Polyquaternium wurde als Ersatz für Silikon entwickelt, aber dieser Inhaltsstoff hat seine eigenen Begleiterscheinungen. In diesem Artikel erfährst du, welche Probleme damit einhergehen und welche Alternativen es zu Polyquaternium gibt.
Polyquaternium: Ein Kunststoff in Pflegeprodukten
Polyquaternium ist ein künstlicher Inhaltsstoff, der ähnlich wie Silikon oft in Haarpflegeprodukten zu finden ist. Chemisch gesehen haben beide Substanzen Gemeinsamkeiten:
- Beide sind synthetische Verbindungen, die in der Natur nicht vorkommen.
- Beide haben die Form von Polymeren, also komplexen molekularen Strukturen.
Ein Unterschied besteht jedoch in den Grundstoffen. Polyquaternium wird aus Ammonium hergestellt, einer Ammoniak-Verbindung, während Silikone auf mineralischem Silizium basieren.
Polyquaternium umfasst eine Gruppe von Polymeren, die durch eine Ziffernbezeichnung unterschieden werden. Zum Beispiel enthalten Haarpflegeprodukte oft Polyquaternium-7 oder -10. In Haarstyling-Produkten können auch Varianten mit den Ziffern -45 bis -47 enthalten sein. Haarsprays enthalten manchmal Polyquaternium-6, -22 oder -39, und in Gesichtspflegeprodukten kann Polyquaternium-2 verwendet werden. Diese chemischen Bezeichnungen entsprechen den INCI-Namen, unter denen die Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten auf der Verpackung aufgeführt werden.
Polyquaternium: Wirkung und Nebenwirkungen
Polyquaternium wird oft als filmbildende Substanz beschrieben. Die Moleküle von Polyquaternium sind elektrisch geladen und haften daher an Haaren oder Haut. Dies führt zu verschiedenen gewünschten Effekten wie glatterem Aussehen, leichterem Kämmen und antistatischer Wirkung auf das Haar.
Allerdings hat Polyquaternium auch unerwünschte Nebenwirkungen, die es schwer auswaschbar machen. Der sogenannte Build-Up-Effekt führt dazu, dass sich mit jeder Anwendung eine weitere Schicht Polyquaternium auf den Haaren bildet, insbesondere wenn es in Kombination mit Silikonöl verwendet wird. Dadurch werden die Haare beschwert und erscheinen strähnig.
Ein weiteres Problem ist die Bildung hartnäckiger Flecken auf Handtüchern und Kleidung nach dem Waschen. Diese Flecken entstehen durch anfänglich unsichtbare Verschmutzungen mit Polyquaternium und sind nur schwer mit Bleiche zu entfernen.
Ist Polyquaternium schädlich?
Die Frage nach der möglichen Schädlichkeit von Polyquaternium ist schwer zu beantworten, da es viele verschiedene Varianten gibt und Forschungsarbeiten oft auf bestimmte Varianten beschränkt sind. Einige Studien haben jedoch festgestellt, dass bestimmte Varianten von Polyquaternium keine gesundheitlichen Risiken darstellen. Andere Stimmen warnen jedoch vor möglichen Risiken, insbesondere in Bezug auf Rückstände von Acrylamid, die als bedenklich eingestuft werden.
Auch ökologisch betrachtet gibt es Bedenken. Studien haben gezeigt, dass Polymere wie Polyquaternium ähnliche Umweltprobleme wie Mikroplastik verursachen können, da sie nur langsam bis gar nicht abgebaut werden und sich in der Umwelt ablagern.
Fazit: Polyquaternium ist keine Alternative zu Silikon
Aus verschiedenen Gründen ist Polyquaternium keine geeignete Alternative zu Silikon. Langfristig können sowohl die Haare als auch die Umwelt unter den Folgen leiden, und die gesundheitlichen Auswirkungen sind nicht eindeutig geklärt. Natürliche Alternativen, vor allem in Form von zertifizierter Naturkosmetik, bieten eine bessere Option für glänzendes Haar. Produkte mit natürlichen Wirkstoffen wie Weizenprotein oder Inulin sowie pflanzliche Öle können die Haare pflegen und sind eine gesündere Wahl.
Abschließend lässt sich sagen: Verbanne Polyquaternium aus deinem Badezimmer, und setze lieber auf natürliche Alternativen für gesunde und umweltfreundliche Haarpflege.