondern symbolisiert auch einen Teil eurer Bindung.

Treten jedoch zusätzliche Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Zittern, Durchfall oder Erbrechen auf oder hat er zwei Tage lang nichts gefressen, sollte ein Tierarzt die Situation abklären.

Was kannst du tun, wenn dein Hund nicht frisst?

Hier sind einige Tipps, wie du deinen Hund zum Fressen ermutigen kannst:

  • Füttere deinen Hund immer zur gleichen Zeit, damit sich sein Verdauungstrakt auf die Mahlzeiten einstellen kann.
  • Lass deinen Hund in Ruhe fressen und reagiere nicht wütend oder ungeduldig, wenn er nicht frisst.
  • Lass das Futter nicht den ganzen Tag stehen, damit er nicht wählerisch wird und sein Futter selbst einteilt.
  • Füttere deinen Hund nicht vom Tisch, da er dies in Zukunft erwarten wird. Und seien wir ehrlich: Wenn wir dem Blick des Hundes einmal nachgeben, ist es schwer, wieder davon loszukommen.
  • Wechsle das Futter nicht zu oft, da dies den Verdauungstrakt belastet.
  • Wenn dein Hund nicht aus dem Napf, sondern aus der Hand frisst, kann das am Napf selbst liegen. Tausche ihn versuchsweise aus.
  • Bitte Familienmitglieder und Nachbarn darum, nicht zu viele Leckerlis zu geben.
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Wann sollte ich zum Tierarzt gehen?

Wenn dein Hund auch am zweiten oder dritten Tag nichts frisst, ist es an der Zeit, zum Tierarzt zu gehen. Wir empfehlen jedoch, schon früher einen Tierarzt aufzusuchen, wenn dein Hund auch sonst nichts trinkt und Anzeichen wie Erbrechen, Durchfall, Fieber, Erschöpfung oder andere Auffälligkeiten zeigt.

Ein Notfall liegt vor, wenn der Bauch deines Hundes hart ist. Dies wird oft durch starke Schmerzen verursacht, z. B. durch übermäßige Blähungen, Blutungen oder eine Magendrehung. Die Anspannung der Bauchmuskeln ist dann eine natürliche Reaktion des Hundes auf die Schmerzen.

Bei Welpen, die keine Nahrung aufnehmen, sollte man nicht länger als einen Tag mit dem Tierarztbesuch warten – sie können schnell lebensbedrohlich dehydrieren. Das Gleiche gilt bei Verdacht auf Vergiftung oder auf einen Fremdkörper im Hals bei Hunden jeden Alters.

Der Tierarzt wird sich nach dem Verhalten deines Hundes erkundigen und ihn gründlich untersuchen. Manchmal sind Blut- oder Kotproben erforderlich, um die Ursache der Futterverweigerung zu identifizieren.

Fazit

Wenn dein Hund sein Futter nicht frisst, aber gerne Leckerlis annimmt, können gesundheitliche Probleme wie Zahnschmerzen oder Verdauungsprobleme die Ursache sein. Auch Stress, Überfütterung oder eine zu einseitige Ernährung können zu einer Futterverweigerung führen.

In der Regel liegt die Ursache jedoch in einem Erziehungsfehler. In jedem Fall sollte der Grund so schnell wie möglich geklärt werden, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Bei Unsicherheiten empfehlen wir, lieber früher als später zum Tierarzt zu gehen. Dies gilt insbesondere bei Welpen und älteren Tieren.