Welcher Hundebesitzer kennt das nicht? Der Hund wälzt sich fröhlich im Dreck, im Kot von anderen Tieren oder gar in Aas. Doch was steckt hinter diesem seltsamen und teilweise sehr ekligen Verhalten? In diesem Artikel werden wir einige häufige Gründe für das Wälzen von Hunden untersuchen.
4 Gründe, warum sich Hunde wälzen
Hunde wälzen sich instinktiv, es zählt für sie zum arttypischen Verhalten. Dieser Drang ist angeboren und gehört zu ihrer Natur. Es gibt verschiedene Anlässe und Gründe, warum Hunde sich wälzen. Diese sind:
1. Körperhygiene
Auch wenn es auf uns oft einen anderen Anschein macht: Hunde wälzen sich regelmäßig, um sich sauber zu halten. Auch andere Tierarten wälzen sich aus Hygienegründen. Das Schlammbad des Schweins oder die Staubdusche des Elefanten – beides dient der Sauberkeit, dem Abtöten von Parasiten oder dem Schutz vor zu viel Sonne. So auch beim Hund.
2. Wohlfühlfaktor
Hunde wälzen sich oft aus einem einfachen Grund: Weil es ihnen gut tut! Sie können sich so entspannen und genießen den Moment. Hunde sind häufig nach dem Fressen, bei schönem Wetter oder nach einem ausgiebigen Spaziergang besonders zufrieden und zeigen das, indem sie sich genüsslich wälzen. Die Bewegung beim Wälzen hilft ihnen außerdem, Rückenschmerzen vorzubeugen und sich einmal richtig zu strecken.
3. Zusammengehörigkeitsgefühl
Das Wälzen fördert im Hunderudel auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Es fällt auf, dass sich Hunde gerne bei einer Begegnung mit Artgenossen an derselben Stelle wälzen. So sorgen sie dafür, dass sie einen ähnlichen Geruch annehmen. Dies stärkt das Rudelgefühl.
4. Kommunikation
Hunde kommunizieren untereinander auch über Düfte. Wälzt sich ein Hund in einem bestimmten Duft (z.B. in einem Tierkadaver) trägt er diesen Geruch schließlich zu seinem Rudel und informiert es so.
Warum wälzen sich Hunde im Schlamm?
Hunde lieben es, sich in nassen und schlammigen Stellen zu wälzen – und das hat seinen guten Grund! Zwar mag es auf den ersten Blick etwas eklig erscheinen, doch für unsere Vierbeiner ist das Wälzen im Schlamm eine wahre Freude. Doch warum ist das so? Ganz einfach: Der natürliche Instinkt unserer Hunde ist es, ihr Fell vor Wind und Wetter zu schützen.
Durch das Wälzen im Dreck verfestigt sich der Schlamm und bildet so eine Art Schutzschicht um das Fell herum. Das hilft nicht nur bei kalten Temperaturen, sondern auch bei Regen oder starker Sonneneinstrahlung. Zudem lassen sich Parasiten wie Zecken oder Flöhe mit dem Schlamm abwehren. Aus Hundesicht macht das Wälzen im Schlamm also definitiv Sinn.
Warum wälzen sich Hunde auch in Kot und Aas?
Für Hundehalter ist es besonders unangenehm, wenn sich der Hund im Kot anderer Tiere oder sogar in Aas wälzt. Doch für den Hund ist auch dieses Verhalten ganz natürlich: Es handelt sich in erster Linie um sexuelles Imponiergehabe.
Nachdem sich der Hund in Aas gewälzt hat, kommt er freudig erregt im Imponiertrab oder -galopp zu seinem Rudel oder eben zu seinem Halter zurück und möchte seinen angenommenen Geruch zeigen. Der Duft, den der Hund nach dem Wälzen verströmt, ist ein klares Zeichen dafür, dass er in der Lage ist, Beute zu machen und dadurch auch den gemeinsamen Nachwuchs versorgen und verteidigen kann. Hunde zeigen dieses Verhalten meist erst bei Einsetzen der Geschlechtsreife.
Dem Hund das Wälzen abtrainieren – geht das?
Wälzen gehört zum natürlichen Hundeverhalten, ist ein Zeichen des Wohlfühlens und für den Hund wichtig. Daher sollten Sie auf keinen Fall versuchen, Ihrem Hund das Wälzen generell abzutrainieren. Selbstverständlich können Sie ihn aber davon abhalten, sich beim Spaziergang immer im Dreck zu wälzen. Trainieren Sie mit Ihrem Hund regelmäßig den Rückruf und ein Stop-Signal. Lenken Sie Ihren Hund beim Gassigehen durch kleine Übungen und Spielchen ab, wenn Sie schlammige Stellen passieren, in denen sich der Hund am liebsten wälzen würde. Und: Gönnen Sie Ihrem Hund auch einfach mal ein Schlammbad, wenn Sie danach Zeit haben, ihn sauber zu machen. Für Hunde ist es einfach ein besonderes Vergnügen, das wir ihnen nicht immer nehmen sollten.