In den letzten zweieinhalb Monaten sind die Preise für Super E10 und Diesel rasant gestiegen. Super E10 verzeichnete einen Anstieg von fast 24 Cent pro Liter, was einer Steigerung von rund 15 Prozent entspricht. Diesel hingegen wurde um mehr als 16 Prozent teurer, mit einem Anstieg von 25 Cent. Bei einer Tankfüllung von 40 Litern ergibt sich eine Preisdifferenz von bis zu 10 Euro.
Steigende Ölpreise und starker Dollar
Die Haupttreiber der steigenden Spritpreise sind die weiter steigenden Ölpreise, die aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine auf Mehrjahreshöchstständen notieren. Zusätzlich sorgt der aktuell starke Dollar gegenüber dem Euro für eine zusätzliche Verteuerung von Diesel und Benzin. Da Öl in Dollar gehandelt wird, müssen deutsche Verbraucher ihre Tankrechnung in Euro begleichen.
Ungewöhnliche Situation: Diesel teurer als Super E10
Eine weitere ungewöhnliche Situation ergibt sich aktuell an vielen Tankstellen: Diesel-Kraftstoff ist neuerdings sogar teurer als Super E10. Dies ist überraschend, da die Steuer auf Diesel normalerweise zu einem niedrigeren Preis an der Zapfsäule führt. Laut ADAC liegt die steuerliche Differenz bei der Bepreisung bei 20 bis 21 Cent pro Liter.
Am Sonntag mussten Verbraucher bereits mehr für einen Liter Diesel bezahlen als für Super E10. Bundesweit kostete ein Liter Super E10 im Durchschnitt 1,965 Euro, während Diesel um zwei Cent teurer war und auf 1,984 Euro je Liter stieg. Am Mittwoch betrug der Tagesdurchschnittspreis für Super E10 bereits 2,008 Euro je Liter und für Diesel 2,032 Euro je Liter.
Nachfrage nach Heizöl als Hauptgrund
Der Grund dafür, dass Diesel derzeit teurer als Super E10 ist, liegt laut ADAC an der hohen Nachfrage nach Heizöl. Viele Privathaushalte ziehen ihre Heizölbestellungen vor, da sie höhere Preise im kommenden Herbst und Winter befürchten. Diese Unsicherheit hängt vor allem mit dem russischen Angriff in der Ukraine zusammen.
Auch die Nachfrage nach Heizöl bei dem Internetportal Heizoel24 war an manchen Tagen zeitweise viermal so hoch wie normal.
Keine Entspannung in Sicht
Aufgrund der Eskalation der Kämpfe in der Ukraine ist keine Entspannung und kein Ende der Preisspirale in Sicht. Ein möglicher Importstopp für Öl aus Russland hat die Ölpreise auf den höchsten Stand seit 2008 getrieben. Im frühen Handel stieg der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent um bis zu knapp 18 Prozent auf 139,13 Dollar.
US-Außenminister Antony Blinken brachte aufgrund der weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs neue Strafmaßnahmen gegen Russland ins Spiel. Washington berät mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland.
Die Preise für Diesel und Benzin sind in den letzten Monaten stark gestiegen. Die Gründe dafür sind die steigenden Ölpreise und der starke Dollar. Darüber hinaus ist es ungewöhnlich, dass Diesel teurer als Benzin ist, da die Steuer auf Diesel normalerweise niedriger ist. Die hohe Nachfrage nach Heizöl aufgrund des russischen Angriffs in der Ukraine ist einer der Hauptgründe für diese Entwicklung. Es ist keine Entspannung in Sicht, da die Konflikte in der Ukraine weiter eskalieren.
