Manuka Honig ist aufgrund verschiedener Faktoren in Neuseeland teuer. In diesem Artikel werden wir genauer auf diese Gründe eingehen und erklären, warum der Preis für Manuka Honig so hoch ist.
Naturschutzgebiete und geografische Gegebenheiten
Neuseeland ist ein relativ kleines Land mit einer Fläche von 258.000 km² – im Vergleich zu Deutschland mit 358.000 km². Die Einwohnerdichte beträgt etwa 19 Einwohner pro km² in Neuseeland, während es in Deutschland etwa 230 Einwohner pro km² gibt¹. Das Land besteht aus vielen Inseln, aber die meisten Menschen kennen nur die Nord- und Südinsel. Die Entfernung zwischen diesen beiden Inseln beträgt nur etwa 22 km und es gibt keine Brücke oder Tunnel, sondern nur Fähren. Auckland, die größte Stadt in Neuseeland, hat allein 1,5 Millionen Einwohner, was mehr ist als die gesamte Bevölkerung der Südinsel. Die Infrastruktur in Neuseeland ist einfach, mit vielen unbefestigten Landstraßen und kurvenreichen regionalen Straßen. Dies führt zu Verkehrsengpässen in Städten wie Auckland und erschwert den Zugang zu abgelegenen Gebieten des Landes.
Schwierigkeiten bei der Ernte
Naturschutzgebiete sind ein weiterer Grund für den hohen Preis von Manuka Honig. Neuseeland verfügt über mehr als 10.000 Naturschutzgebiete, die fast 32% der Landfläche des Landes ausmachen. Diese Gebiete sind in der Regel für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und dienen dem Schutz der unberührten Natur und ihrer Artenvielfalt. Der Manuka-Baum kann unter optimalen Bedingungen in diesen Naturschutzgebieten gedeihen. Die Ernte wird dadurch jedoch erschwert. Darüber hinaus gibt es in Neuseeland keine große Industrie, sondern hauptsächlich Landwirtschaft. Das bedeutet, dass es weniger Arbeitskräfte gibt, die in den abgelegenen Gegenden leben und in der Honigproduktion tätig sind. Die geringe Anzahl von Arbeitskräften und die hohen Löhne sind weitere Faktoren, die den Preis für Manuka Honig anheben.
Hubschraubertransport und Inflation
Aufgrund der schwierigen Erntesituation müssen in den meisten Fällen Hubschrauber eingesetzt werden, um die leeren Bienenstöcke zu den ergiebigen Gegenden zu bringen und die vollen Bienenstöcke zur Weiterverarbeitung zurückzubringen. Die Piloten, die diese Aufgabe übernehmen, müssen über umfangreiche Erfahrung in der Navigation in abgelegenen und bergigen Gebieten verfügen. Der Einsatz von Hubschraubern ist die schonendste Art, die Ernte einzufahren und die Bienen zu schützen, da keine Fahrspuren oder Wege in der natürlichen Landschaft angelegt werden müssen. Dies führt jedoch zu erheblichen Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung der Hubschrauber.
Ein weiterer Faktor, der zum Anstieg der Preise beiträgt, ist die weltweite Nachfrage nach Manuka Honig als alternatives Heilmittel und Superfood. Aufgrund der zunehmenden bakteriellen Resistenz der Verbraucher gegen Antibiotika suchen viele Menschen nach Alternativen wie Manuka Honig. Die steigende Nachfrage in Verbindung mit einem begrenzten Angebot und der steigenden Inflation führt zu einem Preisanstieg. Die Preise variieren je nach Marke und Qualitätsstufe, aber hier sind Durchschnittspreise für 100 g Honig aufgeführt:
- 80+ MGO Manuka Honig: ab ca. 5,00 Euro
- MGO260+ MGO Manuka Honig: ab ca. 10,00 Euro
- MGO500+ MGO Manuka Honig: ab ca. 16,00 Euro
- MGO830+ MGO Manuka Honig: ab ca. 29,00 Euro
Um die Authentizität des Manuka Honigs zu gewährleisten, werden Zertifikate von akkreditierten Labors in Neuseeland ausgestellt. Die hohe Nachfrage nach Zertifizierungen hat zu längeren Lieferzeiten und höheren Kosten geführt. Der Exportprozess aus Neuseeland ist stark reguliert und erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Behörden.
Es gibt viele Gründe, warum Manuka Honig in Neuseeland teuer ist. Die begrenzte Verfügbarkeit, die Schwierigkeiten bei der Ernte, die hohen Kosten für Transport und Zertifizierung sowie die steigende Nachfrage tragen alle zum hohen Preis bei. Obwohl es ein Traum sein mag, Manuka Honig in Europa anzubauen, wächst die Manuka-Pflanze nur in der unberührten Natur Neuseelands.
QUELLVERWEISE:
¹ laenderdaten.info ² Mitteldeutsche Zeitung vom 28.02.2017 ³ Apiculture Report https://www.mpi.govt.nz/dmsdocument/40849-2019-apiculture-monitoring-report ⁴ Ministry of Primary Industries (New Zealand government) – (mpi.govt.nz)
