Warum lieben Hunde und Katzen das Grasfressen?

Warum Hunde und Katzen Gras fressen

Schon mal darüber nachgedacht, warum dein Hund oder deine Katze so gerne Gras frisst? Und warum sie danach oft erbrechen müssen? Es gibt viele Gründe dafür. Wir haben mit der Tierernährungsberaterin Heidi Herrmann über mögliche Zusammenhänge gesprochen.

Haben grasfressende Tiere einen Mangel?

Ein Ernährungsberater würde die Ration deines Hundes oder deiner Katze überprüfen, um festzustellen, was fehlt, und dann die Ration optimieren. Häufiges Grasfressen kann auf einen Mangel an Rohfaser (pflanzliche Komponente für die Darmbakterien) oder an B-Vitaminen hinweisen. Leider kann es auch zu einer Magenentzündung führen, da das Gras die Magenwand reizt.

Besonders bei reinen Konservenfütterungen oder selbst hergestellten Rationen ohne pflanzliche Bestandteile tritt das Grasfressen häufig auf. Katzenfutter enthält nur wenig Pflanzliches, daher sollte man seiner Katze Katzengras anbieten, damit sie nicht an den giftigen Zimmerpflanzen knabbert.

Katze frisst Gras aus einem Blumentopf

Warum fressen Hunde und Katzen Gras?

Besonders im Frühjahr ist der Appetit auf frisches Gras groß. Das Gras ist besonders saftig und enthält viele Nährstoffe. Hunde und Katzen können zwar Vitamin C selbst herstellen, aber das Gras im Frühling enthält besonders viel davon. Die Leber und der Darm profitieren von diesem Überschuss. Außerdem scheint das Grasfressen auch eine gesellschaftliche Komponente zu haben. Hundegruppen tun es gerne gemeinsam.

Zwei Hunde fressen Gras auf einer Wiese

Ist Grasfressen gefährlich?

Oft wird gar kein Gras gefressen, sondern frisch gekeimtes Getreide von den Feldern. Das schmeckt besonders gut, wie das für Kühe gezüchtete Hochzuckergras, denn es ist süß und saftig. ACHTUNG – auf Feldern wird häufig Chemie gespritzt, und unsere Tiere können davon ernsthaft krank werden, wenn sie das Gras fressen!

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Hektisches Grasfressen mit hochgezogenem Rücken deutet auf Übelkeit hin. Die Katze oder der Hund möchte etwas loswerden, wie zum Beispiel Haarballen vom Putzen oder Knochenstückchen, die sie verschluckt haben. Erbrechen nach dem Grasfressen ist also zunächst nichts Schlechtes, sondern eine natürliche Entgiftung.

Hund auf einer Wiese zieht beim Grasfressen den Rücken hoch

Auffälliges und häufiges Grasfressen sollte jedoch ernst genommen werden. In solchen Fällen sollte man Hilfe von einem Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Ernährungsberater in Anspruch nehmen. Dahinter können Unverträglichkeiten/Allergien, eine Infektion mit Helicobacter-Bakterien, eine Magenentzündung (Gastritis) oder andere Organerkrankungen stecken.

Was kann man gegen Übelkeit und Grasfressen tun?

Der Magen kann mit schleimhaltigen Mitteln beruhigt werden, zum Beispiel mit Akazienfaser, Slippery Elm Bark, Moro’scher Möhrensuppe oder Malven-Tee. Doch wenn die Ursache nicht behoben wird, ist dies nur eine vorübergehende Lösung.

Daher muss die Futterration überprüft werden, um sicherzustellen, dass alle Bedürfnisse abgedeckt sind. Es ist wichtig, Unverträglichkeiten, Allergien und Infektionen oder Krankheiten auszuschließen.