Hiob war “ein Vorbild an Rechtschaffenheit”, er nahm Gott ernst und mied das Böse. Gott hatte ihn mit überwältigendem Reichtum gesegnet: “An Wohlstand und Ansehen übertraf Ijob alle Männer des Steppenlandes im Osten.” (Hiob Kapitel 1, Vers 3; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000). Doch dann wurde Hiob von Unheil heimgesucht. Eine Strafe von Gott? Nein.
Interessanterweise ist es nicht der Teufel, der zu Gott kommt und um Erlaubnis bittet, Hiob mit allerlei Unglück zu überfallen und sein Leben zu ruinieren. Vielmehr ist es Gott selbst, der das Interesse des Teufels an Hiob weckt. Gott sagt zum Teufel: “Hast du auch meinen Diener Ijob gesehen? So wie ihn gibt es sonst keinen auf der Erde. Er ist ein Vorbild an Rechtschaffenheit, nimmt Gott ernst und hält sich von allem Bösen fern.” (Ijob Kapitel 1, Vers 8; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Was heißt das? Natürlich liebt Gott Hiob, der ein Vorbild an Rechtschaffenheit ist, der Gott ernst nimmt und das Böse meidet. Natürlich möchte Gott nicht, dass Hiob tatsächlich Schaden erleidet. Deshalb sagt Gott dem Teufel: “Alles, was er besitzt, gebe ich in deine Gewalt. Aber ihn selbst darfst du nicht antasten!” (Ijob Kapitel 1, Vers 12; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Gelobt sei Gott, egal was passiert
Trotz des Verlustes aller seiner Habe und sogar seiner sieben Söhne und drei Töchter bleibt Hiob unerschütterlich in seinem vertrauensvollen Glauben an Gott: “Trotz allem, was geschehen war, versündigte sich Ijob nicht. Er machte Gott keinen Vorwurf.” (Ijob Kapitel 1, Vers 22; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Aber die Prüfungen hören nicht auf. Als der Teufel erneut vor Gott erscheint, wiederholt sich das oben beschriebene Szenario. Auch diesmal ist es nicht der Teufel, der die Initiative ergreift und von Gott mehr Erlaubnis fordert, um Hiob das Leben schwer zu machen. Nein, es ist wieder Gott, der das Interesse auf Hiob lenkt und unter anderem zum Teufel sagt: “Du hast mich ohne jeden Grund dazu überredet, ihn ins Unglück zu stürzen. Aber er ist mir treu geblieben.” (Ijob Kapitel 2, Vers 3; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Jetzt wird es ernst, die Gesundheit
Ok, dieses Mal kommt der Teufel mit einer neuen Angriffswelle: Anstatt nur Hiobs materiellen Besitz zu zerstören und ihm seine Kinder wegzunehmen, bittet der Teufel Gott um Erlaubnis, Hiobs Gesundheit angreifen zu dürfen: “Ein Mensch ist bereit, seinen ganzen Besitz aufzugeben, wenn er dafür seine Haut retten kann. Aber taste doch einmal ihn selber an! Wetten, dass er dich dann öffentlich verflucht?” (Teufel zu Gott in Hiob Kapitel 2, Vers 6; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000) Gott erlaubt es dem Teufel, allerdings mit der Einschränkung: “Aber sein Leben darfst du nicht antasten!” (Ijob 2:6; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000) – Und der Teufel schlägt Hiob mit eiternden Geschwüren am ganzen Körper von Kopf bis Fuß.
Und Hiob? Der bleibt unerschütterlich in seinem Glauben an Gott: “Trotz aller Schmerzen versündigte Ijob sich nicht. Er sagte kein Wort gegen Gott.” (Ijob Kapitel 2, Vers 10; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Machen wir es kurz
Hiob geht durch alle Bedrängnisse hindurch. War es leicht für ihn? Oh nein, es gab viel Jammern, Unverständnis und Fragen. Am Ende jedoch hat Hiob, der Gott zuvor schon zum reichsten Mann der damals bekannten Welt gemacht hatte, durch Gottes Segen alles doppelt! Gott segnete Hiob so sehr, dass sein Besitz buchstäblich verdoppelt wurde. Interessant auch für diejenigen Leser, die Kinder durch Krankheit, Unfall oder Selbstmord verloren haben: Hiob erhielt von Gott alles doppelt, außer den Kindern. Warum? Weil die ersten 10 Kinder, die gestorben waren, im Himmel existieren. Gott schenkt Hiob “nur” 10 weitere Kinder (und nicht 20). Gott hat Hiob nach seinem Leiden alles doppelt zurückgegeben. Alles? Nicht ganz.
Warum hat Gott Hiob nicht einfach alles verdoppelt?
Warum hat Gott Hiobs Besitz nicht einfach verdoppelt? Natürlich hätte Gott das problemlos tun können (Gott gehört alles Silber und Gold im Universum). Aber geht es wirklich um den materiellen Besitz? Nein, Gott möchte uns in unserer Beziehung zu ihm weiterbringen. Gott möchte unseren Glauben stärker und fester machen, als er vor den Prüfungen und Tests war. Ja, Gott möchte sogar, dass wir ihn mehr lieben als unsere eigenen Kinder (Lukas 14:26). Das bedeutet natürlich nicht, dass wir unsere Kinder nicht über alles lieben… nur eben nicht mehr als unseren Schöpfer.
Hiob damals. Sie heute. Werden Sie derzeit geprüft und getestet?
“Hast du auch meinen Diener Hiob gesehen?”, fragte Gott den Teufel und setzte damit die Prüfungen in Gang, die für Hiob letztendlich so gut ausgingen. Befinden Sie sich derzeit in einer nervigen Prüfung und einem schmerzhaften Test? Hat Gott dem Teufel gesagt: “Hast du auch meinen Diener (Ihr Name) gesehen?” Will Gott Sie durch Prüfungen und Tests weiterbringen? Sie können sicher sein, dass Gott immer das Beste für Sie will. Geben Sie also nicht auf. Sie können darauf vertrauen, dass Gott Ihnen nach allen Prüfungen und Tests Besseres bereithält, als Sie es sich überhaupt vorstellen können.
- Wie lange dauerte Hiobs Leid eigentlich?
Gott versteht. Gott tröstet.
Ist es bis dahin einfach? Nein. Ist immer alles leicht? Nein. Aber Sie können sicher sein, dass Gott Ihnen nichts zumutet, was Sie nicht bewältigen können. Als ich an einem späten Herbstnachmittag meinen Sohn mit einer Schussverletzung am Kopf auf dem Fußboden seines Zimmers fand, dachte ich, dass ich das niemals überstehen würde. Sein irdischer Tod ist für mich traumatisierend und übertrifft alle anderen schlechten Erfahrungen. Aber es geht weiter. Gott ist immer bei Ihnen. Gott lässt Sie niemals im Stich. Gott weint auch mit Ihnen in Ihrem Schmerz (Johannes 11:35). Und Gott macht Ihnen keine Vorwürfe, wenn Sie ihm in Ihrer schmerzhaften Verzweiflung Vorwürfe machen. Gott versteht und tröstet. Und Gott heilt. Am Ende macht Gott immer alles gut (Römer 8:28), und jede Träne wird für immer getrocknet.
Alles ist gut
Seien Sie froh, dass Gott sagt: “Hast du auch meinen Diener (Ihr Name) gesehen?” Denn Sie sehen an all den Prüfungen, dass Gott mit Ihnen arbeitet, um Sie immer mehr zu vervollkommnen und zu festigen. “Hiob lebte nach seiner Erprobung noch 140 Jahre, sodass er noch Enkel und Urenkel sah. Er starb in hohem Alter, gesättigt von einem langen und erfüllten Leben.” (Ijob Kapitel 42, Verse 16-17; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Natürlich dürfen Sie zwischendurch weinen, wenn alles weh tut. Jesus weint mit Ihnen (Johannes 11:35), wenn Ihnen zum Weinen zumute ist. Aber Jesus ist auch das herrliche, endlose Leben, das Ihnen Ihr liebender Schöpfer schenkt.
Glauben Sie Jesus das? Verlassen Sie sich darauf, Sie können es. Es ist die großartigste Botschaft, die Ihnen jemals im Universum angeboten wird. Laufen Sie also zu Ihrem liebevollen Gott. Lassen Sie sich trösten, wenn Sie Trost brauchen. Lachen Sie mit, wenn Ihr Herz froh ist. Lassen Sie sich von Gott stärken. Für ihn ist nichts unmöglich.
Diese Botschaft ist die großartigste, die Sie bisher gehört haben. Haben Sie Jesus heute schon gedankt, dass er Ihnen durch sein Opfer am Kreuz in Jerusalem vor rund 2.000 Jahren die Tür zur herrlich-paradiesischen Ewigkeit geöffnet hat? Tun Sie es. Halleluja! Was für einen großartigen, uns liebenden Gott wir haben! Er verdient alle Ehre, allen Dank und jedes Lob von uns. Fangen Sie an, Ihren liebenden Schöpfer zu loben. Er hat es verdient.