Warum kosten Weine so viel?

Warum kosten Weine so viel?

Jeder Wein hat seinen Preis, aber warum kostet ein bestimmter Wein so viel, wie er kostet? Die Antwort auf diese Frage liegt in den verschiedenen Phasen der Weinproduktion und den dazugehörigen Kosten. Vom Anbau der Trauben bis zur Vermarktung des Weins gibt es viele Faktoren, die den Preis beeinflussen.

Entstehungskosten – von Beginn an

Die Produktion eines Weines beginnt mit dem Weingut und den Trauben. Die Kosten können hier bereits stark variieren, je nachdem ob das Weingut in einer Garage oder in einem hypermodernen Weingut untergebracht ist. Auch der Besitz von Weinbergen kann große Unterschiede in den Kosten verursachen. Die Preisspanne für einen Hektar Weinberg kann sich zwischen einigen Tausend und einigen Millionen Euro pro Hektar bewegen. Der Kauf von Trauben kann ebenfalls hohe Kosten verursachen, insbesondere in Regionen wie der Champagne oder dem Napa Valley, wo die Traubenpreise gerne mal sieben Euro oder mehr pro Kilo betragen. Die Kosten der Weinproduktion lassen sich grob in die Kosten der Traubenerzeugung, der Kelterung und dem Ausbau, der Flaschenfüllung und -ausstattung sowie dem Vertrieb und dem Marketing aufteilen.

Weingut

Wein für € 2,99

Ein Wein, der für € 2,99 im Laden steht, hat natürlich auch seine Kosten. Nach Abzug der Mehrwertsteuer und der Marge bleiben nur noch ca. € 0,73 übrig. Für das Füllen des Weines, den Transport, das Glas, die Etiketten, den Korken und den Drehverschluss fallen im Basissegment ca. € 1,30 an. Da hat der Produzent noch keinen Gewinn gemacht und es sind noch keine weiteren Kosten wie chemische Zusätze, Arbeitslöhne, Vollerntemaschinen, Schmiermittel und Benzin berücksichtigt. Der durchschnittliche Preis für eine Flasche Wein in Deutschland liegt derzeit bei € 2,92 pro Liter.

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Industrielle Weinherstellung

Wein für € 29,99 – im Weinberg

Um einen Wein mit Charakter zu erzeugen, sind weitere Kosten erforderlich. Das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat eine gute Übersicht über die Entstehungskosten erstellt. Diese teilen sich in Basis (ca. 5 bis 7 Euro), Premium (7 bis 15 Euro) und Superpremium (15 bis 25 Euro) auf. Die Kosten im Weinberg variieren je nach Aufwand der Handarbeit. Während es beim Basiswein keine weiteren Kosten gibt, fallen bei hochklassigen Lagen zusätzliche Laubarbeiten, das Entblättern, die Vorlese und die Handlese an. Die Kosten pro Hektar können bei der Handlese bis zu € 2.500 betragen. Insgesamt betragen die Kosten beim Basiswein ca. € 1,28 pro Liter und beim Superpremiumwein ca. € 6,46. In Steillagen oder extremen Weingärten können die Kosten jedoch noch höher sein.

Weinberg

Wein für € 29,99 – im Keller

Im Keller geht die Weinproduktion weiter. Ein Basiswein wird stark gepresst, während ein Spitzenwein nur sanft oder gar nicht gepresst wird. Der Spitzenwein wird nach der Gärung länger im Weinkeller reifen als der Basiswein. Die Kosten im Keller können je nach Ausbauart variieren. Die Anschaffung eines Barrique-Fasses kostet z.B. ca. € 800. Die Kosten pro Liter können bei einem Basiswein ca. € 1,- betragen, während es bei einem Spitzenwein schnell € 4,- oder mehr sein können.

Verschiedene Ausbauarten im Keller

Wein für € 29,99 – vom Keller in die Flasche und zum Kunden

Ein Wein, der einen bestimmten Preisniveau überschreitet, muss auch dementsprechend präsentiert werden. Je teurer der Wein wird, desto mehr Überlegungen stellt der Weinmacher bezüglich Flaschenqualität, Verschluss und Etiketten an. Die Kosten für einen Basiswein betragen ca. € 1,28 pro Flasche, während es beim Superpremiumwein ca. € 4,40 sind. Für den Vertrieb und die Werbung fallen natürlich auch Kosten an. Je teurer der Wein, desto höher sind auch die Vertriebskosten. Besonders teure Weine benötigen auch besondere Unterstützung und Storytelling.

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Promotion

€ 299 oder, was einen Wein aus der Masse abhebt

Wenn ein Wein ein bestimmtes Preisniveau überschreitet, muss er auch dementsprechend präsentiert werden. Kosten wie Vertrieb und Werbung fallen an. Für einen Basiswein betragen diese ca. € 2,-, während es beim Superpremiumwein ca. € 5,- sind. Die Kosten für die Entstehung eines Basisweins betragen ca. € 5,56 pro Liter und beim Spitzenwein ca. € 18,96. Zusätzlich kommen noch Abschreibungen hinzu, da teure Weine oft aus Spitzenlagen kommen. Diese Abschreibungen betragen ca. € 5.000 pro Jahr und die Produktionskosten erreichen somit € 1,50 pro Flasche. Ein Weinmacher möchte natürlich auch etwas daran verdienen und so landen wir bei einem Preis von € 29,99 für einen Wein aus einem guten bis sehr guten Weinberg.

Weingärten im Burgund

Es ist uns wichtig, dass alle, die an der Entstehung und dem Verkauf von Weinen beteiligt sind, gut leben können. Das bedeutet aber nicht, dass Weingüter und Weinhandel goldenen Türklinken haben. Sie müssen gut kapitalisiert sein, um auch Krisen überstehen zu können.

Alte Weine

Unsere teuersten Weine sind die, die jahrelang in den Kellern der Weingüter lagern. Hier erklärt sich der Preisanstieg von selbst. Wir möchten jedoch, dass auch für Weine zu einem erschwinglichen Preis genügend Aufmerksamkeit und Qualität vorhanden ist. Wir sind gegen übertriebene Preisentwicklungen und den Einsatz von Investoren, die den Markt anheizen und Weine für viele Weinliebhaber unerschwinglich machen.