Wenn unser treuer Vierbeiner plötzlich anfängt zu jaulen, können verschiedene Gründe dahinterstecken. Hunde nutzen das Jaulen als eine Art Kommunikation und Ausdrucksform. Es kann zum Beispiel dazu dienen, die Bindung innerhalb des Rudels zu stärken. Ein Hund beginnt zu jaulen und die anderen Hunde stimmen mit ein. Dieses Verhalten kann übrigens auch auf Herrchen oder Frauchen übertragen werden! Ein Jaulen kann auch als Warnsignal dienen, wenn der Hund eine bedrohliche Situation wahrnimmt und seine Rudelmitglieder warnen möchte. Manche Hunde jaulen und heulen auch aus Angst oder Stress, zum Beispiel wenn sie alleine gelassen werden, in der Hoffnung auf eine Antwort. Aber auch Revierverteidigung oder die Kontaktaufnahme zwischen einem männlichen und einem läufigen weiblichen Hund können zu einem Jaulen führen. All diese Verhaltensweisen stammen aus der Abstammung der Hunde vom Wolf. Aufgrund der Domestizierung und Züchtung zeigen jedoch nicht alle Hunderassen dieses Verhalten gleichermaßen. Besonders bei nordischen Hunderassen ist es häufiger zu beobachten.
Übrigens ist es wichtig, Welpen frühzeitig an verschiedene Umweltreize zu gewöhnen. Wenn sie isoliert von anderen Menschen und Tieren aufwachsen und zu wenige Erfahrungen sammeln, neigen sie später häufiger zu Angst und Stressreaktionen.
Worauf sollten wir achten, wenn ein Hund jault?
Wenn unser Hund ständig jault, sollten wir uns die Situationen genauer anschauen. Wie wirkt der Hund dabei? Ist er freudig erregt oder gestresst? Vielleicht beschweren sich sogar die Nachbarn über das Jaulen, wenn der Hund alleine ist. Hat man das Gefühl, dass der Hund Trennungen nicht gut verkraftet? Jault er zur Begrüßung oder wird er durch uns dazu animiert? Ist das Jaulen allmählich aufgetreten oder kam es plötzlich?
Wenn der Hund in bestimmten Haltungen oder Situationen jault, beispielsweise beim Fressen oder wenn man ihn am Rücken streichelt, kann dies ein Hinweis auf starke Schmerzen sein.
Was können wir tun, wenn ein Hund jault?
Wenn das Jaulen uns sehr stört oder wir das Gefühl haben, dass es dem Hund in diesen Situationen nicht gut geht, sollten wir einen Fachmann konsultieren. Das kann ein qualifizierter Hundetrainer oder ein tiermedizinischer Verhaltenstherapeut sein. Oft wird dieser uns jedoch zum Tierarzt schicken, um organische Ursachen auszuschließen. Eine gründliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Tests können Informationen über den Gesundheitszustand des Hundes liefern.
Wenn körperliche Ursachen für das Jaulen unwahrscheinlich sind, kann ein gezieltes Training helfen. Je früher wir damit beginnen, desto besser. Das neue Verhalten ist dann noch nicht so festgelegt und kann schneller durch ein anderes Verhalten ersetzt oder rückgängig gemacht werden.
Verhaltenstraining als Lösung
Jault unser Welpe, wenn wir den Raum verlassen? Oder jault er in Abwesenheit oder in anderen Situationen? Versteckt er sich oft? Wenn keine körperlichen Ursachen festgestellt wurden, sollten wir uns an einen Hundetrainer oder einen Tierarzt für Verhaltensmedizin wenden. Gemeinsam können wir die Auslöser finden und herausfinden, wie wir dem Hund das Jaulen abgewöhnen können. Es erfordert Konsequenz und Geduld, wenn wir das Jaulen stoppen möchten. Die Maßnahmen zur Verhaltensänderung müssen konsequent umgesetzt werden, damit sie effektiv sind.
Es ist wichtig zu beachten, dass es einen Unterschied zwischen Jaulen gibt, das uns einfach stört, aber für den Hund unproblematisch ist, und Jaulen, das den Hund belastet und Stress verursacht. Insbesondere aus Gründen des Tierschutzes sollten wir Letzteres ernst nehmen!
Fazit
Es gibt verschiedene körperliche und psychische Ursachen, warum Hunde viel jaulen können. Bei Unwohlsein oder Belastung sollten wir Tierärzte und Hundetrainer um Rat fragen. In den meisten Fällen ist eine deutliche Verbesserung möglich.
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