Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und investieren viel Zeit in ihre tägliche Fellpflege. Es kann jedoch vorkommen, dass Katzen sich zu viel putzen. Wenn du den Eindruck hast, dass deine Katze sich ständig putzt, solltest du weiterlesen. Wir erklären dir, ab wann man von übermäßigem Putzen bei Katzen spricht und welche Gründe es dafür geben kann.
Häufiges Putzen dient der Fellpflege
Katzen nehmen ihre Fellpflege sehr ernst und verbringen täglich mehr als drei Stunden damit, ihr Fell zu reinigen. Die Fellpflege erfüllt verschiedene Zwecke wie Abkühlen, Imprägnieren, Reinigen, das Erstellen einer Duftnote und den Abbau von Spannung. Bei älteren Katzen kann dieses Verhalten abnehmen und es kann notwendig sein, ihnen bei der Fellpflege zu helfen.
Durch häufiges Putzen wird die Durchblutung angeregt
Das Ablecken der eigenen Haut regt auch die Durchblutung an. Die Talgdrüsen der Haut werden aktiviert und geben dadurch Fett in das Fell der Katze ab. Das Fell bleibt dadurch nicht nur geschmeidig, sondern auch wasserabweisend, um die Katze besser vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen.
Die Katze putzt sich zum Stressabbau
Das Putzen kann für Katzen eine Ersatzhandlung sein, um Anspannung abzubauen. In stressigen Situationen kann das Putzen besonders hektisch aussehen. Bereits nach kurzer Zeit fördert das Putzen die Durchblutung und verringert den Stress der Katze.
Ständiges Putzen kann auf Krankheiten hindeuten
Wenn deine Katze sich ständig putzt, kann das auch auf physische oder psychische Krankheiten hinweisen.
Wie viel Putzen ist zu viel?
Es gibt einen Punkt, an dem sich Katzen tatsächlich zu viel putzen können. Wenn eine Katze mehr als 25% des Tages mit dem Ablecken ihres Körpers beschäftigt ist, spricht man von übermäßigem Putzen. Dabei können bereits kahle Stellen am Fell auftreten. Bei einigen Katzen kann es sogar sein, dass von einer “Psychogenen Leckalozepie” gesprochen wird, bei der sich die Katze so intensiv leckt, dass sie sich die Haare ausreißt.
Ursachen für übermäßiges Putzen
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Katze sich zu viel putzt. Hier sind einige der häufigsten:
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Parasitenbefall: Wenn eine Katze vermehrt an einer bestimmten Stelle leckt, kann es sein, dass sie von Parasiten wie Flöhen, Läusen oder Würmern befallen ist. In diesem Fall solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
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Verletzungen: Vor allem Freigänger können Verletzungen von Revierkämpfen haben, die aufgrund ihres Fells zunächst unerkannt bleiben. Überprüfe regelmäßig deine Katze, wenn sie von draußen zurückkommt, und suche bei Bedarf einen Tierarzt auf.
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Allergien: Eine Katze kann allergisch auf Umweltreize reagieren oder eine Allergie haben.
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Krankheit: Übermäßiges Putzen kann auf eine Futtermittelunverträglichkeit oder andere Krankheiten hinweisen. Es können auch Schwellungen, Durchfall oder Erbrechen auftreten. Katzen sind Experten darin, Schmerzen zu verstecken, daher sollte übermäßiges Putzen ernst genommen werden.
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Stress: Eine gestresste Katze kann zwanghaftes Putzverhalten zeigen. Durch das Anregen der Durchblutung wird Anspannung abgebaut und die Katze versucht, sich wohler zu fühlen. Große Veränderungen können der Grund für Stress bei Katzen sein.
Was kann man tun, wenn die Katze sich zu viel putzt?
Wenn deine Katze sich zu viel putzt und sogar kahle Stellen auftreten, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Wenn sich im Leben der Katze nichts verändert hat, wie der Verlust eines Artgenossen oder ein Umzug, kann Stress oft ausgeschlossen werden. Bei Schmerzen wird es bei Katzen jedoch schwieriger.
Es wird dem Tierarzt leichter fallen, deiner Katze zu helfen, wenn du ein Tagebuch führst. Du kannst darin festhalten, wann sich deine Katze übermäßig putzt, welches Futter sie vorab bekommen hat und ob es an diesem Tag Besonderheiten gab.
In jedem Fall ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen und die Katze nicht einfach leiden zu lassen.
Laura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften studiert und ihre Berufung durch ihre eigenen Haustiere gefunden. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt Menschen seit Jahren dabei, mit ihrem Haustier einen entspannten Alltag zu führen.