Warum schlafen unsere Hände nachts ein und wie können wir helfen?

Hände schlafen nachts ein: Ursachen und was dagegen hilft

Deine Hände schlafen nachts ein? Keine Sorge, das ist keine Seltenheit. Aber was bedeutet es eigentlich, wenn ein Teil unseres Körpers “einschläft” und was sind die möglichen Ursachen? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.

Taubheitsgefühle in den Armen und Händen können unangenehm sein, aber meistens harmlos. Jeder kennt das kribbelnd-stechende bis taube Gefühl eingeschlafener Körperteile. Diese Empfindungsstörungen können in der Nacht als sehr unangenehm und beunruhigend wahrgenommen werden – insbesondere, wenn es häufiger vorkommt.

Wie entsteht eine Parästhesie?

Das Gefühl von Nadelstichen oder Kribbeln in den Gliedmaßen wird in der medizinischen Fachsprache als Parästhesie bezeichnet. Es entsteht durch eine temporäre Unterbrechung des Blutflusses in den betroffenen Körperteilen, was zu einer Minderversorgung der Nervenzellen mit Sauerstoff und Glucose führt. Dadurch “schlafen” die Nerven für kurze Zeit ein. Die Sensibilität der Haut kann dabei im betroffenen Bereich herabgesetzt sein. Eine Parästhesie tritt typischerweise an Armen, Beinen, Händen und Füßen auf.

In den meisten Fällen ist die Ursache für einen eingeschlafenen Arm oder Hand einfach: Du hast dich auf den Arm oder die Hand gelegt oder anderweitig Druck auf die Körperteile ausgeübt. Das hindert das Blut daran, zu den Nerven zu fließen und es entsteht das typische Kribbeln. Es gibt jedoch auch andere Ursachen, die dafür verantwortlich sein können, dass deine Extremitäten in der Nacht einschlafen.

Das sind die Ursachen für eingeschlafene Arme in der Nacht

1. Falsche Schlafposition

Die häufigste Ursache einer nächtlichen Parästhesie liegt in einer falschen Schlafposition. Wenn bestimmte Nerven abgedrückt werden und die Durchblutung unterbrochen wird, kommt es zu dem bekannten Kribbeln und Taubheitsgefühlen. Solltest du mit diesem Gefühl aufwachen, versuche dich neu auszurichten, um den Druck zu lindern. Bei Seitenlage solltest du deine Handgelenke und Finger flach und in einer neutralen Position halten und vermeiden, deinen Kopf auf die Hand oder den Unterarm zu legen.

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2. Vitaminmangel

Ein Vitamin-B12-Mangel kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen führen. Dieses Vitamin ist maßgeblich für die Gesundheit und Funktion der Nerven verantwortlich. Wenn der B12-Spiegel zu niedrig ist, können die Nervenzellen nicht effektiv arbeiten, was zu Beschwerden wie Taubheit, Kribbeln oder Missempfindungen in den Händen und Füßen führen kann. Einige Risikogruppen für einen Vitamin-B12-Mangel sind Vegetarier, Veganer, ältere Menschen, Patienten mit bestimmten Erkrankungen und Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen.

3. Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom tritt auf, wenn der Mittelarmnerv im Handgelenk eingeklemmt wird. Durch wiederholte Bewegungen oder Überlastung können sich die Sehnen im Karpaltunnel entzünden und anschwellen, was den Druck auf den Nerven erhöht und Schmerzen verursacht. Das Tragen einer Bandage während des Schlafs oder das Dehnen der Hand und Handgelenke kann helfen, die Beschwerden des Karpaltunnelsyndroms zu lindern.

4. Periphere Neuropathie

Taubheitsgefühle oder Kribbeln können auch ein erstes Anzeichen einer Nervenschädigung durch Diabetes sein. Diese Symptome werden als periphere Neuropathie bezeichnet und können jederzeit auftreten. Die periphere Neuropathie tritt auf, wenn ein hoher Zucker- und Fettgehalt die Nervenenden schädigt. In der Regel sind die Füße und Beine betroffen, es kann sich jedoch auch in den Armen und Händen bemerkbar machen.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Gelegentliches Einschlafen der Hände oder Arme in der Nacht ist meistens unbedenklich. Wenn jedoch Schmerzen und Taubheitsgefühle anhalten und Probleme beim Gehen oder Festhalten von Gegenständen verursachen, solltest du einen Neurologen aufsuchen. In solchen Fällen können Erkrankungen der Leber, der Niere und der Schilddrüse, Ernährungsdefizite, Gefäßerkrankungen oder Diabetes dahinterstecken. Ein Neurologe kann eine genaue Untersuchung durchführen, um die Ursache der Beschwerden festzustellen und geeignete Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

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Quellen: Sleep Foundation, Harvard Health Publishing, MSD Manual.